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Wer hat Schuld, wenn der Kontakt einschläft?

Wer hat Schuld. Foto: Stocksnap, Kasia Serbin

Mein Partner hat einen sechsjährigen Sohn. Ich habe den Eindruck er hat direkt in dessen ersten Lebensjahr völlig resigniert. Mutter und Vater, haben es bis heute nicht auf die Reihe bekommen, es läuft noch genau wie am Anfang. Nur, dass sie inzwischen beide versuchen sich so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen und der schwarze Peter hin und her geschoben wird. Dabei ist die Frage: „wer hat Schuld“ doch unwichtig. Wichtiger ist: Für das Kind ist das eine Katastrophe.

Wer hat Schuld, wenn der Kontakt einschläft?

Die Mutter meint, er hat kein Interesse am Kind, da er sich zu selten meldet. Das tut er wirklich, aber wenn er es versucht, muss er wochenlang probieren, bis er sie endlich erreicht. Seinen Eltern geht es genauso. Auch wenn sie absprechen, dass sie nochmal telefonieren, ist die Mutter einfach nicht erreichbar.

Die letzten zwei Jahre, hat er es nicht geschafft, zu ihr und seinem Sohn zu fahren. Da wir selbst ein Kind bekommen haben. Sie besucht aber einmal im Jahr seine Eltern und Freunde bei uns in der Nähe. Das Problem ist nur, dass sie das immer sehr kurzfristig mitteilt. So dass mein Freund nicht mehr die Möglichkeit hat, das bei der Arbeit berücksichtigen zu lassen. Oder sie weigert sich, vorher etwas abzusprechen und dann hat sie eben andere Pläne, wenn er Zeit hätte. Am Ende heißt es dann, es ist mit UNS immer so schwierig. Wer hat Schuld? Für sie liegt die Schuldfrage klar bei uns. Aus unserer Sicht liegt der schwarze Peter bei ihr. Dabei ist es doch eigentlich egal, wer die Schuld hat, wenn der Kontakt einschläft.

Sie sagt, mit UNS sei es so schwierig

Vor zwei Jahren machten die beiden etwas für den nächsten Tag aus, nach 20 Minuten hat sie dann was besseres vorgehabt. Letztes Jahr „bekam“ mein Partner einen Nachmittag im Zoo. Sie hat versucht mich und unser Kind loszuwerden, und hat ihr Kind, mit einer sehr üblen Laune, durch den Zoo gehetzt. Am Ende kam heraus, dass sie mit ihrer Mutter verabredet war.
Sie hat meinem Freund dann Abends noch geschrieben, sie hoffe ER hätte gemerkt, dass das für das Kind zu wenig ist. Dass er sich ändern soll und wie unangemessen meine Anwesenheit war.

Dieses Jahr hat sie ihre Pläne zu Ostern auch schon mehrfach umgeworfen und war dann plötzlich nicht mehr erreichbar. Am Abend bevor sie die Eltern meines Freundes besuchen wollte, meldete sie sich dann doch, um abzusagen. Seine Mutter hat ihr den Kopf gewaschen und sie kam doch. Freitag will sie dann zu uns kommen. Wir waren etwas irritiert, als sie gestern fragte, ob der Kleine dann bei uns schlafen könne. Wir dachten, das wäre klar. Die Eltern meines Freundes haben uns jetzt gesagt, dass sie vorhatte mit Kind in einer Jugendherberge zu schlafen. Weil wir Katzen haben.

Sie findet immer neue Ausreden

Bis jetzt durfte das Kind nie zu Papa, da er noch zu klein war… Jetzt hat sie eine neue Ausrede mit unseren Katzen, sagt aber gleichzeitig, es sei unsere Schuld, wenn der Kontakt immer kleiner wird. Für die Ex und meinen Freund scheint die Situation so okay zu sein. Hauptsache, der schwarze Peter ist beim jeweils anderen. Mich macht das fertig. Ich bin selbst meinem Vater entfremdet worden und kann es nicht ertragen. Ich kann einfach nicht mehr stumm zuschauen.

Ich kenne sie von früher und wir haben uns immer gut verstanden. Ich hatte  mich zurück gezogen, nachdem sie mich als Bote missbraucht hatte. Jetzt denke ich, dass das ein Fehler war. Falls sich die Möglichkeit bietet, werde ich das Gespräch mit ihr suchen. Wenn nicht, denke ich daran ihr zu schreiben. Ich habe die Hoffnung, dass sich dadurch das ewige hin und her, und dieses ewige: „Wer hat Schuld?“ stoppen lässt. Dass man die Besuche richtig absprechen kann und nicht mehr diese kurzfristigen Absagen kommen.

Nur, wie sage ich ihr, dass ich sehe, dass sie als Eltern da Schwierigkeiten haben und ich gerne helfen würde? Gehe ich damit zu weit? Was könnte ich sonst tun? Vermittlung über Jugendamt, eine Aussprache oder eine feste Regelung wollen die beiden nicht miteinander. Es ist, als wären sie in der Situation erstarrt und haben Angst etwas zu ändern.

Ich weiß einfach nicht weiter. Hoffe ihr versteht mich und habt einen Rat.

Viele Grüße
Annika


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In eigener Sache: Ich weise darauf hin, dass der Stiefmutterblog kein juristisches oder medizinisches Forum ist. Ratschläge, die hier gegeben werden, sollten ggf. von Ihrem Familienanwalt oder Arzt geprüft werden. Ich übernehme keine Haftung für die Ratschläge oder Links, auch nicht in den Kommentaren, freue mich aber sehr über die vielen guten Tipps, die hier gegeben werden.

Foto: Foto: Stocksnap, Kasia Serbin

9 Kommentare
  1. Annika
    Annika sagte:

    Jetzt ist es raus. Es ist die Oma, die hinter den ganzen Problemen steckt. Sie hat der KM VERBOTEN zum KV zu gehen.
    Die KM tut mir einfach nur noch leid. Nachdem sie jetzt mit ihrem Freund Schluss gemacht hat, weil ihre Mutter ihr gesagt hat, sie würde ihn ja gar nicht lieben (und ich einiges anderes gehört habe), bin ich davon überzeugt, dass die Ärmste noch nie etwas selbst entscheiden konnte/durfte…
    Das Kind hat jetzt aber doch mal bei uns schlafen dürfen. Das war sehr schön, aber auch sehr traurig…. Wir haben gesehen, was aus ihm gemacht wird, was die Oma mit ihm macht…

    Ich hoffe nur mein Partner hat auch wirklich verstanden, dass er Druck machen muss. Denn es ist egal, wie er mit der KM steht, wenn ihre Mutter bestimmt.
    Aber das Kind war hier. Es hat ganz gut funktioniert und wir bleiben dran!

    Antworten
  2. Annika
    Annika sagte:

    Danke für eure Antworten. Es tut gut verstanden zu werden.

    Natürlich bin ich mir bewusst, dass auch mein Partner Fehler macht.
    Aber egal wie sehr ich auf ihn einwirke, solange er keinen offiziellen Weg geht, muss die KM auch bereit sein etwas zu ändern.

    Einen offiziellen Weg möchte mein Partner nicht gehen, weil er keinen Streit mit der KM will. Sie wohnt ca 600 km entfernt. Wenn sie keinen Kontakt möchte braucht sie nur nicht ans Telefon zu gehen, wenn sie keinen Besuch will einfach nicht die Tür zu öffnen…
    Der KV meint, was bringt es ihm, sein Umgangsrecht einzuklagen, wenn sie sich einfach nur tot stellen muss, um den Umgang zu verhindern?

    Die Probleme begannen direkt nach der Geburt. Von ihm geplante Besuche wurden kurzfristig von ihr abgesagt. Die bitte nach Fotos ignoriert… Er durfte nichts sagen. Weil er ihr Leben zerstört hat. Durch die Schwangerschaft.

    Im ersten Lebensjahr des Kindes lief so viel falsch, dass er einfach komplett aufgegeben hat. Was sollte er bei dieser Entfernung auch tun?

    Die Ängste der KM kommen von deren Mutter. Diese hat die KM allein groß gezogen und dem Vater vollkommen entfremdet. Ihren Vater hat sie nie kennen gelernt und es wird auch nur schlecht über ihn gesprochen. Die KM hat eine sehr unnatürliche, enge Bindung zu ihrer Mutter.
    Die ersten drei Jahre mit Kind lebte die KM bei ihrer Mutter. Von der sie sich sagen ließ, was zu tun ist und bevormundet wurde.

    Natürlich kann ich verstehen, dass man sein Kind nicht zu jemandem geben möchte, den es nur einmal im Jahr sieht. Aber nicht, wenn derjenige immer wieder, für längere Zeit, das Kind bei seiner Mutter lässt, welche es unter sämtlichen Kollegen herumreicht, nach einem Tag in der Kita. Jeden Tag war es bei jemand anderem, der auf es aufgepasst hat und das mit einem Jahr.

    Ich glaube auch nicht, dass ich das Problem bin. Da sie mich immer sehr mochte…
    Das wäre natürlich auch etwas, was ich klären könnte, wenn ich Kontakt zu ihr aufnehme.

    Das Kind weiß, wer sein Papa ist. Es hängt auch sehr an ihm und sagt wohl sehr oft, dass es ihn vermisst und mit ihm sprechen möchte. Ich fürchte aber für die KM ist das einfach nur Alltag…

    Die zwei Jahre, die mein Partner sein großes Kind nicht besucht hat, waren natürlich nicht so geplant. Wir hatten uns die Elternzeit geteilt und er konnte nicht einfach fahren, da ich während seiner noch stillte. Danach wurde mir von meinem Arbeitgeber ziemlich übel mitgespielt und wir mussten eine sehr unglückliche Absprache bezüglich Arbeitszeiten und Urlaub treffen. Sodass es einfach nicht ging…

    KV und KM wollen das irgendwie nicht klären. Daher überlege ich, ob es nicht für mich möglich ist mit ihr zu sprechen. Wir hatten mal eine sehr gute Basis miteinander, wenn wir nur etwas davon wieder aufbauen könnten, wäre uns eventuell möglich einen Schritt in die richtige Richtung zu machen…

    Antworten
  3. Andrea
    Andrea sagte:

    Finde es immer total traurig sowas zu hören. Wie einige andere schon gefragt haben, die Entfernung wäre interessant zu wissen.

    Ich persönlich wäre immer für das direkte Gespräch. Allerdings sollte das im besten Fall vom Kindsvater kommen, er sollte ja ein Interesse am Kontakt haben und sich nicht einfach einer (vielleicht auch bequemen?) Situation ergeben. Wenn Du Dir zutraust in Kontakt mit ihr zu treten und dein Mann dem zustimmt, warum nicht?! Immerhin sind euer Kind und das andere auch Halbgeschwister und der Kontakt wird den beiden auch vorenthalten. Das Jugendamt würde ich als letzte und dann notwendige Lösung sehen, wenn nichts fruchtet.

    Ich hoffe ihr bekommt das, vor allem im Sinne der Kinder, in den Griff.

    Liebe Grüße,
    Andrea

    Antworten
  4. Stephi
    Stephi sagte:

    Die Entfernung zum Kind und KM würde mich auch interessieren. Das würde vielleicht einiges verständlicher machen, z.B. warum Euer gemeinsames Kind den Vater zwei Jahre davon abgehalten hat zu seinem Sohn zu fahren? Wer Schuld ist kann man meiner Ansicht nach nicht sagen. Natürlich ist das Verhalten der Mutter nicht toll. Wir kennen das auch, da wird kurzfristig gesagt, dass der Kleine am Wochenende mit seiner Tante in den Freizeitpark fahren soll und nur von Freitag bis Samstag da ist, obwohl wir alles anders geplant haben. Oder an Ostern: Wir wollten ihn eigentlich am Gründonnerstag holen, aber er wollte noch eine Nacht bei Oma bleiben – dann kam die Aussage wir könnten ihn ja in dieser Woche noch ein paar Tage holen, er hätte ja noch Ferien. Ja, aber wir so kurzfristig keinen Urlaub… Da frage ich mich auch immer, ob das einfach Gedankenlosigkeit ist oder Ignoranz oder gewollt.
    Aber ich lese aus Deinem Text (mag ja falsch sein), dass auch der Vater nicht wirklich viel unternimmt. Natürlich ist es lästig ewig hinter jemandem herzulaufen oder zu telefonieren, aber wenn ich wirklich Kontakt zu meinem Kind will, da tu ich doch alles. Und dass man ein Kind, das seinen Vater max. einmal im Jahr sieht und auch sonst wenig Kontakt zu ihm hat, nicht mit ihm alleine lassen oder gar dort übernachten lassen würde, kann ich ganz ehrlich auch verstehen.

    Habt Ihr denn versucht einen „offiziellen“ Weg zu gehen und so eine vernüftige Regelung zu finden? Ich denke, das wäre eine Möglichkeit auch ein wenig Spannung rauszunehmen.

    Antworten
  5. Bettina
    Bettina sagte:

    Ich denke das Beste ist es die Kommunikation erstmal ausschließlich über das Jugendamt laufen zu lassen.
    Terminabsprachen und auch die Übergabe zu den Besuchszeiten werden dann durchs Jugendamt geregelt/übernommen. Es findet kein direkter Kontakt mehr zwischen den Eltern statt, solange bis sich die Situation entspannt hat und eine gewisse Routine eingetreten ist.

    Antworten
  6. Nadine
    Nadine sagte:

    Ist ähnlich wie bei uns.
    Ich kann beide Seiten verstehen… Allerdings liegen bei uns max 2 Monate dazwischen und Kind ist 12.
    Ist aber genau wie Mama was Verabredungen betrifft. Meldet sich ewig nicht, und am Abend davor kommt dann eine Nachricht, dass es klappen würde. Oder sie antwortet gar nicht. Es bekommt aber nicht jeder am Tag selbst Urlaub. Versteht sie anscheinend nicht. :/
    Wir gehen heute schwimmen und essen. Das Ok kam gestern abend um 8 ?? Haben uns vor 10 Tagen gesehn. Frage war ob Mittwoch oder Donnerstag. Mein Mann hat dann noch ab 15:30 freibekommen. Was sagt Else? Sie hätte lieber Nachmittags gehabt. 1. ist 15:30 in meiner Welt noch Nachmittags, und 2. antwortet man auch nicht am Abend davor. Ich hab am 21. März gefragt und mein Mann seitdem nochmal 2-3 x.
    Es ist einfach nervenaufreibend, dass jedes Mal wenn man sich sehen will man hinterherhecheln muss. Wenn nicht bei KM dann bei BK. Vor allem, hat KM es ja in die Wege geleitet, dass sie sich immer weniger sehen. Gleichzeitig wirft sie ihm vor er sähe sie nicht genug. Will er sie sehen findet sie Gründe wieso es nicht geht.
    Ich halte mich raus. Ich frage BK ob sie was machen will und das klappt oder nicht. Ich erinnere meinen Mann daran, dass er sich mal wieder melden soll, aber ich versuche nicht mehr KM und ihn dazu zu bewegen normal miteinander umzugehen.

    Antworten
  7. Teres
    Teres sagte:

    Oje, das hört sich mal wieder nach einem Golden Uterus Komplex an….
    Habt ihr sie denn schon mal auf ihre Ängste angesprochen? Es könnte sein, dass sie auf bewusste/unbewusste Art versucht den Kontakt zu unterbinden, weil sie Angst hat ihr Kind zu „verlieren“. Ihr seid eine Familie und so wie du beschrieben hast, hat sie Mühe wenn du dabei bist und auch Mühe das Kind bei euch übernachten zu lassen, weil sie unbewusst Angst hat, dem Kind könnte es vielleicht bei euch besser gefallen, er könnte mehr Spass haben und irgendwann beim Papa leben wollen. Vielleicht kann sich dein Partner mal mit der Kindsmutter treffen und sie darauf ansprechen. Vielleicht wäre auch eine Annäherung in Etappen gut, zbsp. er macht zuerst alleine was mit dem Kind, später dann mit euch allen und wenn alles gut läuft, schläft das Kind am Wochenende mal bei euch. LG Teres

    Antworten
  8. Kerstin
    Kerstin sagte:

    Die Entfernung zwischen Kind und Vater wäre interessant zu wissen. Gibt es denn überhaupt eine reelle Chance, dass regelmäßige Treffen zustande kommen KÖNNTEN?
    Oder macht der Mann sich da was vor und es käme wirklich nur zu Kontakt, wenn die Mutter + Kind zufällig gewillt ist Freunde und Familie zu treffen?

    Ich bezweifele auch, dass sie da eine Notwendigkeit erkennen würde, dass sie das dann regelmäßiger zelebrieren würde. Im Zweifel würde sie wohl eher sagen: „Tja, dann muss der Vater „anreisen“ und sich in unserem Umfeld kümmern!“
    So wie ich das rauslese, ist die Mutter ja auch irgendwie ständig mit bei diesen (wenigen, äußerst seltenen) Treffen zugegen. Blöd gefragt, weis das Kind eigentlich, dass Papa auch der Papa ist? Oder ist das „irgend so ein Typ“ mit dem wir in den Zoo gehen… *grübel*

    Ich sehe das wirklich ganz schwierig für die Zukunft. Das hat sich ja bei euch so eingebürgert, dass die Situation so irgendwie okay ist. Die Mutter macht, was sie will, hat ein eigenes Leben und braucht den Vater wohl offensichtlich nicht als Hilfe. Diese „komm ich heut nicht, komm ich morgen-Mentalität“ bei anderen Menschen ändert man in der Regel eher nicht. Da hilft es nur, wenn man selbst etwas an der Situation ändert. In wie fern das aber wirklich möglich ist, kann ich in dem Fall auch so rein gar nicht einschätzen.

    Antworten

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