Alle Jahre wieder – Weihnachten im Patchwork
Alle Jahre wieder….
Ja liebe Community, die Weihnachtszeit steht vor der Tür. Statt besinnlicher Zeit, kann man hier echte Patchworkhighlights erleben. Wer an Weihnachten an glückliche Familien und leuchtende Kinderaugen denkt, wird im Patchwork sein blaues Wunder erleben. Nehmt Euch einen Glühwein und lehnt Euch zurück. Hier kommen die Highlights der Patchworkweihnachten.
Wo sind die Kinder an Weihnachten?
Die Frage der Fragen. Glücklich sind die, die da feste und faire Vereinbarungen haben. Leider ist das oft nicht der Fall. Interessanterweise habe ich durch intensiven Austausch mit sehr vielen Stiefmüttern eine Beobachtung gemacht. Wenn die Kinder klein sind, so gehört ein Kind Weihnachten zur Mutter! Ohne Diskussion! Da wird gezetert, gezockt und gelockt….die Kinder sollen unbedingt bei der Kindsmutter sein. Erstaunlicherweise ändert sich ab so ab ca. 12Jahre, dann heisst es nämlich gerne «jetzt bist Du mal dran» und sie werden sehr gerne zum Vater gegeben.
Als aussenstehender, normal denkender Mensch glaubt man ja eigentlich naiverweise, dass sich so ein Thema einfach lösen lassen sollte, indem man zum Beispiel einen jährlichen Wechsel vereinbart. Ist aber nicht so.
Der Weg ist das Ziel oder der halbgare Kompromiss
Gefühlt dürften sich zwischen dem 24. Und dem 26.12 nur Autos mit Trennungskindern auf den Autobahnen befinden, die von A nach B über C und wieder zurück gekarrt werden. Furchtbar. Diese Kinder verbringen Weihnachten auf der Strasse, nur damit beide Eltern das Kind an Weihnachten haben. Und Grosseltern gibt es ja auch noch. Das ist dann der Kompromiss, dass diese Kinder einfach überall sind.
Schöne Bescherung
Das bringt einen nämlich gleich zum nächsten Thema. Nicht wenige Patchworkkinder haben 4 oder sogar mehr Bescherungen. Diese Kinder werden rumgekarrt, sacken Geschenke ein und fahren zur nächsten Station. Bei Bescherung 5 wissen 90% dieser Kinder nicht mehr, was sie bei Bescherung eins bekommen haben. Trotzdem hat die ganze Familie (ausser der Bonusmutter) Herzchen in den Augen, dem armen Trennungskind alle Wünsche erfüllen zu dürfen. Gerne noch gewürzt mit einer ordentlich Prise von Elternkonkurrenzkampf. Da muss der Papa schon mit dem neuen IPhone auftrumpfen, um die teuren Markensneaker von Mama zu überbieten. Und wenn dann aus den armen Trennungskindern plötzlich fordernde Materialisten werden, ist bei allen (ausser der Bonusmutter) die Überraschung gross.
Geschenke? Fehlanzeige
Auch eine interessante Beobachtung durch den Austausch mit vielen Stiefmüttern. Viele Bonuskinder haben extrem wenig Empathie und Benehmen. Sehr häufig bekommt der Vater kein Geschenk vom Kind. Nichts. Nichts gebasteltes, nichts gemaltes, einfach gar nichts. Von der Bonusmutter will ich da gleich gar nicht sprechen. Die bekommt sowieso nichts.
Und die Bonusmutter?
Ja, die muss den Wahnsinn halt ertragen. Liebe BMs, lehnt Euch zurück, übt Resilienz, lasst Euch nicht als Putzfrau, Köchin oder Nanny einspannen und lasst Euch von Euren Männern beschenken, sollten die noch etwas Geld haben nach allen Unterhaltszahlungen 😉
Frohe Weihnachten
Schreibt Eure besten Patchwork Weihnachtserlebnisse in die Kommentare
Hallo !
Ich suche die Abkürzungen : BK, KV, usw. Wo finde ich diese ?
Danke !
LG
Isabelle
Hallo, genauso ging es mir auch. Mein Mann hält sich mittlerweile zurück, was Geschenke angeht. Leider ist aber seine Familie nicht. Unsere gemeinsamen Kinder haben nur seine Familie und bekommen also nur von einer Seite Geschenke. Ich schaue immer, bzw. biete Ideen an, was man den Kindern schenken könnte. Manchmal macht es auch mehr Sinn alle legen zusammen und es gibt ein Fahrrad oder so, statt lauter Kleinigkeiten. Bei dem BK klappt das nicht, entweder werden Ideen abgelehnt oder es schenkt jeder etwas, damit das Kind möglichst viele Geschenke bekommt. Ein Jahr haben wir das BK gar nicht gehabt und dann meinte ich sie bräuchten keine Geschenke besorgen da wir im Januar nicht nochmal Bescherung nur für das BK machen, da wurden dann teilweise Geschenke nach Hause zum BK geschickt und ich natürlich die böse Stiefmutter. Eigentlich soll Weihnachten im Wechsel stattfinden, aber das klappt überhaupt nicht. Wegen mir käme das BK halt immer am 26. erst und wir machen eine kleine Bescherung mit BK und unseren Kindern, halte halt ein paar Geschenke vom 24. zurück. Die Mutter tut, trotz gemeinsamer Einigung bei der Familienberatung so, als wäre diese Feiertagsabsprache neu und und zwar jedes Mal wen ein Feiertag ansteht oder sie ohne Rücksprache Urlaube über Feiertage und Ferien plant. Wir sollen ja aber das BK auch in den Ferien nehmen, da sollte man sich ja schon absprechen. Ich kann es schon nicht leiden, dass man Anfang Dezember nicht geklärt hat, wann das BK wo ist. Künftig werde ich glaub einfach Kurzurlaube buchen und dann sind wir halt nicht da. Ich möchte z.B nicht, dass das BK am Tag da ist wenn die Paten unserer Kinder kommen, denn das soll der Tag der Paten für unsere Kinder sein und das BK soll auch net noch mehr Geschenke bekommen. Diese Planung geht halt nur wenn ich es rechtzeitig weiß und das nervt. Das mit dem Urlaub hat mir eine Freundin als Lösung vorgeschlagen um dem ganzen zu entfliehen, fand ich super die Idee. Also Ostern sind wir dann weg 😊
Ich wünschte das Bild der Stiefmutter wäre nicht so eingefahren, wir sind immer die Bösen. Keiner hinterfragt warum wir teilweise, zumindest ich, nun auch so schroff und genervt handeln. Da wird erwartet es geht um das BK, da muss die Stiefmutter drüber stehen. Wir müssen immer all unsere Schalter umlegen und gegen unser Gefühl handeln. Für mich passt das nicht. Ich bringe meinen Kindern bei auf ihr Gefühl zu hören damit ich ihnen dann als Erwachsene sage sie müssen das abschalten und drüber stehen!?
Wow! Ich – seit 19 Jahren in dieser Patchwork Situation (Familie kommt mir da nicht mehr über die Lippen) – dachte und so wurde es mir auch suggeriert, es liegt an mir.
Danke, dass es diesen Blog gibt.
Ich stehe mit 63 Jahren kurz vor dem Trümmerhaufen und überlege,
mich zu trennen.
Vieles, was ich hier gelesen habe, hätte ich schreiben können.
Bis vor ein paar Wochen dachte ich, wir hätten es endlich geschafft, eine Familie zu werden. Nun ist die 30-jährige Tochter meines Mannes schwanger und meinte vor 2 Monaten – also im 4. Monat, sie hätte sich über mein Verhalten mehrfach geärgert und wolle nun in ihrem Zustand keinen Kontakt mehr mit mir. Ihrem Vater hat sie erklärt, worum es geht. Ich weiß nichts.
Als sie mir auf meine Einladung zu meinem Geburtstag das schrieb, war ich gerade dabei, mein altes Babybett aus dem Keller für das erste Enkelkind meines Mannes aufzuarbeiten und unser Gästezimmer zu renovieren und so einzurichten, dass sie mit dem Baby sich auch bei uns zurückziehen kann, wenn sie das braucht, sich mit dem Baby auch mal hinlegen und schlafen kann, denn sie wohnt nur 15 min entfernt von uns, wenn die Nächte stressig waren und ihr Mann zu Hause arbeitet etc. Sie wusste das und hatte beim letzten Besuch gesehen, dass ich das für sie mache…
Gleichzeitig hat sie noch rufschädigende Äußerungen über meine Tochter und ihren Mann verbreitet…
Zuvor hatten sich beide nach langer, schwieriger Zeit für alle als „Schwestern“ benannt und waren jeweils Trauzeuginnen und sie forcierte gerade zu die „Familienbande“, wollte gemeinsame Urlaube (hat zum Glück zeitlich nicht gepasst).
Jetzt lehnt sie plötzlich alles ab und hat nun zur BabyParty eingeladen, sogar meine Tochter und ihren Mann und mich demonstrativ nicht.
Meine Tochter und ihr Mann werden nicht gehen, denn sie finden, dieses Vorgehen gegen mich unacceptable und sagen, dass sei regelrechtes Ausgrenzen und Mobbing.
Mich hat das jetzt aus heiterem Himmel ohne Vorwarnung getroffen. Und mein Mann hat nur Angst, seine Tochter und das Enkelkind nicht zu sehen und den Kontakt zu verlieren. ( Hat sie alles schon einmal als 15 Jährige gemacht, indem sie 3 Jahre ihren Vater nur außerhalb unserer Wohnung treffen wollte.)
Mich zu verlieren scheint meinem Mann völlig gleichgültig zu sein.
Weihnachten steht vor der Tür und er feiert am 25. mit seiner Tochter und Schwiegersohn nebst Familie alleine bei ihr. Alles findet wieder getrennt statt.
Ich habe jetzt einen Schlussstrich gezogen unter dem Kapitel Stieftochter. Meine Patchwork Arbeit ist beendet und wohl leider auch meine Ehe. So sieht es jedenfalls aus..
Das tut mir sehr leid für dich und ich kann deinen Schmerz nachvollziehen. Ich (seit 21 Jahren Stiefmutter) kenne solche Situationen zur Genüge. Da bemüht man sich, man tut und macht, steckt zurück, geht aufeinander zu, ist immer wieder guten Willens – und letzten Endes reicht es nicht oder wird es ignoriert, fehlinterpretiert oder was auch immer. Das Stiefkind lässt dich am ausgestreckten Arm verhungern und dein Mann dich im Stich ( zumindest fühlt es sich so an).
Deine Entscheidung ist schwer, ich habe sie so noch nicht getroffen, unser Stiefkind hat den Kontakt vorerst abgebrochen. Dennoch fühlt es sich für mich auch wie ein Scheitern an. Eine Familie sind wir nicht geworden. Ich weiß nur, ich werde nach all den Jahren sinnlosen Bemühens nicht mehr auf mein Stiefkind zugehen, ich stelle alles ein.
Ich wünsche dir viel Kraft für alles was ansteht!!!
Wir haben ‚Glück‘, dass wir keine große Distanz haben. Und wir sind ein internationaler Haushalt – EK’s Vater lebt in England. EK hat Weihnachten und Silvester im Wechsel, macht ja Sinn, er fliegt zum Papa. BT ist immer vom 25. zum 26. bei uns. Soll sie Heiligabend bei KM sein, das ist uns völlig egal, wir gehen dann entspannt zum Chinesen und schauen einen Film. Am 25. wird bei uns British Style gefeiert, mit den Großeltern und der Tante, da ist auch wenig Konkurrenz gegeben, weil es ganz anderes Essen, ganz andere Traditionen sind.
Silvester hat KM uns BT schon zwei Jahre hintereinander aufs Auge gedrückt (das ist euer Wochenende, ihr müsst sie nehmen). Dieses Jahr (3.) akzeptiere ich das nochmal, weil EK da ist, aber dann erwarte ich einen Wechsel. Kein EK, keine BT.
Ich denke allerdings, es ist meine Rolle als BM, BT UND EK bei den Geschenken für KV zu unterstützen, genauso wie KV das für mich übernimmt. In einer Kernfamilie übernehmen das die Eltern doch auch, warum also nicht im Patchwork?
Es ist doch ganz logisch für mich. Die Kinder verbringen Heiligabend da wo sie fast das ganze Jahr sind und bei dem Elternteil, dass sich hauptsächlich um sie kümmert. Bei uns war das ich. Dem Vater hab ich offen gelassen, ab wann er sie dann holt. Ab dem 25.12. morgens die ganzen Ferien, wenn er möchte. Naja er wollte Heiligabend und auf keinen Fall Sylvester, da will er ja richtig feiern. Ist nämlich spannend, dass viele Väter Sylvester mit ihren Kindern dann ablehnen.
Konsequenz des Vaters: Wenn ich Heiligabend nicht hergeben, dann holt er die eher garnicht. Ja okay, hat er dann mal so mal so gemacht. Bis irgendwann die Kinder keine Lust mehr hatten.
Da ich auch beruflich damit zu tun habe kann ich nur sagen, dass sich zu 95% die getrennt lebenden Elternteils irgendwann nicht mehr interessieren. Da wird vor Gericht um das angeblich ach so wichtige Weihnachten mit dem Kind gekämpft und wenn man dann endlich zumindest jedes zweite Weihnachten das Kind hat, dann kommt gerne mal was dazwischen.
Daher rate ich denjenigen bei dem das Kind hauptsächlich wohnt fast alle Zugeständnisse zu machen. Dann wird der Kampf ums Kind langweilig und plötzlich ist kein Interesse mehr da. Oft genug erlebt, leider für das Kind….
Du hast beruflich damit zu tun und findest, dass es selbstverständlich ist, dass Kinder am 24.12. nicht wechseln? Finde das sagt einiges. Auch, dass du diese Vorurteile mit dir rumträgst. Ich hoffe es ist für deinen Job nicht so relevant, dass du das alles so einseitig siehst.
Bei uns auch ganz anders: Weihnachten mit Patchwork war immer schwer und voller Agressionem zwischen allen Familienmitgliedern. Meine Stiefkinder sind selten gekommen, was ich schade fand. Als ich mich selbst trennte, war Weihnachen immer im Wechsel beim Vater oder bei mir. Ich bin doch erwachsen und brauche kein Weihnachten, bzw. kann es „nachfeiern“.
Das war das schlimmste Weihnachten meines Lebens. Wir haben vor vier Monaten eine Tochter bekommen, ich habe zwei Söhne (8 und 15) und er drei Töchter (2, 4 und 9) in die Beziehung gebracht. Unsere Wohnverhältnisse sind beengt und so wusste ich schon, dass es schwierig wird. Dass sich dann auch noch seine erkältete Mutter über Nacht bei uns einlud und mein kranker Sohn für sie das Bett räumen musste, war auch nicht gerade förderlich. Ich bin durch das Stillen sowie schon völlig ausgelutscht und versuchte nebenbei noch ein perfektes Weihnachtsfest auf die Beine zu stellen. Ich war ja so bescheuert. Im Laufe des Tages verließen mich alle Kräfte und ich dachte, ich werde gleich ohnmächtig. Als seine Mädchen mit Oma kreischend neben dem Weihnachtsbaum auch noch „Schweinchen in der Mitte“ spielten, war ich kurz davor auszuflippen. Das war völlige Verausgabung und am nächsten Tag war ich krank. Das mache ich nie wieder. Wir haben das besprochen und ab nun werde ich klare Grenzen ziehen.
Weihnachten in Patchwork,
Ich lebe seit 10 Jahren in einer gewürfelten Gemeinschaft. Als Familie mit gemeinsam getroffenen Regeln und Absprachen würde ich diese Lebensgemeinschaft nicht bezeichnen.
In den ersten Jahren habe ich mich angepasst und alle Vorgaben akzeptiert. Meine Vorstellung war, dass wird sich schon richten.
Es richtet sich aber nicht. Veränderungen werden durch die Kinder meines Mannes nicht angenommen. Respekt kann ich nicht von Ihnen erwarten.
Also hat sich das Weihnachtsfest auch nur nach ihren Wünschen und Vorstellungen zu gestalten. Sie interessiert das Befinden meiner Tochter und Enkeltochter nicht.
Also plane ich nun nur für meine Familie.