Bundestag und Boulevard – eine tolle Kombination
Bundestag und Boulevard vertragen sich nicht, wird oft behauptet. Das sehe ich anders. In dieser Woche war ich zu Gast im Frühstücksfernsehen bei SAT1, habe für RTL Punkt 12 und das Nachtjournal ein Interview gegeben, zwischendurch mit Susanne Mittag, SPD, Mitglied des Bundestages SMS geschrieben und mit Katarina Barley, ebenfalls Mitglied des Bundestages und in der SPD einen Termin ausgemacht. Wir treffen uns nächste Woche im Bundestag. Frau Barley wird mit mir über Trennungsfamilien und Stiefmütter sprechen. Für mich hat all das wunderbar zusammen gepasst.
Am Dienstag um 16.00 war ich mit der Redakteurin im RTL Hauptstadtstudio verabredet. Aus den vier Stunden, die ich normalerweise nach Berlin fahre, wurden dank des Bahnstreiks sieben Stunden. Pünktlich war ich trotzdem, Stiefmütter planen eben vorausschauend 🙂 Direkt vor dem RTL Studio bekam ich eine SMS von Frau Mittag. Sie hatte mir ja zugesagt, sich um die bei unserem Treffen vereinbarten Punkte zu kümmern und sich zu melden.
Aber dazu mehr später, erst einmal zurück zum Boulevard. Der Dreh bei RTL war spannend. Gut, ein klein wenig auch so, wie ich mir „Gespräche“ in Guantanamo vorstelle;) Ich saß ca. zwei Stunden auf einem Stuhl, schaute in ein gleißendes Licht und beantwortete Fragen zum Thema Stiefmutter, Familienrecht, Trennungsväter, Mütter und Kinder. Anschließend durfte ich noch auf einer Brücke auf und ab gehen, damit Bilder für die Anmoderation gedreht werden konnten. Ich bin mir sicher, Heidi Klum hätte kein Foto für mich gehabt. Es ist anstrengend, immer wieder hin und her zu gehen und dabei so zu tun, als ob kein Kameramann um einen herum liefe. Wann die Sendungen nächste Woche ausgestrahlt werden, werde ich auf meiner Facebookseite Susanne Petermann bekannt geben.
Abends gegen 19.00 war ich dann in meinem Hotel, am nächsten Morgen um 4.30 Uhr ging es weiter. Mein Besuch beim SAT 1 Frühstücksfernsehen stand an. Um 6.00 Uhr morgens ging es in die Maske, um 7.29 Uhr war mein erstes Gespräch mit der Moderatorin Marlene Lufen, um 9.26 Uhr kam dann das zweite Gespräch.
Hinter den Kulissen und auch während der Sendung ist es übrigens genauso, wie man sich das als Zuschauer vorstellt.
Alle sind gut drauf, es wird viel gelacht und gescherzt.
Studiohund Lotte ist eine rundum entspannte Knutschkugel und Jan Hahn und Marlene Lufen sind genauso natürlich und nett, wie sie im Fernsehen rüber kommen.
Hier wird wirklich niemand stiefmütterlich behandelt. Wer Lust hat sich das Gespräch anzuschauen kann das gerne machen. Einfach hier klicken.
Und das Schönste war: als um 10.00 Uhr morgens alles vorbei war, das Team Feierabend hatte und ich das Studio verließ, wartete nicht nur ein wunderschöner Sonnenmorgen auf mich.
Gerade als ich den Motor anlassen wollte, klingelte das Telefon. Ein Blick aufs Display sagte mir, dass es ein Anruf aus dem Bundestag war. Tatsächlich. Das Büro von MdB Katarina Barley rief mich an und verabredete einen Termin mit mir. Übernächste Woche werde ich mich mit ihr im Bundestag in Berlin treffen. Herzlichen Dank übrigens für den Kontakt an meinen Twitter-Freund, den stellvertretenden Ortsvorsteher Trier-West/Pallien und alleinerziehenden Vater Johannes Schölch-Mundorf!
Über das Treffen mit Katarina Barley und auch den Inhalt der SMS von Susanne Mittag und was sie bisher unternommen hat werde ich in einem anderen Beitrag berichten.
Liebe Grüße und wie immer freue ich mich über Input,
Susanne vom Stiefmutterblog
Eine toller Beitrag, der berührt! Es ist so wichtig, dass heimliche Tabuthemen in der Gesellschaft besprochen werden. Erstaunlicherweise ist das Bild der Vizemum noch immer von Vorurteilen behaftet… Susanne Petermann räumt auf, auf eine liebevolle Art und Weise, mit Bestimmtheit und gibt Bonusmüttern eine Lobby! Herzlichen Dank!
Toll Frau Petermann!
Da sieht man was erreichbar ist mit konstruktiver Kritik und dem richtigen Ansatz(Sichtweise der Stiefmutter).
Jedem Kind werden bis in das Erwachsenenalter übrigens durch die Mutter häufig mehrere Väter/neue Lebensabschnittsgefährten (Stiefväter/soziale Väter) präsentiert.
Diese Art eines seriellen Wechselmodelles, finden Richter/Jugendämter und Mütter ganz selbstverständlich, so lange nur der leibliche Vater möglichst wenig Umgang bekommt.
Die beteiligten Personen müssen verstehen, das es nur eine Konstante gibt im Leben der Kinder und das sind die leiblichen Eltern.
Viel Erfolg weiterhin Frau Petermann!
Es ist sehr erfreulich, dass über das Thema Entfremdung und Entsorgung von Elternteilen, Kontaktverweigerung zu den Kindern durch einen Elternteil jetzt so ausführlich und offen gesprochen wird.
Es ist traurig und macht fast zornig, dass keine Anstrengung aller Vätervereine die sich seit Jahren bemühen Kontakt zur Politik oder Medien zu bekommen, auch nur annähernd diese Resonanz hatte wie jetzt deine Aktivitäten. Hier zeigt sich bereits ganz offen die Männerverachtung die in manchen Parteien steckt. Dutzende, wenn nicht hunderte Männer haben sich bemüht Dialog herzustellen zu den Verantwortlichen für diese männerfeindliche Politik. Sie wurden ignoiert, abgewiesen oder vertröstet. Vereine und Organisationen als „Frauenfeindlich“ und „Rechtsradikal“ benannt. Männer haben keine Stimme mehr gegenüber den Anhänger&innen des Feminismus (mit Frauenrechtsbewegung hat dieser leider derzeit nichts mehr zu tun), dass ist Tatsache und sollte auch nicht mehr beschönigt werden.
Es ist daher zu danken, dass Frauen diese Sprecherrolle für uns übernehmen. Es ist ein fairer Ausgleich zu der Zeit als solidarische Männer in den Volksvertretungen gesorgt haben, dass Frauen ihr Stimmrecht erhalten.
LG Gerhard
Lieber Gerhard,
auch für mich ist es sehr erfreulich, dass jetzt offen über all diese Themen gesprochen werden kann. Ich möchte aber klarstellen, dass ich keine Sprecherin der Vätervereine bin. Ich bin, wenn überhaupt, eine Stimme der Stiefmütter. Allerdings haben Stiefmütter und Trennungsväter viele Schnittstellen in ihren Interessen 🙂
Übernächste Woche werde ich mich mit der Bundestagsabgeordneten Katarina Barley in Berlin treffen – übrigens aufgrund der Vermittlung durch einen alleinerziehenden Mann. Mit Susanne Mittag stehe ich im Austausch. Auch der Landtagsabgeordnete Ansgar Focke ist auf mich zugekommen und hat mir Unterstützung angeboten. Ich habe bisher nicht die Erfahrung gemacht, dass niemand zuhören will.
Liebe Grüße,
Susanne
„Ich habe bisher nicht die Erfahrung gemacht, dass niemand zuhören will.“
Das glaube ich sofort und das ist auch das nützliche und der Vorteil, den Sie als Frau haben. Ich gebe Gerald auch Recht, dass uns Väter niemand zuhören wollte. Ein Grund hierfür mag das Auftreten gewesen sein ein anderer der, dass die Formulierung unserer Anliegen als direkten Angriff der hart erkämpften Frauenrechte gesehen wird. Somit wird das primäre Ziel die Familiensituation zu verbessern pauschal als Geschlechterkampf abgetan. Dabei ist der Inhalt fast egal.
Diese Pauschalisierung funktioniert bei Ihnen als Frau eben nicht ganz so einfach. Die Grundvoraussetzungen sind einfach verschieden.
Insofern habe ich eine ganz kleine Hoffnung, dass Sie mit Ihrem Anliegen Stück für Stück dazu beitragen werden, dass vielleicht zukünftig Vätervereine nicht mehr nur höhnisch ausgelacht werden, sondern, dass man sich mit dem Inhalt ihrer Forderungen auseinandersetzt.
Toll Toll Toll – das läuft doch super!
Danke. Gestern war ich dementsprechend kaputt. Habe aber brav alle Mails beantwortet, die ich nach der Sendung bekommen habe