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Ich bin 25, mein Freund 43 (also 18 Jahre älter) und wir sind seit fünf Monaten zusammen. Seine Tochter ist zehn. Sie kam in der 25. Schwangerschaftswoche zur Welt.

Ich fasse mal zusammen, was mich an der Erziehung der Ex und meinem Freund stört: Sie hat keine Klamotten, dafür aber zu viele Aktivitäten unter der Woche, so dass keine Freunde getroffen werden können. In der Schule ist die Tochter miserabel, aber die Eltern meinen, das sei ja alles halb so schlimm. Dazu kommt das Bedienen und nicht zur Selbstständigkeit erziehen des Kindes. Mit zehn Jahren wird ihr noch der Po abgeputzt uvm.

Meine Frage nun: Ab wann habe ich das Recht mich einzumischen – auch gegenüber der Mutter? Bis jetzt gehe ich immer über meinen Freund, obwohl mir bewusst ist, dass das absolut falsch ist. Ich weiß auch nicht wie ich Abstand zu all den Themen halten kann. Außer mich wieder von beiden zu distanzieren.

Info noch über mich: Ich bin ein Scheidungskind und habe zu meinem leiblichen Vater und seiner Familie keinen Kontakt (er hat ihn abgebrochen). Den Mann meiner Mutter habe ich bis zu seinem Tod vor zwei Jahren als Vater angesehen. Bräuchte irgendwie Hilfe, ich fühle mich jetzt doch etwas hilflos.

Gruß Ramona

Bitte E-Mail mit Stichwort „Ramona“ an: Stiefmutterblog@gmail.com oder einen Kommentar hinterlassen

Pinnwand. Foto: Cornelia Durka / Birgit Vogel, Wikipedia

Immer wieder erreichen mich Fragen zum Thema Stiefmutter, auf die ich keine Antwort geben kann oder möchte. Entweder, weil ich bisher noch nie von dieser speziellen Problematik gehört habe, dazu keine Meinung äußern möchte oder auch, weil ich bei dem Thema generell keine Ahnung habe. Nur weil ich aber keine Ahnung habe, heißt es noch lange nicht, dass der Fragerin oder dem Frager nicht geholfen werden kann. Weiterlesen

Selbsthilfegruppe für Stiefmuetter

Wer meine Facebook-Seite verfolgt, weiß es schon. Seit einiger Zeit arbeite ich an der Gründung von Selbsthilfegruppen für Stiefmütter/Stiefväter. Die Idee dahinter ist einfach. Selbsthilfegruppen machen Mut, hier findet man Menschen, denen man seine Problematik nicht erst lang und breit erklären muss, und vor allem Hilfe und Unterstützung für die spezielle Vizemom-Situation. Weiterlesen

Laufen in den Schuhen des Anderen. Foto: Stiefmutterblog.com

Die goldene Patchworkregel, der Weg zu einem guten Miteinander, ist eigentlich geradezu banal. Warum nur fällt es uns so schwer, danach zu leben?

„Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist“

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Mama Papa Kind

Achtung Anfängerfehler! Was können Anfängerinnen von den alten Hasen im Patchwork lernen? Wie einen „Holzweg“ eher erkennen? Diese Frage habe ich vor einiger Zeit in einer Stiefmuttergruppe gestellt. Ich bin mir sicher, mit etwas Unterstützung durch andere Stiefmütter kann man typische Stolpersteine vielleicht nicht ganz vermeiden, aber immerhin eher erkennen. Miriams größte Nöte waren:

  • Ihre Situation zu akzeptieren
  • Die Eifersucht auf die Ex abzulegen
  • Zu lernen, nicht alles persönlich zu nehmen
  • Den täglichen Rollenwechsel zu stemmen

In einem langen Brief beschrieb sie, wie sie ihre Probleme in den Griff bekommen hat. Weiterlesen

„Monumento a Cervantes (Madrid) 10“ von Lorenzo Coullaut Valera - Foto: Luis García

Isabell kennt alle Facetten im deutschen Unterhaltsrecht. Sie ist geschieden mit drei Kindern, war alleinerziehend. Ihr zweiter Mann hat eine Tochter. Sie war erst Wochenendstiefmutter, dann zwei Jahre Vollzeitstiefmutter. Während sein Kind bei ihnen lebte, zahlte die Mutter keinen einzigen Cent Unterhalt. Als die Tochter zurück zur Mutter zog, beantragte die gleiche Mutter, die zuvor nichts gezahlt hatte, sofort einen Titel. Dann wurde Isabells Mann schwer krank, konnte nicht mehr in seinem alten Beruf arbeiten und versucht seit zwei Jahren (!) diesen Titel abändern zu lassen. Bisher ohne Erfolg. Eine Bankrotterklärung – für die zweite Familie. Weiterlesen

Pettersson im Sessellift

Ingrid führt schon lange ein Leben unter erschwerten Bedingungen, sie ist seit fast 30 Jahren wegen einer Netzhauterkrankung blind. Sie ist eigenständig, lebt ein relativ „normales“ Leben, bezieht eine Erwerbsunfähigkeitsrente und engagiert sich für das Thema Barrierefreiheit. Ingrid hat aus erster Ehe zwei erwachsene Söhne, kommt aus der Rüdesheimer Gegend. lebte aber lange im Norden Deutschlands. Dort lernte sie auch ihre zweite Familie kennen. Einen Witwer mit zwei Kindern.

Ihre Stiefkinder waren 11 und 7 Jahre alt, als deren Mutter durch einen Autounfall starb. Die Mutter selbst saß am Steuer. Beide Kinder und der Vater waren bei dem Unglück ebenfalls im Auto, überlebten aber. Die Kinder erlitten schwere Verletzungen, der Vater, der auf dem Beifahrersitz gesessen hatte,  blieb wie durch ein Wunder so gut wie unverletzt. Die Kinder waren mehrere Wochen in der Kinderklinik und anschließend in der Reha, der Vater war in dieser Zeit bei ihnen. Weiterlesen

Blumen

Eine Frage stelle ich mir häufig: Sind Stiefmütter bessere Ex-Frauen für ihre eigene Next? Wird man verständnisvoller für die Probleme der Next, wenn man selbst eine ist? Haben also Mütter, die selbst Stiefmütter sind, mehr Verständnis für die neue Frau ihres Ex-Mannes?  Ich glaube, die Antwort ist Jein.

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Eine Frage beschäftigt mich seit geraumer Zeit. Kann eine Nicht-Stiefmutter die Situation der Stiefmutter jemals verstehen? So richtig verstehen, nicht nur oberflächlich. Oft steckt ja der Teufel im Detail. Außenstehende denken meist, es geht um Geld, um Kinder, die etwas zu laut sind, oder eine Ex, die einfach nur eine andere Erziehungsmethode hat, oder um zu nachgiebige Väter. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.  Die Abgründe sind feiner. Unauffälliger. Sie berühren oft das innere Ego. Zum Einen ist da die Fremdbestimmung, unter der fast alle Stiefmütter leiden.  Stiefmütter werden aber auch immer wieder mit Dingen konfrontiert, die in ihrer eigenen Erlebniswelt eigentlich nicht vorkommen würden, die aber – über die erste Familie – plötzlich importiert werden und als normal gesehen werden sollen. Weiterlesen

Grenze des militärischen Bereichs

„Die Kinder pendeln nach wie vor zwischen zwei völlig verschiedenen Welten und zeigen mittlerweile starke Anzeichen einer tiefen, inneren Zerrissenheit… Für mich ist das Gefühl der Hilflosigkeit das Schlimmste. Dabei zusehen zu müssen, wie erwachsene Menschen ihre Kinder fürs ganze Leben beschädigen und nichts tun zu können… Die Zeiten des ständigen Terrors, der Beleidigungen, des aggressiven Streitens scheinen vorüber, jedoch fühlt sich der momentane Waffenstillstand nur unwesentlich besser an.“

Diese und viele andere Sätze aus dem Brief von Franziska haben mich nachdenklich gemacht. Wie geht es Kindern damit, wenn der kalte Krieg im Hintergrund weiter läuft? Und wie findet die Stiefmutter ihren Platz zwischen den Fronten? Wie sortiert sie ihre eigenen Gefühle? Franziska hat mir erlaubt, ihren Brief hier zu veröffentlichen. Lesen Sie selbst.

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