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Ein dickes Dankeschön und die Geschichte hinter der Geschichte!

Cover Stiefmutterbuch
Bisher kennen nur fünf Menschen die Geschichte hinter der Geschichte meines Buches. Sie hat mit meinem Vater zu tun, mit Tod, Mut und Lebensentscheidungen.
Was für eine Woche! Am Montag wurde mein Buch offiziell auf den Markt gebracht. Schon am Samstag zuvor bekam ich über Facebook etliche Nachrichten von Leserinnen des Stiefmutterblogs, die mir mitteilten, ihr bestelltes Exemplar sei eingetroffen und sie würden am Wochenende anfangen, zu lesen. OMG! Espenlaub ist ein Stahlgerüst gegen das, was in mir vorging. Ich war total aufgeregt.

Wenn du aufgebracht bist, tue oder sage nichts. Atme nur ein und aus, bis du ruhig genug bist.

Thich Nhat Hanh

Ich weiß nicht, wie es anderen Autoren geht. Für mich waren diese Tage eine ganz unsichere Phase. Ich konnte nichts mehr ändern, nur noch die Reaktionen abwarten. Werde ich zerfleischt? Bin ich egal? Oder berührt mein Buch die Leser? Vielleicht bin ich beim 10. Buch cooler, aber „Du hast mir gar nichts zu sagen! Stiefmutter sein ist nichts für Feiglinge“  ist nun mal mein erstes Buch. Mein Herzensbaby sozusagen. Und ich war bin echt nervös.

Bis dann die ersten Reaktionen kamen. Ich nehme an, die Steine, die mir vom Herzen purzelten, waren bis Timbuktu zu hören.

„…wird es einen 2.Teil geben? Ich hab es heute geholt, Hälfte durch. Liest sich toll und ganz ehrlich: es stimmt!!“

Einige Frauen haben sogar ihren Männern das Buch auf das Kopfkissen gelegt .

„Auch mein Lebensgefährte liest dieses Buch momentan und ist sehr angetan hiervon. Er versteht mich in vielen Dingen nun und kann meine Reaktion etc nachvollziehen.“

Ein Kommentar hat mich gerührt, 

„Ich bin fertig und musste mir am Schluss Tränchen wegdrücken. Ich danke dir Susanne Petermann ich danke dir wirklich sehr.“

und einer hat etwas in mir geweckt, was gar nichts mit Stiefmüttern zu tun hat.

„Danke, das du dieses Buch geschrieben hast, es ist schön das sich mal jemand einsetzt. Du hast vielen von „uns“ aus der Seele gesprochen und es muss einfach mal honoriert werden wenn man so für eine Sache arbeitet…“

Den Auslöser, warum ich das Buch geschrieben habe, habe ich im Buch beschrieben. Was ich dort nicht geschrieben habe, ist die Geschichte, wie es mir überhaupt möglich gemacht wurde, mich so für Stiefmütter einzusetzen, wie ich es heute mache.

Mein Vater starb vor zwei Jahren, ganz kurz nach unserer Hochzeit. Der Tod eines Elternteils ist ein einschneidendes Erlebnis – auch wenn man selbst nicht mehr jung ist. Plötzlich wird einem bewusst, dass man nun die Nächste sein wird. Das Ende war für mich plötzlich greifbarer. Und damit die Frage, ob ich mein Leben so weiterführen oder etwas ändern wollte.

Ich habe lange nachgedacht. Zu der Zeit hatte ich schon einige Interviews mit Stiefmüttern geführt und trug mich mit dem Gedanken, ein Buch zu schreiben. Mir wurde immer klarer, dass ich gerne das machen möchte, was ich jetzt mache: Eine Lanze für Vizemütter brechen, sie aus ihrem Schattendasein holen, auf ihre Situation aufmerksam machen  – und zeigen, dass Männer durchaus gute Väter sein können.

Ich begann zu rechnen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich nur wenige Stunden in der Woche, neben meinem Vollzeit-Job, mit dem Thema befasst. Ein Buch schreiben, und dazu viele, viele Interviews führen, kostet aber Zeit. Und damit Geld. Leider wird man nämlich nicht automatisch reich, wenn man ein Buch veröffentlicht – außer der Held heißt Harry Potter. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Mein Vater hatte mir ein wenig Geld vermacht. Sollte ich das Risiko eingehen? Meinen Job reduzieren, und das machen, was mein Herzenswunsch war? Quasi zu einer Art Profi-Stiefmutter werden? Mein Vater hatte immer zu mir gesagt, wichtige Entscheidungen könnte mir niemand abnehmen. Die müsste ich – nach Abwägung von Kür und Pflicht – im Leben selbst fällen. Ich sei verantwortlich für mein Leben. Sonst niemand.

Ich bin in meinem Leben schon einige Risiken eingegangen. Darum fiel mir die Entscheidung letzten Endes nicht wirklich schwer. Ich drosselte meine journalistische Arbeit auf „Halbtags“  und mache Blog, Buch und den Rest mittlerweile fast hauptberuflich.

Ich würde mich freuen, wenn sich das Buch gut verkauft. Nicht nur für mich. Für all die Frauen, die so viel geben und oft nur so wenig zurückbekommen. Mein Ziel ist es, Stiefmütter sichtbar zu machen. Der Anfang ist vielversprechend. Die Bild hat berichtet, in der „Wienerin“ kommt ein Interview, im Juli folgt ein großer Artikel in der Laviva, am 6. Mai bin ich zu Gast im Sat1 Frühstücksfernsehen, RTL wird für „Punkt12“ und das „Nachtjournal“ drehen und „Frau TV“ wird über eine Leserin des Stiefmutterblogs berichten. Es bewegt sich etwas.

Ich bin wirklich begeistert und danke Euch. Dafür, dass Ihr mitmacht. Für Euren Input, für Euren Zuspruch, auch für Eure Kritik hier im Blog oder bei Facebook. Ich sitze daheim an meinem Rechner, spreche oder schreibe mit vielen Frauen, mache mir meine Gedanken. Das ist oft ein einsames Arbeiten. Aber gemeinsam mit Euch bin ich stark, gemeinsam können wir es schaffen und 2015 zum Jahr der Stiefmütter machen.

DANKE, DASS ES EUCH GIBT!

3 Kommentare
  1. Susann H
    Susann H sagte:

    Auch von mir…VIELEN VIELEN DANK, Ihr Buch hat mir sehr geholfen, und auch der Blog macht es für mich erträglicher, wenn die Stimmung mal wieder unerträglich ist.
    Ich hoffe es wird ein neues Buch geben, vielleicht mit mehr Beispielen in denen die Väter die Kids betreuen und gleichzeitig auch noch die Mutter finanziell zu unterstützen haben.
    Viele Grüße
    Susi

    Antworten

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