PatchWorkshop für Stiefmütter und Trennungsväter
Habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, dass sich in Eurem Patchwork-Alltag dringend etwas ändern müsste? Dass Ihr Hilfestellung benötigt? Ihr wisst aber nicht, wo Ihr Hilfe finden könnt? Geschweige denn, wie Ihr etwas an der Situation ändern könnt? Wie wäre es denn mit einem PatchWorkshop für zweite Familien, Stiefmütter und Trennungsväter, bei dem Ihr endlich Lösungsansätze finden könnt? Ein Wochenendseminar, das eine ganz neue Sichtweise auf Eure Situation öffnet? Mein Leben hat sich durch solch ein Wochenende schon einmal komplett geändert. Vielleicht geht es Euch ja genauso.
Wochend-Workshop mit Familienaufstellungen
„Falls das so ein Pipifax mit Anfassen wird, bin ich gleich wieder weg“. Diesen Satz sagte ich vor ungefähr acht Jahren am Telefon zum Anbieter eines Wochenend-Workshops mit Familienaufstellung, zu dem ich mich anmelden wollte. „Kein Problem“, meinte er nur, und lachte ein wenig. Ein wenig beruhigter, aber innerlich noch stark zweifelnd fuhr ich also am Freitagmittag zu dem kleinen Haus in der Lüneburger Heide, in dem der Workshop stattfinden sollte.Es ging mir damals um Beziehungen. Ich hatte zwar eine klare Vorstellung davon, was ich mir für eine Beziehung wünsche, aber die Männer, die ich mir aussuchte, passten irgendwie so gar nicht dazu. Irgendwann war mir klar: Ich brauche Unterstützung, einen Coach. Eine Freundin erzählte mir von Aufstellungen. Bei therapeutischen Familienaufstellungen schlüpfen Stellvertreter in die Rolle von Familienangehörigen – und können deren Gefühle oft ziemlich genau wiedergeben. Bisher lässt sich dieses Phänomen nicht erklären
Hmmm…. Ich bin ein sehr pragmatischer Mensch, lösungsorientiert, klar im Denken und eher wenig esoterisch angehaucht. Auf Youtube sah ich Aufstellungs-Videos, in denen Menschen sich – ähnlich wie beim Voodoo – in eine Art Trance brachten. Mir kam das wie ein billiges Schauspiel schlechter Laiendarsteller vor. So etwas war DEFINITIV NICHTS für mich. In den Büchern, die ich zum Thema las, kam das Thema Aufstellung dann doch klarer und erfolgversprechender rüber. In meinen Augen sehr schön wird es in diesem Beitrag vom Bayerischen Rundfunk erklärt.
So saß ich dann an diesem Freitagnachmittag in der Heide, um mich herum die anderen Teilnehmer und die beiden Aufstellungsleiter. Jeder stellte sich kurz vor, ich äußerte meine Zweifel von wegen Pipifax und Humbug, alle nickten verständnisvoll, dann ging es los. Die erste Dame die aufstellen wollte hatte kein privates Anliegen, ihr ging es um ihre Stellung in ihrem Beruf. Sie war Hotelchefin und hatte große Probleme mit ihren Mitarbeitern und ihrem Geschäftsführer. Es ging in ihrer Erzählung um Motivationskurven, Zahlenmanagement, Berichte und Steuererklärungen. Der Aufsteller entschied, dass sie vier Stellvertreter auswählen sollte. Einen für ihre Mitarbeiter, einen für den Geschäftsführer, einen für das Hotel, einen für sich selbst.
Die erste Aufstellung – ich war gleich dabei
Der erste Stellvertreter, den sie wählte war ich. Mir wurde der Part der Mitarbeiter zugeteilt. Na große Klasse dachte ich. Geht ja gut los. Ich wollte mir doch erst einmal anschauen, wie das überhaupt funktioniert. Aber ich bin kein Drückeberger. Wir vier Stellvertreter standen auf, dann wurden wir von der Hotelchefin auf einen Platz ihrer Wahl gestellt, indem sie einen Stellvertreter nach dem anderen von hinten an den Schultern berührte und in Position zu den anderen brachte. Ich war die Letzte, die gestellt wurde.
Kaum hatte sie ihre Hände von hinten auf meine Schultern gelegt, kroch ein intensives Kichern in mir hoch. Es wurde von Sekunde zu Sekunde intensiver. Ich spürte, ich war kurz vor einem Lachflash. Wie unglaublich peinlich. Da äußere ich erst meine Bedenken, von wegen Seriosität und dann mache ich alles lächerlich. Schwupps. Da giggerte es schon einfach aus mir raus. Ich konnte nicht anders. Ich musste lachen. Immer mehr lachen. Noch mehr lachen. Es war so peinlich! Ich versuchte mich zu entschuldigen, meinte, ich würde mich gleich wieder im Griff haben. Ich schämte mich unglaublich für die Show, die ich da aufführte. Himmel, wo war mein Pragmatismus? Wo meine Erziehung? Wie konnte ich nur?
Alle starrten mich an, ich krümmte mich bereits vor Lachen, die Tränen liefen, meine Wimperntusche war verschmiert. Ich konnte nicht anders, ich kicherte, lachte und entschuldigte mich dabei. Nach gefühlten Stunden – wahrscheinlich waren es eher Minuten – nahm mich der Aufstellungsleiter aus der Mitte heraus und brachte mich vor die Tür. Mit den Worten: „Ich denke, wir geben den Mitarbeitern eine kleine Auszeit.“
Wie peinlich – ich sprengte die Familienaufstellung
Kaum stand ich draußen, war der Lachflash vorbei. Wie konnte das nur passieren? Mir passieren? Am besten fuhr ich gleich wieder heim, bevor die anderen mir Vorwürfe machten. Nach einer Weile ging die Tür wieder auf, die zweite Aufstellungsleiterin kam zu mir nach draußen. Ich entschuldigte mich sofort, sie lächelte nur und meinte, ich solle wieder reinkommen. Gut. Zweimal räuspern, dann stellte ich mich den anderen.
„Entschuldigt bitte, ich weiß überhaupt nicht, wie das passieren konnte …“ brachte ich gerade noch raus, dann ging es schon wieder los. Ich kicherte. Das konnte doch nicht wahr sein! Nun fasste mich, auf Anweisung des Aufstellungsleiters, der Stellvertreter des Geschäftsführers an die Hand, sagte mir recht rüde, ich solle mich „mal um die Rezeption kümmern“ und brachte mich in eine Zimmerecke. Dort stand ich dann, ohne lachen, ohne kichern, einfach nur als Zuschauer der Aufstellung.
Mein Lachflash, das war nicht ich
Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Mein Lachflash, das war nicht ich. Das waren die Mitarbeiter, als deren Stellvertreterin ich aufgestellt war. Mein Lachen mit meinem gleichzeitigen (halbherzigen) Bemühen mich zu entschuldigen, spiegelte genau die Situation im Hotel wieder. Die Chefin wurde von ihren Mitarbeitern insgeheim ausgelacht und veräppelt, der Geschäftsführer wurde zwar ernst genommen, erteilte aber keine klaren Anweisungen, sondern gab Wischi-Waschi-Befehle. Das Gesicht der realen Hotelchefin sprach Bände. Auch sie sah, was eigentlich passierte. All die Zahlen, Bilanzen, Steuererklärungen, die sie selbst als Grund ihrer Probleme vorschob, waren Makulatur. Das eigentliche Problem war ein ganz anderes.
Diese erste Aufstellung als Stellvertreter hat mir gezeigt, dass Aufstellungen funktionieren. Dass es keine Show, kein Schauspiel ist. Meine eigene Aufstellung am nächsten Tag hat mir wieder die Tränen in die Augen getrieben. Dieses Mal nicht vor Lachen. Ich sah andere Menschen, wie sie meinem „Problem“ ein Bild gaben. Dieses Wochenende hat sehr vieles in meinem Leben geändert. Ich habe eine neue Perspektive für mein Leben bekommen.
Meine erste Aufstellung veränderte mein Leben
Den Mann, den ich kurz darauf kennen lernte, habe ich geheiratet. Er ist der beste Ehemann von allen. Mit ihm ist alles anders, als in den Beziehungen zuvor. Ich habe mich geändert, hat die Aufstellung mich geändert? Ich denke ja. Ich kämpfe nicht mehr so verzweifelt, wie ich es früher gemacht habe. Ich bin in der Lage, Krisensituationen gemeinsam mit ihm zu meistern. Früher dachte ich, ich müsste alles allein schaffen. Ich fühlte mich verantwortlich, wo ich es gar nicht war. Ganz habe ich das nicht abgelegt, aber es fällt mir immer leichter. Ich lasse heute die Probleme dort wo sie hingehören und reiße sie nicht mehr an mich.
Warum ich Euch davon heute erzähle? Was hat meine Erfahrung von damals mit Patchwork und Stiefmüttern zu tun?
PatchWorkshop für Stiefmütter und Trennungsväter
Gemeinsam mit Christine Tietz, die einige von Euch bereits kennen, bieten wir Euch ein ganz spezielles Wochenendseminar an. Wir planen einen Wochenend – PatchWorkshop für zweite Familien, Stiefmütter und Trennungsväter mit Familienaufstellungen, Gesprächen und Informationen rund das Thema Patchwork. Ihr könnte gerne zusammen mit Eurem Partner kommen, natürlich aber auch allein. Wir wollen Patchworkern, Stiefmüttern und Trennungsvätern den Rücken stärken, Lösungswege im Patchwork-Dschungel aufzeigen und Euch fit für den Alltag machen.
Unser PatchWorkshop wird vom 8. Juli bis 10. Juli 2016 in 34593 Knüllwald-Rengshausen (Hessen) im Hotel Sonneck stattfinden. Christine und ich würden uns sehr freuen, wenn Ihr an diesem Wochenende dabei seid. Es können maximal 18 Personen teilnehmen. Wenn Ihr Interesse habt, solltet Ihr Euch frühzeitig einen Platz sichern. Mehr über den Workshop, die Inhalte und die Kosten erfahrt Ihr hier.
Bitte E-Mail mit Stichwort „PatchWorkshop“ an: Stiefmutterblog@gmail.com oder einfach einen Kommentar hinterlassen.
Foto: Stocksnap, freestocks.org
Hallo an ALLE Leserinnen und Leser hier im Stiefmutter Blog.
Danke Susanne für den Text!! 🙂
Und ich freue mich sehr auf diese Tage und das Lösungen erarbeiten – die gibt es auch bei uns nicht geschenkt 🙂 – doch viele viele Ideen und Unterstützungen beim Lösung finden.
Schöne Ostern euch allen und wenn’s passt, melde dich gleich an, dann bist du/seid ihr schon mal sicher dabei.
Deine eure Christine