Was ist Erziehung?

Erziehung Stiefmutterblog Foto Stocksnap

„Ich verstehe immer noch nicht, warum so viele der Meinung sind, dass wir als Stiefmütter nichts zu sagen haben! Ein Kind wird nicht nur von seinen Eltern erzogen, sondern auch von Lehrern oder Eltern anderer Kinder. Zum Beispiel mit Zurechtweisung – auch das ist Erziehung!. Dieses Recht hat jeder, denn man muss sich nichts gefallen lassen und es gibt Regeln. Wenn es einen selbst betrifft (eigene Wohnung, Streitigkeiten, Beleidigungen, etc), ist es das Recht von jedem einzelnen von uns, seinen Mund aufzumachen.“ Melanie ärgert sich sehr darüber, dass Erziehung bei Stiefkindern scheinbar unerwünscht ist. Was denkt Ihr?

Erziehung ja – Aber nicht bei Stiefkindern?

„Ständig muss man lesen, oder sich auch privat sagen lassen, dass man sich als Stiefmutter gefälligst rauszuhalten hat, dass man sich nicht in die Erziehung einmischen soll. Ganz ehrlich? Es nervt einfach nur noch. Wenn Umgangswochenende ist oder das Kind bei einem lebt, dann hat man sehr wohl etwas zu melden. Alle leben in der Zeit unter einem Dach und man muss sich nichts gefallen lassen.

„Unter Erziehung versteht man die pädagogische Einflussnahme auf die Entwicklung und das Verhalten Heranwachsender. Dabei beinhaltet der Begriff sowohl den Prozess als auch das Resultat dieser Einflussnahme. Bei Erwachsenen spricht man eher von Belehrung oder Unterricht“, heißt es bei Wikipedia.  Genau. Auch Zurechtweisung und Regeln sind Erziehung! Wenn ein Kind bei einem Freund übernachtet, hat dessen Mutter in der Zeit ja auch das Sagen und erzieht in der Hinsicht mit Regeln und eventuellen Zurechtweisungen. Warum soll das bei uns anders sein?

Sind wir denn Putzfrauen ohne Weisungsbefugnis?

Putzen, kochen, bespaßen und sich mit den Kindern abgeben ist erlaubt, aber wehe man macht sich Sorgen oder es geht um die Erziehung in der Zeit. Warum ist das so? Der Stiefvater hat zu Hause doch auch was zu sagen oder etwa nicht? Von uns Stiefmüttern wird immer erwartet, dass wir das Kind akzeptieren, gleich behandeln (aber bitte nur bei Bespaßungen) oder sogar lieben, aber wir dürfen ja nichts erwarten.

Sorry, aber irgendwo hört es auf. Wenn ich nichts zu sagen habe, dann aber auch bitte raus aus meiner Wohnung! Ob wir Stiefmütter sind oder nicht, wir haben in unserer Wohnung und in unserem Familienleben unsere Regeln und daran hat sich einfach jeder zu halten – auch sonstiger Besuch!

Wer immer nur nach dem Vater ruft, hat in seinem Leben nichts zu sagen

Und nein, nicht immer kann der Vater etwas sagen. Vielleicht ist er mal nicht da oder es hat gerade einfach nichts mit ihm zu tun. Wenn man wegen jeder Kleinigkeit den Vater ruft, dann merkt das Kind auch, dass wir nichts zu melden haben und das in unserem eigenen Leben!

Mädels, ihr dürft euch nicht ausgrenzen lassen und egal, wie oft ihr sowas lesen müsst, es ist euer Recht, denn auch ihr seid Teil dieser Familie und auch ihr sollt mit Respekt behandelt werden. Denkt mal drüber nach! Melanie

Ich finde den Beitrag von Melanie sehr spannend. Was denkt Ihr? Sollen Stiefmütter sich zurücknehmen und sich raushalten? Oder haben sie sehr wohl etwas zu sagen?

Bitte E-Mail mit Stichwort „Erziehung“ an: Stiefmutterblog@gmail.com oder einfach einen Kommentar hinterlassen.

In eigener Sache: Ich weise darauf hin, dass der Stiefmutterblog kein juristisches oder medizinisches Forum ist. Ratschläge, die hier gegeben werden, sollten ggf. von Ihrem Familienanwalt oder Arzt geprüft werden. Ich übernehme keine Haftung für die Ratschläge oder Links, auch nicht  in den Kommentaren, freue mich aber sehr über die vielen guten Tipps, die hier gegeben werden.

23 Kommentare
  1. Kerstin
    Kerstin sagte:

    Sorry, über diese „Wunsch-Sache“ komme ich gar nicht drüber weg…

    Meine „Wünsche“ hätte ich mir wohl sonst wohin stecken können… *sorry* Aber noch mit 6 Jahren musste ich bei beiden, wie bei einem Kleinstkind auf Augenhöhe runter gehen und ihnen sagen, dass sie mich bitte ansehen mögen, weil ich ihnen etwas sagen möchte…. (Und ja – da waren wir bereits 3 1/2 Jahre zusammen..).

    Um beim Gespirrspüler-Beispiel zu bleiben: „Du bist heute dran den Geschirrspüler auszuräumen, mach es bitte JETZT!“ Oder ein: „Jeder räumt sein eigenes Geschirr ein – du auch!“ (und wer glaubt, dass solche Sätze nach 9 Jahren überflüssig werden könnten, weil man es langsam wissen müsste – der irrt…).

    Also nur mit Wünschen hätte ich es nicht weit gebracht. Rein theoretisch fängt dann ja schon der erzieherischer Aspekt an, wo man dem Kind dann offenbart, dass es bitte einen Moment warten möge, weil man jetzt zum Vater „petzen“ geht und er dann mit entsprechenden Anweisungen (oder auch nur Wünschen?) zurück kehrt und dann die Konsequenzen offenbart. (BTW – was für Konsequenzen hat es denn im Notfall, wenn man sein Geschirr nicht weg räumt? Dreckiges benutzen? Kein Essen mehr???). Gut, dass meine Ansagen befolgt werden und ich wirklich nur seltenst auf Konsequenzen zurückgreifen musste (sowohl bei den eigenen, wie bei denen des Gatten).

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  2. Marie
    Marie sagte:

    Endlich jemand der das mal in seinem Blog thematisiert, großes Lob! Ich kann aus Erfahrung sagen, dass sich das nicht so einfach anstellen lässt sofort den nötigen Respekt zu bekommen. Es kommt sicherlich auch an die Vorgeschichte der Familie an und auch auf das Alter der Kinder. Bei unseren Jungs hat sich das mit Beendigung der Pubertät wesentlich gebessert. Aber man muss als Stiefmutter wissen sich zu behaupten, – ist das ‚A‘ und ‚O‘ ;).

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  3. engelchen
    engelchen sagte:

    Ich finde es richtig und wichtig, das die „Next“ meinem KInd genauso Regeln und Grenzen (= Sicherheit) aufzeigt, wie mein Ex , oder auch mein Mann und ich. Auch Kosequenzen durchsetzen „darf“ sie – das geht mich (erstmal) nix an. Schließlich müssen „die“ in der Umgangszeit miteinander klar kommen 😉 Meinem Kind tut es gut, „nur“ ein Kind von vieren zu sein, und die gleichen Rechte und Pflichten zu haben, wie die (Stief-undHalb-) Geschwister.

    Wir erziehen in wichtigen Dingen sogar „miteinander“, besprechen uns und finden Kompromisse, wenn wir nicht immer 1:1 der gleichen Ansicht sind- und das bezieht sich nicht nur auf uns als leibliche Eltern, sondern auch auf unsere Partner, die ja nun auch die Elternrolle (die soziale Rolle) übernommen haben. UNd vor allem gilt das miteinander beSprechen für Sachen die wir vielleicht nicht so günstig finden 😉

    Ich würde es nicht anders haben wollen, und bin froh, sie als Elternteil für mein Kind zu haben.

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  4. Christine R
    Christine R sagte:

    Also du sprichst mir aus Seele. Auch mein Lebensgefährte meint, ich habe bei seiner Tochter(mitlerweile 13 und schwerst pubertär) nichts zu sagen. Er erzieht sein Kind, die Frechheiten die er sich gefallen läasst habe ich natürlich auch zu akzeptieren und das Kind spielt ihn gegen mich aus. Antworten kommen nur patzig, Frechheiten sind an der Tagesordnung. Sie lebt von meinem Geld, der Vater verdient nicht viel, die Mutter zahlte bis vor 2 Monaten keinen Cent Alimente und ich soll den Mund halten und alle frechen Antworten als pubertär abtun. Dazu habe ich keine Lust und da spiele ich auch nicht mit. Schliesslich bin ich als Stiefmutter nicht nur verpflichtet ihren Dreck zu putzen, ihre Wäsche zu waschen und schauen dass sie zu essen hat. Darum kracht es auch in unserer Beziehung dauernd, weil ich den Standpunkt vertrete ein Kind wächst an den Aufgaben nicht an den Rechten. Sie hat vom Vater alle Rechte einer Erwachsenen, ist aber in der sozialen Kompetenzstufe einer 6 Jährigen…….Nun verdient eine Paartherapeutin an uns………er erwartet dass ich verstehe, dass sein Kind mich nichts angeht……ich erwarte, dass er versteht,dass es mich beim Zusammenleben durchaus etwas angeht, nicht nur im Beschaffen von teuren Markenschuhen, oder sonstige Müll, sondern die Entwicklung wichtig ist.

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    • Daka
      Daka sagte:

      Darf ich dir – parallel zu Eurer Paartherapeutin die „Familienkonfernernz“ von Thomas Gordon ans Herz legen? Vielleicht findest du da sinnvolle Vorschläge zu einer besseren Kommunikation sowohl mit der Tochter als auch deinem Mann… Mich hat das Buch jedenfalls sehr erhellt und oft sind es tatsächlich die Fehler unserer Kommunikation, die bei den Teenies zu den typsichen trotzigen Gegenreaktionen führen.
      Noch etwas amüsanter zu lesen (weil Kurzgeschichten) und trotzdem spannend und hilfreich ist „Doch! Erziehung kann einfach sein“ von Uta Allgaier. Schöne Anekdoten aus dem Leben mit Teenagern und jeweils kurze, knappe zusammenfassende Tipps.
      Viel Erfolg 🙂

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      • Melanie
        Melanie sagte:

        Ich muss sagen, dass es bei uns sehr gut läuft. Bei uns erziehen alle vier und da hat niemand etwas dagegen. Ich musste das nur mal von der Seele schreiben, weil ich mitbekomme, wie es vielen anderen ergeht 🙁

  5. Nicole
    Nicole sagte:

    Toller Artikel ….und danke, dass du es aussprichst.
    Es hat mich als Vollzeit „Bonusmutter“ (Stiefmutter hört sich immer so nach vergifteten Apfel an) immer wieder erschreckt, dass Dinge bzw. Verhalten, die ich eingefordert habe, so banal sie auch waren, immer als „Schikane“ am armen Kind ausgelegt wurde. Nicht von meinem Mann, aber vom restlichen Umfeld.
    Dinge, die man sich von jedem anderen Menschen auch erbeten hätte und die dann auch als selbstverständlich akzeptiert worden wären. Und nur, weil das Bild einer „Stiefmutter“ ja per se als „etwas böses wollende, hartherzige Frau“ immer noch durch alle Hirne geistert, legt man auch bei den alltäglichen Regeln und Absprachen die Messlatte falsch an.

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    • Nachtluft
      Nachtluft sagte:

      Das ist genau das, was ich auch durch das Umfeld erlebe und die einzige Möglichkeit, dem zu entgehen, ist dem Umfeld zu „entgehen“. Ich habe also vor allem zu dem Schwiegerdrachen in spe überhaupt keinen Kontakt mehr. Traurig für meinen Lebensgefährten, aber da auch ihm im Beisein seiner Mutter jegliche Kompetenzen und Rechte am Kind abgesprochen werden, wohl auch besser für alle Beteiligten. „Dieses Kind soll nämlich überhaupt nicht erzogen werden, weil es schon perfekt ist.“ Irgendwo war da eine Spur Sarkasmus….

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  6. Ilona
    Ilona sagte:

    Bei mir wurde das Recht oder Nichtbeachtung zur Erziehung zur Pflicht.
    Am Tag als ich Vollzeit-Stiefmutter wurde gaben die Eltern ihre Erziehungspflicht erlöst ab. War doch das Problem um das Problemkind gelöst.
    Ich wurde komplett vereinnahmt. Mein Leben war von diesem Tag an auf das Kind ausgerichtet, vom Beruf bis zum Privatleben. Die Stunden im Jahr mit meiner erwachsenen Tochter gezählt.
    Die Ursprungsfamilie meines Mannes wartete wöchentlich mit Fragen zur hoffentlich endlich positiven Entwicklung des Sohnes auf. Mit Ratschlägen wurde selbstverständlich auch nicht gespart. Das Leben und die Verhaltensweisen der Mutter und des Vaters wurden mir ausgiebig erklärt. Ich stand unter Druck wie eine Gasturbine.
    In der Schule das gleiche Spiel, was in den vergangenen Jahren falsch gelaufen war, sollte ich in kürzester Zeit zum Guten verändern.
    Die nicht mehr kontaktwillige Mutter bombardierte mich über ihren Anwalt mit wohlformulierten Schreiben, was ich zu tun und zu lassen hätte und was in ihrem Sinne zu regeln wäre. Der Vater hat vor lauter Bequemlichkeit vergessen das ich nicht die Mutter bin und deren Pflichten zu 100% erwartet und auch eingefordert.
    Ich stand permanent unter Beobachtung aller Beteiligten.
    Rechte standen nicht zur Debatte. Meine Erziehung und mein Wille das Kind nicht im Stich zu lassen hat mich vorwärts getrieben.
    Heute ist das Kind 18 Jahre alt und ich hatte bis zum letzten Tag Theater.
    Nun nehme ich mich heraus aus der Geschichte. Ich möchte keine Rechte und Pflichten mehr, ich möchte mein Leben leben.
    Und ich würde es auch nie wieder machen, wirklich nicht.
    Habe ich doch zu viele Federn gelassen.
    Die Stiefmutter sollte schon in ihrem Refugium ihre Regeln durchsetzen. Aber natürlich nicht alleine. Es sollen gemeinsam neue Familienregeln gefunden und aufgestellt werden und gemeinsam durchgesetzt werden.
    Das wäre der Idealfall.

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  7. Gerhard
    Gerhard sagte:

    „Mein Haus! Mein Leben! Meine Regeln!“

    Klingt wie schlecht erzogen. Sehr schlecht sogar. Ein Stiefelter teilt sich das Haus per Definition mit Elter und Kind. Unser Haus. Unser Leben. Unsere Regeln.

    Aber was ist Erziehung? Es ist nicht „Laß das!“. Es ist „Schau, so mache ich es.“ Jeder hat das Recht dem anderen deutlich zu machen wo seine Grenzen sind Und so wende ich mich auch in der Straßenbahn natürlich auch direkt an ein Kind, welches meine Grenzen verletzt. Es ist nicht die Aufgabe des Stiefelters das Kind das Popeln abzugewöhnen, aber das natürliche Recht sich das Popeln zu verbitten.

    „Putzen, kochen, bespaßen und sich mit den Kindern abgeben ist erlaubt“

    Exakt. Erlaubt. Wenn Du keine Lust darauf hast, dann laß es. Ein guter Grund es zu tun ist es Deinem Partner den Rücken freizuhalten. Denk daran, wenn er Dir das nächste Mal den sprichwörtlichen Reifen wechselt. Aber das gibt Dir kein Recht. Was Du machen kannst, ist der Freund der Kinder zu werden. Sowas lohnt sich eigentlich immer für beide Seiten. Und als Freund hat man auch gewisse Rechte.

    Ansonsten lohnt es sich, Kinder manchmal als kleine Behinderte zu sehen. Als Menschen mit Beschränkungen. Die Schmutzwäsche zu horten, das Bad dreckig zu hinterlassen und insbesondere als Teenager patzige Antworten zu geben geschieht meist nicht aus Absicht. Das lernen die irgendwann. Wenn man es ihnen vormacht.

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  8. Sonny
    Sonny sagte:

    …das sehe ich ganz genauso. Ich bin Vollzeitstiefmutter, ich denke wenn die Familie und die Beziehung eine reele Chance haben soll, muss eine Stiefmutter oder auch Stiefvater das Recht haben mit zu erziehen.
    Ich vergleiche unsere Patchworkfamilie immer mit einem Orchester , in dem jeder seinen Part zu spielen hat. Ich habe persönlich viel zu lange geschluckt und nichts gesagt. Nun spreche ich auch meine Stiefkinder auf Dinge an ,die mir nicht passen, gebe ihnen aber auch Wertschätzung, wenn etwas gut läuft.
    Aber das kostet soviel Kraft und ist so ermüdend.
    Ich wünsche uns allen ganz viel Kraft und Humor….

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    • S.
      S. sagte:

      Ich finde auch, dass das für eine Familie und Beziehung ganz wichtig ist. Mein Mann hat von Anfang an gesagt, ich solle sagen, wenn mir etwas nicht gefällt und dass mein Wort soviel zählt wie seins. Natürlich habe ich mich erstmal zurückgenommen, man muß da auch erstmal „reinwachsen“, aber inzwischen habe ich auch schon einige Regeln aufgestellt, die mir eben wichtig sind und mein Mann unterstützt mich voll. Auf der anderen Seite gibt es auch Punkte, über die ich mich wahnsinnig ärgere und wo ich dann weiß, wenn ich es direkt anspreche, werde ich laut, da lasse ich meinen Mann den Anfang machen, er ist da sehr diplomatisch, aber er würde sich vor dem Kind nie gegen mich stellen. Wenn er anderer Meinung ist, spricht er es später an, aber vor dem Kind sind wir eine Einheit.

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      • Jennifer
        Jennifer sagte:

        Super! Einheit ist mega wichtig und es spricht für deinen Partner, dass er das hinkriegt. Manche Männer haben dabei Schuldgefühle dem Kind gegenüber.

  9. Südwind
    Südwind sagte:

    Gut geschrieben ! U genau so sehe ich das auch. Zumindest bei Größeren Kindern ist es aber trotzdem notwendig dass auch der Vater die Regel der Stiefmutter unterstützt u nicht einknickt u auf der Seite des Kindes ist sobald dieses rebelliert ! Genau das ist bei uns jahrelang schon der Fall …. Ich bin dann die böse u werde aufgrund der fehlenden Unterstützung meines Mannes nicht respektvoll behandelt …. Seine Reaktion auf meine Worte er soll mir nicht in den Rücken fallen „dann hättest du das vor den Kindern nochmal sagen müssen dass DU das aber nicht möchtest denn es war dann ja auch Dein Wunsch ich möchte nur eine friedliche Zeit mit den Kindern verbringen“ …..

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  10. Kerstin
    Kerstin sagte:

    Anfänglich habe ich mehr zurück genommen. Die Kinder waren klein (1,5 Jahre und 3), die Situation fremd. Aber im Laufe der Zeit ändern sich Situationen, Kinder werden größer und schwieriger, entwickeln Züge, die ich nicht hin nehmen mochte.
    Mal ehrlich, wenn mich ein fremdes Kind irgendwo in den Wahnsinn treiben will, oder exzessiv nervt, dann sage ich ja auch etwas.
    Vater sind wohl geduldiger, anfänglich noch vom schlechten Gewissen getrieben, nicht alltäglich anwesend zu sein.
    Mittlerweile ist es so, dass eher der Gatte was sagt, weil er eigentlich sehr penibel ist. Ich denke inzwischen eher, mir die Mühe zu sparen, weils eh nicht fruchtet. Im Alter von 4-10 Jahren der Kinder war eher ich die, die was sagt, klärt oder schimpft. Inzwischen bin ich eher so in der Rolle, das ich es als Besuch sehe und dann muss ich nicht alles kommentieren, was mir nicht passt. Insbesondere da der Vater sich wieder Erwarten mehr um unsere Grenzen und Regeln kümmert und auch mal klar sagt, was bei uns gar nicht geht.

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  11. Lutz Bierend
    Lutz Bierend sagte:

    Ich persönlich finde es eher nervig, wenn mir meine Frau sagt: „Die Kinder haben wieder…“ (hier „den Geschirspüler nicht ausgeräumt“ oder „Ihr Besteck nicht eingeräumt“ oder ähnliches einfügen)
    wir hatten mal einen Familienberater der sagte, in einer Wohngemeinschaft (und Familienrechtlich ist Patch-work ja sowas) hat jeder das recht seine Grenzen zu definieren und auch zu verteidigen. Ich bin eher genervt wenn ich der Verlängerte Arm für die Wünsche meiner Frau sein soll. Soll sie es den Kindern doch selber sagen, wenn ihr etwas negativ auffällt. Vor allem hat es mehr überzeugung, wenn es von dem jenigen kommt, der sich darüber aufrecht, und solange sie es ihnen Respektvoll sagt, ist das absolut legitim.
    Wie du schon sagst, es sind auch in einer Kernfamilie immer mehr menschen an der Erziehung beteiligt, wie Lehrer, Trainer, Großeltern etc. Und Kinder können es ruhig lernen, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Schwerpunkte legen, oder sollt der Arbeitgeber spätr auch nachfragen, ob er ihnen mal sagen darf, dass sie mal ihren Schreibtisch aufräumen müssen?

    Antworten
    • Jennifer
      Jennifer sagte:

      Wenn das ständig so läuft ist das natürlich eine blöde Situation für dich und auch die Partnerin bringt sich selbst dadurch in eine unvorteilhafte Lage.
      Unsere Familienberaterin hat uns empfohlen, dass ich als Stiefmutter sagen darf und soll was ich mir wünsche, aber die erzieherische Maßnahme obliegt allein dem Vater.
      Das ist sein Job.
      Also, wenn das Kind wieder einmal z.B. den Geschirrspüler nicht ein oder ausräumt, dann kann ich dem Kind sagen, dass ich mir das anders wünsche, weil es mich stört und weil wir diese Regel haben an die sich alle halten sollen, aber Konsequenzen durchzusetzen ist Vatersache. Das beinhaltet natürlich schon, dass die Stiefmutter den Vater darüber informiert was der Nachwuchs so macht wenn er es nicht selbst live mitbekommen hat. So ein Austausch würde bei „normalen“ Eltern aber wohl auch stattfinden. Nur hätte bei leiblichen Eltern wohl die Mutter bereits erzieherisch gehandelt, was bei Stiefmuttern eher immer schwierig ist, da sich die Kids in den meisten Fällen nicht wirklich was sagen lassen. Abgesehen davon empfinde ich es auch irgendwie nicht angebracht. Das Kind zu „erziehen“ ist nicht meine Aufgabe als Stiefmutter und das würde von einem Stiefkind auch eher abgelehnt werden.

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      • Christine R
        Christine R sagte:

        Diese Familien Beraterin ist doch Kacke. Wer hält sowas jahrelang aus? Ich wünsche mir….. Eine 13 jährige lacht dich dann aus und sagt drauf“schön wünsche gehen nicht immer in Erfüllung“ Ich finde diese Regelung lächerlich. Und wwnn ich als Stiefmutter nichts zu sagen habe in der Erziehung dann dürfen die beiden ihren Dreck auch selber putzen.

  12. Bianca
    Bianca sagte:

    Liebe Melanie,

    du sprichst mir aus der Seele!
    Ich bin jede Woche ab Donnerstag Stiefmutter in Vollzeit und der 14jährige Sohne ist so manipuliert von seiner Mutter, dass er auf gar nichts von mir hört.
    Du sprichst mir aus der Seele! Ich finde auch, dass man sich an Regeln zu halten hat und wenn er damit nicht klar kommt, es steht im frei zu uns zu kommen oder nicht!

    Deine Worte sind auch meine Gedanken.

    Und… die Zweitfamilien haben es so schwer…
    Finanziell ist es echt so was von unfair was hier läuft.

    Wann ändert sich hier endlich was?

    Wenn die Politiker auch alle mehr Patchworkfamilien haben?
    Und unter Druck von den Exfrauen gesetzt werden?

    Ich finde, wir sind alle Heldinnen und können echt stolz auf uns sein!

    Alles Liebe
    Bianca

    Antworten
  13. Daka
    Daka sagte:

    Liebe Melanie,

    dem kann ich mich nur anschließen! Ich finde es selbstverständlich, dass auch die Stiefmutter etwas zu sagen hat, vor allem was alltägliche Dinge und den normalen Tagesablauf betrifft. So ist es jedenfalls bei uns. Wenn mir etwas nicht passt, dann sage ich das meinem Bonuskind genau so, wie ich es meinem eigenen Kind sagen würde.
    Wesentliche Entscheidungen würde ich allerdings nie ohne Einverständnis bzw. Absprache mit dem Vater treffen, also z.B. Terminabsprachen, schulische Dinge etc.
    Bei uns klappt das gut und ich würde das auch nicht anders haben wollen.

    Erziehung ist auch nicht das, was wir versuchen unseren Kindern beizubringen, sondern dass was sie zwischen den Zeilen erleben – also wie wir uns anderen Menschen gegenüber verhalten, das ahmen sie nach. Jesper Juul hat das etwas eleganter formuliert (hab den Text hier nicht parat), aber inhaltlich passt es ungefähr. Und das ist auch das was viel wichtiger ist. Wenn wir Kindern Respekt gegenüber anderen Menschen vorleben, werden sie das übernehmen. Benehmen wir uns hingegen Respektlos und unfreundlich, dann werden sie es vermutlich auch…

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  14. M.
    M. sagte:

    Ich bin Vollzeitstiefmutter und muss auch dementsprechend etwas zu sagen haben und habe ich auch. Genau wie mein Mann der Stiefvater für meine Kinder ist und auch etwas zu sagen hat. Sonst funktioniert das ganze hier nämlich nicht.
    Aber auch wenn es nur Besuchskinder am WE beim Vater oder Mutter sind, hat man als Teilzeitstiefelternteil auch die Befugnis, es ist schließlich ihr Haus oder Wohnung.

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