Die Mutter unterstützen – aber wie?

Der älteste Sohn meines Mannes lebt bei der Mutter und ist eigentlich mindestens jedes zweite Wochenende bei uns. Die Wochenenden bei uns sind sehr schön und unkompliziert. Nur das Drumherum wird immer schwieriger. Wir würden gerne das Kind und die Mutter unterstützen, wissen aber nicht, wie das am besten gehen soll.

Wie können wir Kind und Mutter unterstützen?

Es geht zum einen darum, das der vierjährige Sohn meines Mannes, laut der Mutter, nicht herkommen möchte und dies regelmäßig und aus dem Nichts heraus äußert. Gründe dafür kann er nicht benennen. Mit vier auch etwas viel verlangt, glaube ich. Es ist jedoch auch so, dass er nicht mehr in den Kindergarten möchte. Ich vermute, er möchte sich generell von der Mutter nicht trennen, die aktuell  einen neuen Freund hat. Wissen tue ich es aber natürlich nicht. Holen wir ihn aber vom Kindergarten ab, ist kein Theater oder sonstiges. Er kommt gut gelaunt mit und ist offen. Es ist jedoch auch so, dass er auf Nachfrage schon sagt, er möchte nicht hier sein und einmal auch geweint hat, als er nachts wach wurde. Und auch hier sagte er, er wolle zu Mama.

Mein Mann hat versucht ihm zu erklären, was es bedeutet, gar nicht mehr zu jemandem zu wollen. Das man dann nichts zusammen machen kann, keine Ferien zusammen hat, keine Feiern etc. Ob das richtig war, weiß ich nicht, aber der Zwerg hat sich anschließend ganz normal verhalten, nicht komisch reagiert oder etwas in der Art. Er hat dies auch nicht seiner Mutter erzählt, sondern wir haben es ihr erzählt. Nun meint sie, wir würden Druck ausüben und den Jungen erpressen. Wie gesagt, es war nur einmal Thema und hat sonst keinen Raum gehabt. Kann es sein, dass wir ihn damit abgeschreckt haben?

Die Mutter muss das Kind bestechen, damit es zu uns kommt

Die Ex-Frau meines Mannes weiß auch nicht, was sie tun kann oder soll. Generell gibt sie gerne Ihren Kindern nach, vielleicht, weil es einfach der leichtere Weg ist. Nun besteht bei uns, und natürlich auch gerade bei meinem Mann, die Angst, dass sie ihn bald gar nicht mehr kommen lässt, weil es zu anstrengend wird. Bisher klappt es laut Aussage der Mutter nur, wenn sie ihn besticht, er dürfte Spielzeug oder Lieblingssachen nehmen. Dann wohl auch problemlos.

Was ist nun zu tun? Wir wissen, dass die Mutter der Meinung ist, wenn er von uns kommt, sei er aggressiv und unmöglich. Das bekommt er auch zu hören. Auch streite er sich dann viel mit seiner älteren Schwester bei der Mutter und dann gibt es Sätze wie „wenn das so weiter geht kommst du von Papa nicht wieder und ich ziehe auch aus.“ Ich möchte keinesfalls sagen, dass wir hier alles richtig machen, aber so langsam wird es schwieriger für die Mutter und somit auch für uns.

Hier ist der Junge im Verhalten unauffällig. Weder aggressiv noch in sich gekehrt oder sonstiges. Auch mir oder seiner kleinen Schwester hier gegenüber ist er liebevoll und sucht Umarmungen und Nähe. Teilweise möchte er lieber abends vorm TV mit mir als mit Papa kuscheln. Wir lieben den Kleinen wirklich sehr und es wird immer schwerer auszuhalten, einfach weil wir keine Handhabe haben.

Papa soll ein Machtwort sprechen

Lösungsansätze ihrerseits sind: Papa soll ihn auf den Pott setzen. Und ihm sagen er solle bei der Mutter auch lieb sein. Oder sie sagt dem Kleinen, dass er nicht mehr zurückkommen braucht. Oder sie will, dass mein Mann in der Woche zu ihr fährt, um dem Jungen dort „ein paar Takte zu sagen“. Es ist nicht so, dass mein Mann das nicht machen möchte. In vergangenen Situationen hat er dies auch schon mal gemacht. Immer zum Meckern zur Mutter zu fahren gibt aber doch keinen Sinn. Die Begrüßung ist dann meist schon „na, dann erzähl Papa mal, wie du hier bist.“

Wir wissen keinen Rat mehr. Es spitzt sich weiter zu, wir stehen hilflos daneben und kommen mit unseren Vorschlägen z.B. professionelle Hilfe für den Jungen zu suchen, oder einer Ausdehnung der Umgangsregelung (wir haben ihn 14 tägig von freitags mittags oder abends bis sonntags nachmittags oder montags morgens) einfach nicht weiter. Auf der anderen Seite kommt es vor, dass sie den Jungen auch mal früher oder länger abgeben möchte. Jedoch immer nach ihren Vorstellungen.

Was ist, wenn er gar nicht mehr kommen darf?

Wir wollen ihn nicht aufgeben. Wollen es aber auch nicht schlimmer für ihn machen. Und was ist, wenn er gar nicht mehr kommen darf? Haben wir dann irgendeine Handhabe? Es besteht gemeinsames Sorgerecht und eine richterliche Entscheidung, dass der Junge jedes Wochenende für eine Übernachtung kommt. (die Regelung, wie wir es jetzt handhaben, haben Kindesmutter und Kindesvater später zusammen entschieden).

Wir wären wirklich zu allem bereit, wissen nur nicht, was zu tun ist. Wir versuchen ihm hier ein geregeltes und klares Leben zu geben. Wir unternehmen was zusammen, kochen, backen, spielen. Alles Dinge die bei ihr zu kurz kommen, weil sie die Zeit nicht hat. Das ist kein Vorwurf, aber so langsam machen wir uns wirklich Sorgen. Darum möchten wir den Kleinen und die Mutter unterstützen. Er hat keinen Verein den er besuchen kann, weil sie ihn nicht bringen könnte. Unser Angebot, wir würden das machen, auch zahlen, lehnt sie ab, da sie es dann für die große Schwester auch machen müsste. Das aber kann sie nicht. Irgendwie verständlich, man will Kinder ja gleich behandeln, aber was können wir machen? Wie können wir den Jungen und die Mutter unterstützen?

Ich weiß gar nicht ob alles so nachvollziehbar ist. Aber wir sind ratlos. Dazu werden wir in sieben Wochen erneut Eltern und eigentlich dreht sich unser Alltag viel um den Erstgeborenen meines Mannes. Es wird belastend und irgendwie gefühlt aussichtslos.

Liebe Grüße
A.

Bitte E-Mail mit Stichwort „Mutter unterstützen“ an: Stiefmutterblog@gmail.com oder einfach einen Kommentar hinterlassen.

In eigener Sache: Ich weise darauf hin, dass der Stiefmutterblog kein juristisches oder medizinisches Forum ist. Ratschläge, die hier gegeben werden, sollten ggf. von Ihrem Familienanwalt oder Arzt geprüft werden. Ich übernehme keine Haftung für die Ratschläge oder Links, auch nicht in den Kommentaren, freue mich aber sehr über die vielen guten Tipps, die hier gegeben werden.

Foto: Stocksnap, Alicja Colon

11 Kommentare
  1. A
    A sagte:

    Hallo,
    Ich hatte ja gesagt,ich lasse mal hören wie es gelaufen ist. Letzlich doch ganz anders als gedacht.
    Mein Mann und seine ex haben sich noch viel geschrieben, sie bat um Rat, der Rat den sie bekam war ihr zu vorwurfsvoll und sie wollte mir davon berichten, wie sie sich fühlt, und das sie es von meinem Mann nicht ok so findet. Im ersten Moment hätte ich am Telefon gerne gefragt, ob sie glaubt das ich die richtige Ansprechpartnerin bin, habe mich jedoch um entschieden, ihr gesagt,dass man das sicher so verstehen kann, ich aber weiß so und so sei es gemeint. Daraus wurde ein Gespräch über die Tatsache, dass es schon früher Do war etc… Und mir ist bewusst geworden, dass mein Mann und seine ex sich immer noch so sehen wie früher und keine Veränderung beim anderen sehen. Sie halten sich gegenseitig für einen nicht so guten Elternteil und Vertrauen sich wenig. Respekt vor einer ander fehlt beiden. Dies habe ich dann auch geäußert und ihr auch gesagt, dass ich denke der kleine merkt das und das er beiden Gefallen möchte und so eigentlich keinem recht werden kann. Dies sei auch nicht seine Aufgabe und Letzlich Ware es evtl gut, wenn die Eltern sich anschauen, was sie evtl verändern können. Der junge bestätigt in Aussagen dem anderen Elternteil gegenüber das Bild was dieser hat und spricht man darüber, ist es grundsätzlich so, dass es so wie der kleine sagt nicht ist. Dies zeige ja evtl schon, wie sehr er den anderen bedient.
    Sie fragte dann ob ich nicht mit zum abholen kommen kann. Dies nutze ich, um aufzuzeigen, dass ich es für den jungen nicht gut finde und in welche Rolle er so kommt. Sie ist natürlich in ihrem Wunsch dann nicht gesehen, aber mit vertrauen,braucht es ja auch kein „zeigen“ mehr. Letzlich sah sie es dann auch so ein und wir haben den jungen unproblematisch vom Kindergarten abgeholt und ein schönes Wochenende verbracht.
    Natürlich habe ich auch mit meinem Mann über meine Gedanken informiert und mit ihm auch über sein auftreten gesprochen. Er möchte klar daran arbeiten und möchte sich bei seiner ex als erstes für Verletzungen etc entschuldigen. Das ist ja ein erster Schritt.
    Wie es nun tatsächlich weiter geht und wie lange das nun gut läuft, das mag keiner sagen. Aber ich habe mir vorgenommen, da mich beide mit einbeziehen, meine Sicht mitzuteilen und immer wieder auf den jungen als Mittelpunkt hinzuweisen. Es geht doch schnell um Unterstellungen dem anderen gegenüber, die angeblich Schaden wollen und hier immer mal wieder zu sagen „hey es geht um den kleinen, wir wollen dir nichts und du uns bestimmt auch nicht.“ verändert evtl was. Bei einer zweiten Sachen hat es nun auch schon geklappt.
    Ein wohlwollendes miteinander, das wäre schön. Und ich hoffe wir kommen dahin. Meistens nimmt man sich selbst zu wichtig und zu ernst. Und auch ich werde an meinen auch schnellen Gedanken (das macht sie mit Absicht etc) arbeiten müssen und auch dies habe ich beiden gegenüber geäußert.
    Ich freue mich über so kleine Sachen gerade sehr.
    Danke nochmal für das teilen können, zuhören und reagieren sowie andere Erfahrungen lesen hier . Das hilft.

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  2. A
    A sagte:

    Genau das denke ich auch. Es wird für den kleinen eine absolut bescheidene Situation. Mama und Papa da… Mama will (unbewusst) das er zeigt wie er ausflippt und Papa soll es sehen. Die Frage was er tun soll, habe ich mir auch schon gestellt. Ich denke der kleine wird vorher gesagt bekommen, dass er nicht mit muss, wenn er nicht will. Mein Mann kann sich 1. Schlecht gegen die Mutter stellen und 2. Wohl kaum auf ihn einreden können. Womit und wozu auch? Um ihn noch mehr durcheinander zu bringen?
    Ich befürchte es ist tatsächlich eher so, dass die Mutter sich hiervon Bestätigung in ihrer schwierigen Situation wünscht. Natürlich ist es nicht leicht, aber weshalb da nun unnütze Situation schaffen, außen denen der größte Teil frustriert geht.

    Ich weiß wie du es meinst mit an einen Tisch setzen… Allerdings ist das tatsächlich bisher immer Aussichtslos… Die Mutter weiß innerlich glaube ich sehr genau, dass sie in ihrem Verhalten etwas ändern muss, allerdings geht sie auf keinerlei Ratschläge ein, sondern ist schnell dabei,dass sie nichts anders machen kann. Das auch wenn sie zuvor um Rat gebeten hat. Es dreht sich schnell um sie.
    Tipps, Hinweise oder Informationen was wir glauben, was es dem Zwerg schwierig macht sich von ihr zu trennen werden mit „Blödsinn“, „quatsch“ etc vom Tisch gewischt.

    Wir wollen ihr nichts böses und gerne helfen wir auch. Haben z.b. Auch schon beide kinder genommen, wenn sie sagte, sie kann nicht mehr usw… Aber es geht Letzlich immer darum, dass sie nicht weiter weiß und deshalb das so nun ist wie sie sagt.

    Es macht einen echt traurig.

    Dir aber wirklich ein ganz dickes danke das du immer wieder reagierst und deine Sicht mitteilen magst. Das tut gut. Man fühlt sich nicht ganz so alleine.

    Liebe grüße

    Antworten
  3. A
    A sagte:

    Hallo…
    Und nun stehen wir vordem befürchteten. Die Mutter des Sohnes meines Mannes hat für das kommende Wochenende entschieden, dass er von Zuhause abgeholt werden muss, da wir das Theater ja nicht mitbekommen und so könnte mein Mann es sich selbst ansehen. Und als Zusatz ist schon mal klar gestellt,wenn er dann nicht mit möchte, geht er auch nicht mit. D.h. Dann einfach Pech gehabt.
    Welche handhabe haben wir bzw mein Mann dann? Wir wissen das es in ihrem Beisein ziemlich sicher problematisch wird. Ohman… Das ist doch Mist!
    Es frustriert…
    Jemand einen Rat?
    Liebe grüße A

    Antworten
    • Kerstin
      Kerstin sagte:

      Puh, schwierig und sehr blöde Situation. Das das eher ein blödes „Mama-Spiel“ ist, ist ja irgendwie klar. An der Stelle des Mannes würde ich mich da vielleicht gar nicht drauf einlassen und auf gewohnte Abholsituation zu beharren.
      Wenn sie dann die Masche fährt, entweder „von daheim oder gar nicht“ ist das natürlich sehr, sehr unschön…. Und kann es erst rechts fürs Kind werden…. Ausflippende Mutter, Vater der auch mit der Situation unglücklich ist und Kind oder Mutter anfratzt…
      Wirklich und ernsthaft sehr schwierig. Zumal es ja auch voll blöd kommt, wenn er dann so nen „wir wollten doch ins Schwimmbad-Köder“ daher kommt… Das geht in dem Moment auch gar nicht… Vielleicht irgendwas anderes unspektakuläres, worauf er sich spontan einlässt. Keine Ahnung, was das Kind gern mag.

      Weis nicht, ich würde wohl irgendwie möglichst „cool“ (entspannt/gelassen) bleiben und was daher faseln ala: „Hm, wir wollten doch Mensch-Ärger-Dich-nicht spielen und morgen wandern gehen, da ist ja traurig, dass du jetzt so ausflippst. Aber wenn du lieber bei Mama bleiben willst, dann kannst du das natürlich! Es soll ja keine Strafe sein, mich besuchen zu MÜSSEN“ Vermutlich politisch und überhaupt und rein gar nicht pädagogisch wertvoll, aber so würde ich wohl in der Situation reagieren und mich möglichst gar nicht in eine zusätzlich Stress-Situation der Mutter reinziehen lassen.

      Berichte doch mal, wie es denn jetzt angedacht und dann gelaufen ist. Ich wünsch euch alles Gute dafür.

      Antworten
      • A
        A sagte:

        Ach ja… Der Wortwechsel gestern macht leider sehr deutlich, dass sie nur ihren Weg akzeptiert und wenn nicht bei ihr abgeholt wird, dann halt nicht.
        Ganz klar ist es ein „Mama – Ding“, allerdings bedenkt sie keinesfalls was sie damit macht. Zukünftige Situationen werden vermutlich nicht leichter und wenn sie dann Hilfe braucht wird es mit Theater ok sein. D.h. Ihr Sohn weiß wieder nicht voran er ist und ist von ihrer Laune abhängig. So ein sch….
        Mein Mann wird so wie es gerade aussieht zu ihr fahren und ggf den kleinen da lassen müssen. Sie erwartet ja, er sieht, wie der kleine sein kann… Also wird er es vermutlich, alleine schon weil er Mama gefallen möchte, Theater machen. Ihre Aussage dazu ist dann: dann ist das so, auf Krampf passiert hier gar nichts und dann musst du dir viel Zeit nehmen.
        Es ist wirklich frustrierend!
        Ich werde berichten wie es Letzlich gelaufen ist.
        Danke für die lieben Worte

      • Kerstin
        Kerstin sagte:

        Hm, ich verstehe jetzt wirklich nicht, wofür er sich Zeit nehmen soll?? Dieses Theater-Stück dann entsprechend zu würdigen und dem zu zu sehen, um dann mit Engelszungen auf das Kind einzureden?? Was will sie denn?? *ratlos guck*
        Entweder die beiden Erwachsenen schaffen es, dass sie sich entspannt bei ner Tasse Kaffee an den Tisch setzen und sich zivilisiert unterhalten, oder er hat dort eigentlich nichts zu suchen… Du weist, wie ich meine, oder?
        Was soll denn dieses „Vorführen“ vom Kind? Das geht doch mal gar nicht… Das Problem ist doch genau da: „Mama findet das mehr oder minder „gut“, dass das Kind Theater macht und sie das „zeigen“ kann und Papa hat unverrichteter Dinge wieder seines Weges zu ziehen…“ Ist doch eine ganz miese Nummer zu Lasten des Kindes, die ganz sicher so rein gar nichts zum „Guten“ wandelt..

  4. A
    A sagte:

    Vielen lieben Dank für deine Sicht! Das ist klasse und beruhigt mich auch. Vielleicht sehen wir es wirklich problematischer als es ist. Wir bekommen halt ihre Sicht, Hilflosigkeit und Ideen mit und haben Letzlich keine Schwierigkeiten mit ihm. Es ist einfach die Angst nichts tun zu können, wenn die Mutter aufgibt.
    Sachen mit zu bringen, traurig zu sein etc alles denke ich auch normal und okay. Ihre Beschreibungen von seinen ausrastern sind einfach krass. Er würde schlagen, die Panik würde in ihm stecken usw. Wir erleben es nicht,werden nur ständig gebeten es mir zu bearbeiten… Und das nicht nur freundlich. Aber wie den? Klar thematisiert man das ganze hier Zuhause auch mal. Aber die Probleme bei der Mutter hier nur zum Thema zu haben, kann es nicht sein…
    Deshalb kam die Ideen eines Psychologen… Einfach um ihm zu helfen, seine ängste bei Trennungen zu verlieren, da er diese ja auch nun beim Kindergarten hat. Aber vielleicht überfordert das auch… Ich bin da überfragt.
    Abwarten und bisschen versuchen die Thematik klein zu halten ist dein Rat. Wir werden es versuchen… Aber leider können wir das ja nur auf unserer Seite 🙁
    Ein Verein war ein Gedanke für Ablenkung und Aktion in der Woche, sowie sich auspoweren könne. natürlich würde es Wochenende oder oder oder dann mit beeinflussen, weshalb wir das nicht ohne die Mutter entscheiden können und möchten. Das ggf auch andere Zeiten für den Vater dazu kommen könnten, das ist uns auch bewusst und wäre auch ok….Allerdings ist das Thema erstmal bei Seite gelegt, da sie es klar ablehnt.
    Es ist vielleicht auch einfach das verkopfte denken eines Erwachsenen…Wunsch ist einfach dem jungen gut zu tun.
    Ich danke dir

    Antworten
    • Kerstin
      Kerstin sagte:

      Schön, wenn ich dich ein wenig beruhigen konnte. Ich denke in dem Alter kommt es wirklich noch drauf an, wie ein Kind das alles erlebt (bekommt). Wenn es für die Mutter normal und okay ist und gar nicht zur Frage steht, wo das Kind das Wochenende verbringen wird, dann ist das eben genau so. Das ist dann eben auch ihre Aufgabe, dass sie damit entsprechend umgeht und das Kind auch motiviert.
      Ein Kind mit vier Jahren „plant“ sein Wochenende einfach noch nicht „selbständig“ – das kommt erst viel später und ist ein ganz anderes Thema.

      Hier spielt vielleicht noch mit rein, wie das mit der großen Tochter ist? Ob sie auch „abgeholt“ wird oder dauerhaft nur in dem Haushalt ist usw. und so fort. Fällt aber letztendlich ja gar nicht in euer persönliches Aufgabenfeld, wenn das der Grund sein sollte. (klar, ein Kind findet das seltsam, wenn eins „immer“ daheim ist und es selbst wird „fort geschickt“). Das wirft ja in der ganzen Konstellationen noch mal andere Eifersüchteleien auf. (was ja auch normal ist). Die Sätze der Mutter sind da natürlich wenig hilfreich – im Gegenteil. Das schürt ja noch Verlustängste. Vielleicht muss sie einfach nur ein paar Gewohnheiten ändern, um den Übergang wieder zu erleichtern.
      Ich weis ja nicht, ob das möglich ist, dass ihr alle noch hoch geht, gemeinsam einen Kaffee trinkt – normal miteinander umgehen könnt. Einfach „Sicherheit“ vermittelt, dass alles so richtig ist, wie es ist.

      Vielleicht könnt ihr euch alle gemeinsam diesbezüglich auch „Erziehungstipps“ bei einer Familieneinrichtung holen? Grundsätzlich liegt das Problem aber nicht beim und im Kind. Sondern der Umgang aller Beteiligter mit der Situation.

      Alles Gute für euch!!

      Antworten
      • A
        A sagte:

        Ja, das war bisher auch komplett mein denken. Die Mutter müsste sich einwenig mehr auf ihr Kind und nicht auf ihre Gefühle einlassen. Leider ist das wirklich sehr schwierig. Ich habe mir an vielen Stellen schon die Finger wund oder dem Mund fusselig geredet, um ihr zu zeigen, um wen es geht und was evtl wichtig wäre. Auch in dem Thema „übergaben gestalten“. Nur leider verfällt sie sehr schnell auf die Position: ich habe es schwer, ich sehe alleine da und ihr nicht, ich kann halt nicht so weil ich nicht die Zeit und Möglichkeit habe usw.
        Am ende geht es meistens um sie 🙁
        Ich weiß auch, dass sie eine schwierige Situation hat (die ältere Tochter hat einen sich nicht kümmernden Vater) und sehr aufpassen muss, das beide Kinder ihre Bedürfnisse erfüllt bekommen. Aber Hilfestellungen, Ratschläge, Tipps etc kommen nicht an. Egal ob wir, andere oder auch komplett aussenstehende professionelle (mein Mann hat bereits versucht über Erziehungsberatung für sie Möglichkeiten aufzuzeigen – da waren sie dann zusammen) scheitern, da es leider immer wieder heißt, sie müsste am verschiedenen Stellen etwas tun, es kann kein anderer. Und für sie ist dann klar, dass sie aber absolut nicht mehr kann. Was soll man da noch machen?
        Der Versuch „übergaben“ anders zu gestalten und sich dafür Zeit zu nehmen, enden alle gleich. Sie macht am Ende den Abschied so, dass es dem Zwerg schwer fällt… Ich glaube ihr gibt das dann selbst was. Evtl fehlende Bestätigung. Die Wechsel versuchen wir nun über den Kindergarten, damit der kleine nicht zwischen Mama und Papa steht. Das funktioniert so für uns ganz gut.
        Aber ich denke auch, es liegt am Umgang des Umfelds und der kleine bekommt es ab / mit.
        Schön das du dir die Zeit zum antworten genommen hast. Danke.

  5. Kerstin
    Kerstin sagte:

    Ich würde fast sagen, dass alle Parteien versuchen ein Problem zu finden, wo eigentlich keins ist und es immer mehr zum Thema wird und sich somit quasi selbsterfüllend Prophezeit.

    Man muss das nicht überdramatisieren. Das ein Kind keinen „Bock“ hat, aus der gewohnten Umgebung ständig „raus zu müssen“ ist irgendwie verständlich, oder nicht? Da vermittelt man eben, dass es normal so ist. Und ob Mutti dafür extra Gummibären oder Lieblingssachen bespielen/mitnehmen lässt, ist doch letztendlich egal. Macht man halt so, ist doch verständlich, wenn einer ein „neues Lieblingsspielzeug“ hat, dann will man da nicht verzichten müssen, weil man jetzt „wo anders“ hin „muss“.

    Und in die Rolle des „großen Schimpfers“ würde ich mich auch nicht pressen lassen. Ihr Haus – ihr Job. Euer Haus, euer Job. Und nicht Papa taucht da nach Belieben (der Mutter) auf und hält die große Moralpredigt. Natürlich kann man das mal sagen, dass das Kind bei Mama auch „schön lieb“ sein soll. Oder etwas thematisieren, was nicht gut läuft (dein Zimmer daheim musst du aber auch aufräumen, bla bla).

    Verein…. ja schwierige Sache. Zum einen sollte einem bewusst sein, dass einem z.B. bei Fußball oder ähnlichem ein großer Teil des Wochenendes auch bereits verplant ist. Ggf. muss der Vater dann auch an den Nicht-Vater-Wochenenden den Cheuffeur spielen, wobei sich dies ja eigentlich auch immer innerhalb des Vereins organisiert wird, dass das Kind bei irgend wem anderes aus der Nähe dann mitfahren kann (ggf. auch die Mutter) – aber wer hat da schon Bock drauf, jedes WE auf dem Fußballplatz abzuhängen? Zumal die Schwester ja vielleicht ganz andere Interessen hat und auch noch ist…. Da würde ich erst mal abwarten, wie sich die Interessen entwickeln. Vielleicht gibt’s da bei Schulantritt eher die Möglichkeit unkompliziert was zu finden, ggf. auch direkt im Anschluss an die offizielle Schulzeit.
    Das muss nämlich auch für alle zeitlich passen – nicht nur euch und nicht nur dem Kind.

    Der Junge wird irgendwie darin bestärkt, dass die Situation „unnormal“ ist, dass er jetzt von hier nach da und wieder zurück muss, statt ihm klar zu machen, dass das NORMAL ist – sein Leben halt. Das ist jetzt so und gut. Heute geht’s zu Papa, natürlich darfst du dies und das mitnehmen/haben – hättest du ja sonst auch. Es ist ja nicht so, dass er dafür jetzt alles aufgeben MUSS und er sich schicksalsergeben auf die Reise zu machen hat.
    Vielleicht hat er grad auch einfach etwas Angst die Mutter mit dem „Neuen“ allein zu lassen. Weil er fürchtet, irgendwas zu verpassen oder ausgeschlossen zu sein. Befürchtungen, dass Mama irgendwas spannendes in seiner Abwesenheit unternimmt. Ist doch auch normal. Da Bedarf es nicht gleich eines Psychologen, schon gar nicht bei einem vierjährigen.

    Antworten

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