Kontaktbörse und Austausch mit anderen Stiefmüttern
Kennen Sie andere Stiefmütter? Sind Sie mit Stiefmüttern befreundet? Also persönlich, nicht auf Facebook. Nein? Schade eigentlich, Menschen, die in der gleichen Situation leben, haben oft ein besseres Verständnis für die besonderen Herausforderungen. Da wäre es doch gut, wenn man sich mit anderen Stiefmüttern austauschen könnte. Bei Kaffee und Keksen, Wein, oder was auch immer. Denn seien wir ehrlich – auch wenn es für eine Stiefmutter gut läuft, kompliziert ist es immer.
Mit wem können Sie sich austauschen, wenn Sie ein Problem in Ihrer Patchworkkonstellation haben? Wo finden Sie Verständnis? Normalerweise wäre der Partner eine gute Anlaufstelle. Was aber, wenn er das Problem ist? Sei es, weil er sich gerade wie ein „Kollegenschwein“ benommen hat, sei es, weil es Streit wegen unterschiedlicher Ansichten über die Kinder gibt. Auch die beste Freundin kann Sie vielleicht nicht immer verstehen und findet es selbstverständlich, dass die Stiefmutter zurückstehen müsse. Vielleicht ist sie selbst eine Ex, die auf ihre „älteren Ansprüche“ und den Vorrang der ersten Familie beharrt. Vielleicht übernimmt sie auch nur das Bild, das die Gesellschaft immer noch von zweiten Familien hat.
Ganz problematisch wird es, wenn im Umfeld nur der erstaunte Satz „Aber du wusstest doch, dass er Kinder hat“ fällt. Viele Stiefmütter schweigen dann lieber, als sich auszutauschen. Das Unverständnis ist zu groß. Bevor man sich Anfeindungen aussetzt, sagt man lieber gar nichts.
Wirklich verstehen, nachvollziehen, nachempfinden können die meisten Menschen nur, wenn sie selbst schon einmal in einer ähnlichen Lage waren. Eine Stiefmutter wird die Situation einer anderen Stiefmutter also besser verstehen, als jede andere Frau. Aber woher soll man diese Stiefmutter nehmen, wenn man keine kennt? Ein Problem, das offensichtlich nicht nur ich hatte. Viele Frauen schreiben mir, dass sie niemanden in ihrem Freundes- oder Familienkreis haben, mit dem sie sich ehrlich austauschen können.
Bei Facebook gibt es Stiefmuttergruppen. Das ist prima, hilft auch in vielen Situationen aber ersetzt nicht den direkten Austausch mit einem echten Menschen. Außerdem ist Facebook nicht wirklich anonym. Oft ist dann die Gedankenschere im Hinterkopf dabei: Was, wenn seine Ex mal mitliest? Oder eines der Kinder? Und wer legt sich schon ein neues Profil nur für eine Stiefmuttergruppe zu?
Ich möchte Stiefmüttern die Möglichkeit geben, hier andere Frauen kennen zu lernen, die in einer ähnlichen Situation stecken. Die Interesse an einem Austausch haben. Das muss überhaupt keine Jammer-und Klagestunde werden, ganz im Gegenteil. Die meisten Stiefmütter, die ich bisher kennen lernte, waren lustige, offene Klasse-Frauen. Also – hat hier jemand Lust auf neue Kontakte?
Ich habe mir folgendes überlegt: Wer Interesse an Stiefmutterkontakten hat, hinterlässt entweder hier einen Kommentar, oder schickt mir eine E-Mail an kontakt@stiefmutterblog.com, oder schreibt mir über meine Facebook-Seite Susanne Petermann eine PN. Wer mag kann eine kurze Darstellung seiner persönlichen Situation geben, aber es reichen schon Name und Kontaktadresse. Dazu eine Möglichkeit der Kontaktaufnahme. Also Telefon und/oder E-Mail Adresse. Und in welchem Umkreis (z.B. Raum Dortmund) man nach Kontakten sucht.
Ich sammle alles, stelle hier eine Kontaktliste ein, in der nur die Postleitzahl, der Umkreis (z.B. Raum Dortmund) und der Vorname (oder ein gewähltes Pseudonym) auftauchen. Keine Mailadresse, keine Telefonnummer! Keine Angst. Ich weiß, wie sensibel die Frage der Öffentlichkeit ist. Wer Interesse an einem Kontakt aus dieser Liste hat, schreibt mir ebenfalls eine kurze E-Mail. Ich leite die Anfrage dann weiter.
Was die betreffenden Stiefmütter aus ihrem Kontakt machen, ist ihre Sache. Da mische ich mich nicht ein. Aber falls Sie irgendwann gemeinsam rauschende Parties feiern, würde ich mich über Fotos freuen 🙂 Ich garantiere, dass keine Adresse für Werbezwecke verkauft wird oder ähnliches. Außerdem, mal ganz ehrlich- wer will schon Werbung für Stiefmütter machen? Ich habe so etwas jedenfalls noch nicht gesehen, Sie?
Wie immer gilt: Ich freue mich über Input und Anregungen und vor allem natürlich über Stiefmütter, die sich austauschen möchten.
Hallo und Guten Tag Susanne,
Ich bin aus der Facebook- Gruppe wieder heraus gegangen. Eine sehr liebevolle Begrüßung und teilweise nette Menschlein. Aber heute wurde eine Dame soetwas von zerfleischt und die Diskussion wurde vom Niveau immer niedriger, nein das war nicht das was ich suchte.
Ich möchte keinesfalls über jemanden herziehen oder herfallen auch nicht über die Kindesmutter. Sie macht mir schon das Leben schwer aber ich werde wie immer versuchen die Haltung zu bewahren .Es ändert nichts wenn man ausfallend wird.
Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und die freundliche Behandlung.
Liebe Gruesse
Ilona Resch
Liebe Ilona, leider war ich heute nicht online und habe die Diskussion erst gesehen, als das Kind bereits im Brunnen lag. Mich hat das sehr traurig gemacht, das habe ich auch deutlich zum Ausdruck gebracht, und ich finde es schade, dass Du jetzt auch gehst. So sollte es eigentlich in der Gruppe nicht sein – aber … alles Menschen.
Liebe Grüße, Susanne
Oh da gibt es noch so eine nette Gruppe „Trennung-Scheidung-Familienrecht
da haben es einige, auch ich, sehr schwer weil eine bestimmte Gruppe ständig drauf los schlägt und die Admins machen da gerne mit.
Und dann immer dieses Halbwissen…….. Augenroll
LG
Berit
Hallo Susanne, das 1. Mal, das ich im Netz etwas brauchbares für mich als Stiefmutter gefunden habe.
Bei Unterhaltungen und Fragen nach Kindern gebe ich immer an geschenktes Kind zu haben.
Dieses Kind wurde vor 4 Jahren zu mir geschickt und ist jetzt 16 Jahre jung, der große Sohn meines Mannes.Es gibt noch einen kleinen Sohn 11Jahre der bei der Mutter lebt und alle 14 Tage und darüber hinaus da ist. Der Kontakt zur Mutter bestand bei meinem geschenkten Kind nach der Festlegung des Jugendamtes das er beim Vater leben kann/soll/darf nur äußerst sporadisch und schlief dann gänzlich ein. Meine Bitten sich um den Jungen zu kümmern wurden ignoriert.
Der Papa ist ein sehr lieber und fleissiger Mensch, aber wie ich jetzt weiß, alles ,nur kein Vater.
Die Mutter ist…hochkompliziert.
Ich bin alleine mit den Kindern meines Mannes. Den einen versuche ich ein zu Hause zu geben und zu erziehen, der andere ist gleichfalls bedürftig wenn er da ist.
Ich arbeite Vollzeit, nicht selten eine 48h Woche, wuppe Haushalt Garten und Kinder fast alleine.
Ich habe kaum Freizeit oder Freiheit, lebe im Grunde fremdbestimmt, die Mutter ist immer , wenn auch nicht körperlich, anwesend und bestimmt alles. Selbst finanziell bediene ich die erste Familie, das bleibt auch nicht aus.
Der Satz, du hast gewusst, das ich zwei Kinder habe…ja, das habe ich gewusst aber nicht mehr. Was die Zukunft bringt, wusste ich nicht. Aber ich ahne …das kleine Kind wird vielleicht auch irgendwann vor die Tür gestellt wenn die Pubertät anfängt.
Ich bin 53 Jahre alt und werde bis ich Mitte 60 bin die Kinder anderer Menschen erziehen und versorgen.
Ich wuensche mir Verständnis, das ist schon alles und vielleicht einmal nicht stark sein zu müssen.
Liebe Ilona,
Zunächst danke für Deine Bemerkung, dass Dir der Stiefmutterblog etwas bringt. Genau dafür habe ich ihn ins Leben gerufen.
Leider bist Du nicht die erste Stiefmutter die mir erzählt, der Vater würde sich mehr oder weniger aus dem Leben seiner Kinder heraus halten und die Stiefmutter „alles machen lassen“.
Bei einer Hausfrau hätte ich noch Verständnis – das nennt man dann Arbeitsaufteilung, aber wenn Du ebenfalls Vollzeit arbeitest (ich nehme an, Dein Mann arbeitet Vollzeit) ist das schon ein wenig bequem von ihm. Was hindert ihn daran, sich einzubringen? Warum nimmst Du ihn nicht mehr in die Pflicht? Auch im Sinne der Kinder. Wenn die Mutter sich schon nicht interessiert, sollte wenigstens der Vater präsent sein.
Aber es ist wirklich toll, dass Du Dich so einsetzt. Meine Hochachtung dafür! Hast Du Austausch mit anderen Stiefmüttern?
Liebe Grüße,
Susanne
Hallo Susanne,
der Vater meiner Nichtkinder ist selbstständig. Das sagt natürlich viel aus, aber eben nicht alles.
Es ist schwer seinen Charakter zu beschreiben, ich möchte keine schlechten Worte schreiben um ihn im Negativen erscheinen zu lassen. Es wird zu oft alles nur schwarz oder weiß gemalt. Er ist also ein Grauzonenmann. Sehr fleissig. Sehr liebevoll. Sehr Kind. Sehr egoistisch. Sehr verstaendnislos. Nicht einfuehlsam. Die vergangene funktionale lieblose Ehe hat Spuren hinterlassen. Sich auf Menschen einzulassen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und zu bedienen lernt er mühsam. Das das tägliche Leben Dinge abverlangt, die man sich merken muss oder termingerecht regeln sollte überfordert ihn. Er ist nicht sehr kommunikativ und weiss sich nicht gut auszudrücken. Wie ein Kind ist er hilflos. Wie kann sich ein Kind um Kinder kümmern? In seinem Beruf funktioniert es einigermaßen. Er ist ein Fähnchen im Wind und kein Fels in der Brandung. Aber er wächst, langsam und zwar ganz langsam, gewinnt er Boden unter den Füßen. Er ist nicht falsch verlogen oder faul, er ist bemüht und glücklich wenn etwas funktioniert hat. Er ist ein durch und durch liebenswerter Mensch.
Wir sind eben nicht mehr jung und wenn sich juengere Menschen die Zeit nehmen können aneinander zu wachsen und in die Elternrolle passen, dann läuft mir halt die Zeit weg.
Die Kinder benötigen jetzt Wurzeln und Flügel und nicht erst in 10 Jahren. Was soll ich machen? Zum Weglaufen bin ich nicht erzogen, sondern zum Ärmelhochkrempeln. Aber das birgt auch die große Gefahr darüber kaputt zu gehen.
Ich habe niemanden mit dem ich reden kann, wie ich es möchte.Die alten Eltern beiderseits sind sehr sehr lieb, aber die alten Leute moechte ich nicht belasten. Meine große Tochter 33 ahnt wohl manchmal etwas, aber wirklich alles sage ich ihr nicht. Sie liebt mich bewundert mich, belassen wir es dabei, sie hat keine Kinder.
Ich möchte reden, nicht schlecht reden. Ich moechte Ursachen ergruenden und Loesungen finden und sachlich bleiben. Das faellt schwer, wenn dich dein Gegenüber nicht versteht bzw. verstehen kann.
Hier gibt es keine Stiefmutter in meiner Naehe und in diversen Blogs oder Ratgeberseiten habe ich nur ungutes auf Bildzeitungsniveau gelesen.
Danke für ihre Aufmerksamkeit.
Liebe Ilona,
ich kann Dich sehr gut verstehen. Weglaufen bringt weder Euch als Paar noch den Kindern etwas. Und ich finde es toll, dass Du Dich so einsetzt. Hast Du schon einmal auf die Kontaktbörse hier geschaut? Falls eine der Stiefmütter in Deiner Nähe lebt, könntet Ihr ja vielleicht Kontakt aufnehmen. Oder Du schreibst mir deine Postleitzahl und den Raum in dem Du suchst an siefmutterblog@gmail.com und ich nehme Dich auf der Liste auf.
Ansonsten kann ich Dir nur zustimmen. Austausch mit anderen Stiefmüttern hilft enorm. Als ich vor über zwei Jahren vor den ersten richtig großen Problemen stand, habe ich angefangen zu recherchieren. Ich habe mit sehr vielen Stiefmüttern Interviews geführt, hunterte bisher. Das hat mich nicht nur darauf gebracht mein Buch zu schreiben, sondern hat mich persönlich absolut entpannt. Ich kann heute viele Dinge annehmen, ohne mich zu zermürben. Ich bin tatsächlich meist tiefenentspannt, was die immer noch verfahrene Situation bei uns angeht. Ich habe nämlich gelernt, Dinge nicht mehr so nah an mich rankommen zu lassen und nichts persönlich zu nehmen.
Fürs erste kann ich Dir bei Facebook die Stiefmttergruppen empfehlen. Schau dort doch mal vorbei.
Liebe Grüße,
Susanne
Was für eine tolle Idee! Das würde ich unbedingt machen, wenn ich in Deutschland wäre….
Jedes Mal, wenn ich in Japan für Ferien bin, habe ich mit Terue und anderen Stiegmüttern ein Beisammensein bei Wein, Bier und leckerem Essen. Es ist wirklich befreiend, sich mit jemandem auszutauschen, der im gleichen Boot sitzt und einen nicht verurteilt:)
Da seid Ihr in Japan auch tatsächlich weiter als wir es in Deutschland sind. Mit M-Step habt ihr eine Stiefmutter Organisation, die gibt es hierzulande noch nicht. Hier kämpft jede Stiefmutter noch alleine für sich.
Und ich kann dir nur zustimmen. Ein Austausch mit anderen Stiefmüttern hilft enorm. Ohne die anderen Stiefmütter hätte ich meine persönlichen Patchwork-Probleme bestimmt nicht so gut in den Griff bekommen.
Liebe Grüße,
Susanne