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Erfahrungen mit begleitetem Bahnfahren für Kinder

Mein Mann hat einen sechsjährigen Sohn, ich habe ein vierjähriges Kind  und seit 2 Monaten haben wir einen gemeinsamen Sohn. Planung und Organisation wären hier eigentlich das A und O. Aber bei Zeitpunkt und Dauer des Aufenthaltes seines Sohnes habe ich kaum Mitspracherecht. Dazu kommt: um seinen Sohn zu holen und zu bringen fährt er 1000 Kilometer – meist an einem Wochenende. Dabei bleibt uns aufgrund des Berufes meines Mannes sowieso kaum Zeit für uns. Daher meine Frage: Hat jemand Erfahrung mit dem begleiteten Zug fahren um den Umgang zu ermöglichen? Die zuständige Jugendamtsmitarbeiterin – für mich sehr parteiisch – meinte, dass der Sohn dafür zu jung sei, obwohl von der deutschen Bahn diese Möglichkeit ab 6 Jahren besteht. Außerdem teilte sie uns mit, dass die Mutter die Fahrt erlauben müsste, sonst hätte man keine Chance.

Silvie

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7 Kommentare
  1. Susanne Petermann
    Susanne Petermann sagte:

    Diesen Kommentar bekam ich per e-Mail:
    Hallo Silvie,

    gerade habe ich deinen Kommentar gelesen. Ich bin selbst Stiefmama und meine Stieftochter lebt bei uns. Ihre Mutter ist ca. 300km weggezogen, das ist natürlich nicht soweit wie bei euch mit 1000km. Dennoch fährt Layla schon seit ca 4 Jahren mit der Bahn (sie hat also mit ca. 7 Jahren angefangen) betreut zu Ihrer Mum. Es hat vieles vereinfacht und es ist wirklich kein Problem einen Sechsjährigen mit der Bahnhofsmission betreut fahren zu lassen. Die Kinder werden bespasst, malen, spielen, reden und die Betreuer sind sehr gut eingestellt auf die Kinder, besonders auf die Scheidungskinder. Ich würde mich direkt bei der Bahnhofsmission bei euch vor Ort erkundigen und dann der Mutter versuchen das Arrangement schmackhaft zu machen… Leider ist es etwas kostspielig, dafür sparrt man sich natürlich viel Zeit und Stress – auch für das Kind ist die Bahnfahrt angenehmer als stundenlang im Auto zu sitzen! Anfangs haben die Kleinen Angst, aber das legt sich schnell. Wir haben in all den Jahren nicht einmal schlechte Erfahrungen gemacht. Das Jugendamt hat darueber in der Regel keine Kenntnis, das heisst ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Jugendamtsmitarbeiter nicht mal wissen das es eine Bahnhofsmission gibt, die die deutschen Städte mit diesem Betreuungsmodel -speziell für Scheidungskinder – verbindet und betreut!
    Viel Erfolg und alles Gute!
    Felicita

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  2. Lutz Bierend
    Lutz Bierend sagte:

    Als mein Sohn in hamburg lebender mit 6 gerne mal zwischendurch und ohne seine schwester bei mir in Berlin vorbei schauen wollte haben wir den Bus genommen. Weniger chancen falsch auszusteigen und er hat sich wären der fahrt mit dem Walkmann hörbucher angehört. ging wunderbar. Was die Mutter angeht, hat die JA-Mitarbeiterin aber vermutlich recht, wenn die Mutter nicht gerade diejenige war die Wegzog wird es vermutlich schwer gerichtlich Kooperationsbereitschaft zu erzwingen.

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    • Silvia
      Silvia sagte:

      Er musste beruflich umziehen, da er anderweitig stationiert wurde. Es war also auch nicht freiwillig, das er nun eine weitere Entfernung zu seinem Sohn hat.

      Antworten
  3. Susanne Petermann
    Susanne Petermann sagte:

    Eine Leserin schrieb mir folgende E-Mail:

    Ich kann nur von Österreich sprechen, es geht aber hier problemlos ein Kind mit dem Zug zu schicken.
    Bei uns fuhren die Kinder meines Partners mit 6 und 7 Jahren schon allein mit dem Zug 400 km zu ihrer Mutter. Wir haben ihnen ein Handy mitgegeben und sie konnten uns jederzeit erreichen, bzw haben wir kurz vorm Ausstieg angerufen, dass sie nicht vergessen. Während der Fahrt hatten sie einen Nintendo dabei damit es nicht langweilig wurde. Ausserdem hatten wir dem Schaffner/Zugführer Bescheid gegeben ihnen beim Ausstieg zu helfen.
    Hat immer problemlos geklappt und ist wesentlich komfortabler für alle Beteiligten.

    Bei 1000 km wird aber event ein Umstieg dabei sein oder?
    Lg K.

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    • Silvia
      Silvia sagte:

      Ja ein Umstieg ist mit Sicherheit dabei. Eine Strecke beträgt knapp 500km.
      Schön das es bei euch so toll geklappt hat.
      Aufgrund der wachsenden Anzahl an reisenden Kindern, eben zum anderen Elternteil, gibt es hier aber über die deutsche Bahn, ein begleitetes Zugfahren. Dh. Kinder haben sind die gesamte Zugfahrt über betreut. Also auch beim Umsteigen. Kostenpunkt ist 35€ extra zum Bahntriket- welches wir natürlich auch bezahlen würden. Der Sohnemann würde also nicht allein unterwegs sein.

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  4. Stefanie
    Stefanie sagte:

    Ich denke da kommt es ganz stark drauf an wie weit der 6-jährige entwickelt ist und sich das zutraut. Was sagt denn die Mama und der Kleine dazu?

    Was mir noch ganz spontan einfällt:
    wäre es ne Möglichkeit das Kind länger in den Ferien zu nehmen oder einen Tag ans WE zu hängen an denen dein Mann sich Urlaub/Überstunden-frei nimmt? So hätten die beiden wenigstens was voneinander. Ich stelle mir vor das dein Mann mehr im Auto sitzt als sich mit dem Kleinen beschäftigen kann und 1000km zu fahren sind ja auch anstrengend für ihn.

    Oder: gibt es in der Nähe der Mutter ne Möglichkeit mit dem Sohn ab und an zu bleiben übers WE? Großeltern, ein Freund des Mannes, eine gemütliche Ferienwohnung….?

    Nächstes: warum fährt dein Mann die gesamte Strecke alleine? Warum treffen sich die Ex-Partner nicht unterwegs sodaß nicht einer die ganze Strecke alleine fahren muss.

    Dann wäre es ja auch eine Überlegung wert ob das Papa-WE wirklich alle 14 Tage sein muss oder ob man das auf alle 4 Wochen legen könnte. Du brauchst ja bestimmt auch noch Hilfe und Unterstützung mit eurem Baby.

    Ich denke bei so („räumlichen“) Schwierigkeiten muss man sowieso recht flexibel schauen und planen und sich im Laufe der Monate und Jahre immer wieder anpassen. Auf das Kind und auf die neue Familie.

    Was mich noch interessieren würde: warum hast DU kein Mitspracherecht beim Umgang/Besuch? Denke mir, dir gehts damit sicher auch nicht grad gut…

    Liebe Grüße,

    Stefanie

    Antworten
    • Silvia
      Silvia sagte:

      Danke zunächst für das Anbringen deiner Punkte.

      Zunächst einmal muss ich dazu sagen, das ich fast 2 Jahre lang eher die, von der Ex gehasste Teilzeit „Phantomstiefmutter“ war und teilweise auch noch bin. Dh. die Ex hatte versucht jeglichen Kontakt zwischen Vater u Sohn zu manipulieren. Dann kamen Sätze wie, „Papa ich hab dich nicht mehr lieb, ich will nie wieder das du mich holst usw.“.

      Mit mir hat der Sohnemann auch kein Problem, aber seine Mutter versucht immer wieder eins entstehen zu lassen, was teilweise eben auch gelingt- mama hat doch Recht….

      Zum Zug fahren: der Sohn ist fit und würde das ganze auch eher als Abenteuer sehen. Aber seine Mutter ist dagegen. Dann müsste sie ihn nämlich pünktlich und regelmäßig zum Bahnhof bringen. Abgesehen davon geht sie niemals die Gefahr ein, das ihr Sohn dann öfter zu uns kommen kann und mag, weil es ihm bei uns eben auch gefällt.

      Betreffs Wegstrecke teilen, musste ich kurz schmunzeln. Ja das denken sich wohl einige so auf Anhieb. Auch die Richterin sah das im Umgangsverfahren so. Aber das erwiderte die Ex damit, das sie nicht soweit Auto fahren könne. Das wurde ohne Erläuterungen so zu Kenntnis genommen und als gegeben festgelegt.
      Also fährt mein Mann die gesamte Strecke.

      Die Umgangszeiten sind ansich schon schwierig, mein Mann ist nur am Wochenende zu Hause und teilweise auch wochenlang arbeiten -Berufssoldat.

      Und am Wohnort der Mutter gibt es keine Verwandtschaft oä von meinem Mann. Und mal ehrlich gesagt, da würde ich ihm wohl auch aufs Dach steigen, wenn er bei unserer wenigen gemeinsamen Zeit einmal im Monat ein We zusätzlich auswärts verbringen würde.

      Ab der Schule nächstes Jahr, streben wir auch an, den Sohnemann in den Ferien- je nach unserem Urlaub usw. und den einem oder anderem Feiertag zu holen.
      Aber all das ist abhängig von der Ex.
      Es ist ja eigentlich eine 3 Wochenreglung vorhanden. Eigentlich weil mein Manm seinen Sohn nur dann holen „darf“ wenn sie etwas vor hat und keinen zum aufpassen gefunden hat oder schlichtweg einfach mal wieder Ruhe braucht. Dann wird mein Mann kurzfristig informiert und wenn es dienstlich passt, sagt er eben auch genau so kurzfristig zu. Und dann werde ich ebenso kurzfristig davon in Kenntnis gesetzt.

      Einzig und allein der jährliche Sommerurlaubsumgang wird von der Ex eingehalten. 2 Wochen Freizeit für Sie ( entschuldigt meinen Sarkasmus).

      Und falls dadurch die Frage entsteht das sie den Sohnemann ja dann öfter zum Umgang mit seinem Papa geben könnte; dann kann ich dazu nur sagen- Nein, weil sie dann nicht mehr die Kontrolle hätte.

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