Betreuung Stiefkind in Ferien

Hallo Susanne, mich beschäftigt da seit einiger Zeit die Ferienbetreuung meiner Stiefkinder. Ich versuche dir mal einen kleinen Einblick zu geben und hoffe auf den ein oder anderen vielleicht neuen Denkanstoß.

Mein Ehemann und ich kennen uns seit acht Jahren. Als es zwischen uns begann hat er schon nicht mehr zu Haus gewohnt, weil seine Ex-Frau ihn auf die Strasse gesetzt hatte. Sie ist schon seit längerem psychisch angeschlagen, hat bereits zwei Selbstmordversuche gemacht und die Familienpflege war dort im Haus. Nun läuft unser Leben ganz harmonisch, bis auf die Gegebenheit dass seine Ex-Frau ständig über mich meckert, über mich herzieht und mich schlecht macht. Wir haben völlig unterschiedliche Lebensweisen, angefangen von Kindererziehung über Haushalt bis hin zur Arbeit.

Nun zu meinem Problem. Ich bin der Meinung dass man die Bindung zwischen dem Vater und den Kindern, die nicht im Haus wohnen, so weit es geht festigen sollte. Deswegen habe ich bis jetzt meinen Urlaub immer so gelegt dass wir die Kinder immer die Hälfte der Ferien nehmen konnten, denn mein Ehemann bekommt im Sommer nur zwei Wochen Urlaub, so dass ich die 3. Woche die Kinder betreut habe. Nun wird aber jedes Mal, wenn ich mit den Kindern allein war, alles schlecht geredet. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich mir überlege, die Kinder nicht mehr zu betreuen. Aber dann meldet sich mein Gewissen

…..Ich wusste ja, dass er Kinder hat …..Sei doch froh das er so sehr an seinen Kindern hängt und so ein Familienmensch ist …Aber auf der anderen Seite sehe ich meine Kinder, die diese angespannte Situation mitbekommen und meine Kraft schwindet. Meine Mädchen sind neun und elf, seine Mädchen sind acht und neun und wir haben eine gemeinsame Tochter von zwei Jahren. Mein Mann nimmt seine Kinder ein Wochenende komplett, und darauf am Sonntag. Ferien, Feiertage und Brückentage bis jetzt zur Hälfte. Die Kinder springen leider auf die Manipulation von Mama an. Mir wurde von den Kindern schon gesagt: „Mama hat gesagt, du hast mir gar nichts zu sagen, also sprich mit meiner Hand“ …

Ich lasse die Anschuldigungen und Beschimpfungen der Ex nicht mehr so nah an meine Seele wie vor Jahren, aber treffen tun sie mich immer noch und rauben mir manchmal die Kraft und den Schlaf. Ich arbeite mit Kindern und dem Jugendamt zusammen und so manche ihrer Anschuldigungen könnten mir Probleme im Job beschaffen. Ich konnte bis jetzt alles widerlegen, aber es kostet immer Zeit, Nerven und Kraft.

Ich weiss nicht weiter, was soll ich tun. Betreuen oder nicht? Ich habe ein wenig Angst, dass alles vor Gericht landet, wenn wir sagen, ich betreue nicht mehr. Die Kosten eines Prozesses können wir uns nicht leisten, wenn wir verlieren. Hat hier vielleicht jemand einen Rat für mich?

Mit freundlichen Grüßen, Johanna

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In eigener Sache: Ich weise darauf hin, dass der Stiefmutterblog kein juristisches oder medizinisches Forum ist. Ratschläge, die hier gegeben werden, sollten ggf. von Ihrem Familienanwalt oder Arzt geprüft werden. Ich übernehme keine Haftung für die  Ratschläge oder Links in den Kommentaren, freue mich aber sehr über die vielen guten Tipps, die hier gegeben werden.

11 Kommentare
  1. Kerstin
    Kerstin sagte:

    Ich würde diese Kinder auch nicht betreuen! Du sagst selbst, dass du deinen Beruf dadurch gefährdest, dass Mutter und Kinder zum Dank noch Unwahrheiten verbreiten.
    Da würde ich ganz klar einen Riegel vor schieben. „Nein – geht NICHT!“ Wer kommt, um sich zu benehmen oder sich sogar noch sinnvoll einzubringen… ja, gern.. ABER NICHT SO!

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  2. berfin
    berfin sagte:

    Hallo Ihr lieben,

    mein Mann hat aus erster Ehe 3 Kinder und ich eine Tochter. Gemeinsam haben wir keine Kinder. Wir leben in der Türkei, da mein Mann hier ein besseres Arbeitsangebot bekommen hat. Unsere Kinder leben bei dem jeweiligen Elternteil in Deutschland/Niederlande.
    Alle unserer Urlaubstage gehen für die Kinder drauf. Auch finanziell ist es kaum zu stemmen, da wir in den Sommerferien 3 Wochen die Kinder hierher holen. Für uns ist nie Urlaub drin. Meinem Mann ist es auch egal. Ich muss dazu betonen, wir sind 2 Jahre verheiratet und haben noch nicht einmal Flitterwochen gemacht! Da ich ebenfalls arbeite, brauche ich auch mal eine Auszeit.
    Wie kann ich ihm das nahe bringen, ohne dass er mir damit kommt, ‚du wusstest das ich 3 Kinder habe‘???

    Lieben Gruss aus İstanbul

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  3. Momo
    Momo sagte:

    Liebe Johanna,

    bei uns trifft vieles auch zu, nur haben wir jeder 3 Kids und leider kein eigenes mehr, da 6 Stück echt eine Hausnummer sind. Ich habe mir vieles in unserer ersten gemeinsamen Zeit auch zu Herzen genommen, aber aus dem Fahrwasse muss man raus, sonst geht man kaputt dran. Dieser Satz „Ich wusste vorher, dass er Kids hat!“ geht gar nicht. Verständnis, Fürsorge und Respekt bekommt jedes Kind von dir, aber das müssen sie dir in irgendeiner Weise auch zurückgeben. Wenn das nicht funktioniert und nur alles schlecht bzw dir im Mund rum gedreht wird, dann können seine Kids nur noch bei euch sein, wenn dein LG zu 100% anwesend ist. Es ist nocht deine Pflicht, auf seine Kids aufzupassen. Gibt es evtl noch Oma & Opa (z.B. seine Eltern) , die hier einspringen können? Diesen Punkt bzgl komplett anderer Erziehungsstil usw, der kommt mir wahnsinnig bekannt vor. Es ist bei uns nichts anderes. Daheim dürfen seine Kids alles, Hauptsache es ist irgendwie Ruhe und sie hat nichts mit ihnen zu tun. Und bei uns heißt es gemeinsam Essen, reden, etwas unternehmen und auch mal Rücksicht nehmen. Da knallen oft Welten gegeneinander. Ich habe mich echt lange verstellt und bin mit Magenschmerzen aufgewacht bis ich mich wirklich entschieden habe, auch mal wieder auf mich zu achten. Es sind seine Kids, nicht deine Kids!!! Ist nicht böse oder abwertend gemeint, aber die Grenze musst du ziehen!!! Viel Glück dabei ?

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  4. Birgit
    Birgit sagte:

    Hallo Johanna, das wichtigste sind meiner Meinung nach 2. Dinge: 1. einen Mann zu haben, der wertschätzt, was du tust, der aber ganz klar Stellung bezieht zu dir und dem was du sagst und 2. dass du deine grenzen ziehst. Willst du dich wirklich „aufopfern“ für kinder, die so zu dir sind?! Du musst gar nichts! Der Vater ist hier eindeutig in der Pflicht. Danken wird dir niamd, du wirst dich nur irgendwann selbst ärgern darüber, dass du nicht grenzen gezogen hast. Wo bist du denn?! Wo bleiben deine Mädels?! Und euer gemeinsames Kind. Ich finde eine Üortion gesunder Egoismus ist absolut wichtig in einem patchwork-Konstrukt. Ich habe anfangs auch gedacht, ich muss alle retten und hab mich dabei völlig selbst verloren….denk auch an dich! Mir du selbst kannst das tun, andere werden es sicher nicht tun. Wünsch dir alles liebe! Birgit

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  5. Kriesten,Jana
    Kriesten,Jana sagte:

    So ein ähnliches Problem habe ich auch,nur krasser.Der Sohn meines Mannes lebt auch bei uns.Es gibt einen Gerichtsbeschluss,der den Umgang mit der Mutter genau regelt.Allerdings hält sich die Mutter nicht daran.Sie teilt dem Kind immer nur kurzfristig mit,wann sie ihn holt.Nun habe ich aber auch mal etwas vor,mal shoppen,mal ne Freundin besuchen,überall will er mit hin,ist aber fast 14 Jahre alt.Bis jetzt habe ich das gemacht,aber nun ist bei mir Schluss.Denn nach seinen Angaben ist bei der Mutter eh alles besser(nur das Finanzielle eben nicht,er hat sehr hohe Ansprüche)Ich habe immer mehr den Verdacht,dass er nur wegen allem Materiellem beim Vater leben will.Alles,aber wirklich alles was er hier mitbekommt,erzählt er bei seiner Mutter,die uns dann überall schlecht macht.Ausnutzen lasse ich mich nicht mehr.Wenn er an Mama WE nicht auch mal alleine bleiben will,werde ich das JA informieren.Denn der Mutter wird jede Freiheit zugestanden,aber mir nicht.Ich muss dazu sagen,ich habe 2 erwachsene Söhne,aber so angehängt war ich noch nie im Leben.Kein schlechtes gewissen haben,einfach mal an dich und deine Kinder denken,die Beiden haben Vater und Mutter

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  6. Christine Tietz
    Christine Tietz sagte:

    Hallo Johanna,
    Wenn ich recht gelesen habe, sind es 5 Mädchen zusammen,
    mit 11 J., 9 J.,(von dir) + 9 J., 8 J. (von deinem Mann) plus eure gemeinsame Tochter mit 2 Jahren.

    1. Du schreibst gar nicht wie sich die 4 großen Mädchen miteinander verstehen und wie sie mit ihrer kleinen Schwester umgehen.
    Wie ist denn ihr Umgang miteinander, wenn sie gemeinsam bei euch sind?

    2. In der 3. Ferienwoche sind dann deine großen Mädchen auch bei dir und wie ist dann eure Woche aktuell geplant? bzw. bisher abgelaufen?

    3. Sind deine großen Mädchen auch immer wieder bei ihrem Vater? Gibt es da vielleicht auch eine neue Frau, also Vizemutter für deine Mädchen?
    und wenn ja, wie ist deine Beziehung zur Vizemutter?
    und wie ist dann die Beziehung deiner Mädchen zur Vizemutter?

    4. Was würde dein Mann sagen, wenn du seine Mädchen in der 3. Woche nicht betreust? und wo wären die Mädchen dann – bei ihrer Mutter?

    5. Gibt es auch noch Großeltern z. Bsp. die Eltern von deinem Mann?
    und wenn ja könnten diese Großeltern dich-euch unterstützen?

    Mit einem lieben Gruß
    Christine

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  7. Manuel
    Manuel sagte:

    Meine Kinder sollten sich mal wagen zum meiner LG zu sagen sie hätte ihnen nichts zu sagen…
    Ich habe meinen seinerzeit klipp und klar gesagt, dass meine LG ihnen ebenfalls sagen kann/darf wo es lang geht und das das auch gemacht wird. Genauso wie jeder andere Erwachsene den ich ggf. „beauftrage“ auch. Darüber wird auch gar nicht diskutiert.
    Ab und an haben meine zwar auch solche Anwandlungen sich dann bei mir zu beschweren wenn ich zurück bin. Aber da müssen sie halt durch. Fertig.
    Manches mal wird auch gemurrt und gezetert. Letzten Endes machen sie aber dann doch was ihnen gesagt wird.
    Allerdings merken wir gelegentlich, dass bei meinem Jüngsten die fortgesetzten Manipulationsversuche meiner Ex Wirkung zeigen. Für den ist meine LG (und teilweise ich auch) nur blöd, doof, streng und überhaupt. Aber bei seiner Mutter darf er ja auch alles…

    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Dein Mann soll seiner Kindern klipp und klar sagen wo der Hase lang läuft. Wenn ihnen das nicht passt können sie zukünftig halt nur noch in den beiden Wochen kommen in denen er Urlaub hat. Und wenn er zwischendurch mal irgendwo hin muss müssen die beiden halt mit, weil sie auf dich schließlich nicht hören.

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  8. HA
    HA sagte:

    Als vizemutter darfst du auf dich achten und musst du vor allem auch ganz genau, wenn von der ex-seite so geschossen wird. Dazu gehört auch, wenn du die kinder nicht betreuen willst, es auch zu lassen. Gerade wenn du schreibst, manche Anschuldigungen könnten dir Probleme im job machen, wäre es sinnvoll Situationen zu vermeiden, wo keine „zeugen“ (wie dein mann) dabei sind. Der Urlaub ist außerdem zum erholen da…

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  9. Amanda
    Amanda sagte:

    Die Betreuung in der dritten Urlaubswoche machst du ja, um deinen Mann zu entlasten und ihm zu ermöglichen, die Kinder noch eine dritte Woche da zu haben. Das ist sehr großzügig von dir, aber wenn es den Kindern nicht gefällt, ist es Zeit, über Alternativen nachzudenken. Entweder sie gehen zum Ferienprogramm eurer Stadt und dein Mann holt sie nach der Arbeit ab, vielleicht finden sie das ja besser. Oder aber sie kommen wirklich nur noch, wenn dein Mann Urlaub hat. Es ist keinem damit gedient, wenn die Kinder nicht diese Woche mit dir verbringen wollen und du dann auch noch unter falschen Anschuldigungen leidest. Am Ende hat keiner etwas dazu gewonnen.

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  10. NiciM
    NiciM sagte:

    Ich habe 8 Jahre patchwork hinter mir und habe jetzt das Handtuch geschmissen. Es wird dir niemand danken!!! Entweder der Vater kümmert sich oder die beiden müssen eben zu Hause bleiben, ins Ferienlager etc. Es ist nicht deine Aufgabe und schon gar nicht bei soviel Undankbarkeit! Und höre mit dem Quatsch auf „Ich wusste ja, dass er Kinder hat“ ! Das macht mich total aggro. Keine von uns wusste vorher was auf sie zukommt! !!

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  11. MO
    MO sagte:

    Ich würde sie nicht betreuen. Soll doch die Ex schauen wo sie die Kinder unterbringt. Das ist bestimmt nicht deine Aufgabe. Und wenn sie auch noch schlecht über dich redet dann würde ich das erst recht nicht tun. Dafür wäre mir mein Urlaub zu schade.

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