Gefuehle der Next. Foto: Mayur Gala, stocksnap

Ich bin keine Stiefmutter im eigentlichen Sinn – ich bin lediglich die NEXT. Eine Frau, die an einen Mann mit Kind geraten ist. Eigentlich läuft die Beziehung gut, aber sobald das Thema auf das Kind kommt, geht gar nichts mehr. Die Kleine ist acht Jahre alt und wohnt bei ihrer Mutter. Mein Freund und seine Ex sind seit vier Jahren getrennt, teilen sich aber das gemeinsame Sorgerecht – er zahlt auch pünktlich Geld an die Mutter. Soweit so gut. Wir haben uns vor zwei Jahren kennen gelernt. Damals hab ich gedacht, das mit dem Kind kann ja so schwierig nicht sein – zu blauäugig wie sich herausgestellt hat.

Kaum war ich da, wurde ich für das Kind mit eingespannt

Nach einem Monat hat er uns einander vorgestellt – von da an gab es nur noch Kinderwochenenden. Früh musste ich ihn im Bett mit dem Kind teilen. Es hat am laufenden Band geredet. Keine Ruhe, kein gar nix. Mein Freund gestresst, ich auch. Das komplette Wochenende wurde nach dem Kind ausgerichtet. Zu mir hat er gesagt, „wir wären dazu da, ihr ein schönes Wochenende zu bereiten“.

Aber es ist nicht mein Kind, ich habe ein eigenes Leben. Ich brauche meine Wochenenden. Er ist mir an Kinderwochenenden kein Partner, nur noch Vater. Den Vater habe ich nicht gesucht, ich habe einen Partner gesucht. Inzwischen haben wir eine andere Wochenendregelung. Ein Wochenende im Monat ist generell kinderfrei – das tut ihm und mir sehr gut.

 Ein Wochenende nehmen wir nur für uns

Der Weg dahin war schwer. Er hatte seine Tochter jedes Wochenende, bis ich eine Neuregelung gefordert habe. Das hat ein Jahr gedauert. Dann hat seine Ex noch ewig gebraucht, ehe sie die Neuregelung verstehen wollte. Jetzt klappt das ganz gut und ich nehme mir eigene Projekte vor, wenn sie da ist. Wenn er möchte, dass ich dabei bin, dann muss auch er mir Lösungen anbieten. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich max. 3-4 h mit dabei sein möchte, mehr ist „too much“.

Ich kann es leider nicht ändern. Das Kind ist mir gegenüber auch nicht feindlich (häufig eifersüchtig, ich allerdings auch, weil sich mein Freund dann immer für seine Tochter entscheidet – „weil sie ja soooooo süß ist“) aber mir ist das dann immer zuviel Kind,  zu viel „fremdes Kind“. Ich fahre 60 Km um meinen Freund zu sehen und Zeit mit ihm zu verbringen. Dann nur fünftes Rad am Wagen zu sein, das mache ich nicht mehr. ich versuche damit einer Enttäuschung aus dem Weg zu gehen.

Ich sehe sein Kind anders als er

Ich merke wie ihn seine Tochter manipuliert und stresst. Er liebt sie und läßt sich nichts von mir sagen. Die Kleine wird verwöhnt und ihr wird alles abgenommen. Wenn ich was zu ihrer Erziehung sage bekomme ich zu hören, da hätte ich mich nicht einzumischen. Es wird als persönlichen Angriff auf ihn, seine Tochter und die Ex genommen. Meine Vorgeschichte in meiner eigenen Familie hat mir aber gezeigt, dass man durch so eine Erziehung nur einen lebensunfähigen und verwöhnten Menschen heranzieht. Ich soll Teil von etwas sein, und darf dann dazu nichts sagen – das geht doch nicht!!

Seine EX schreibt wegen Nichtigkeiten ständig WhatsApps, ruft an, weil sie das Kind sprechen möchte. Jederzeit und immer. Es ist belastend, die Präsenz dieser Frau.

Ich bin die Next, sie ist die Ex

Die macht nichts gegen mich oder ihn, aber dennoch ist sie immer da. Bei seinem Bruder hängen noch Collagen des vergangenen Glücks. Er hat meines Erachtens nicht den Mumm, seinem Bruder zu sagen, dass das deplatziert ist. Nach seiner Aussage ist es die Wohnung seines Bruders und er hat sich da nicht einzumischen – schwer für mich. Sie backt Kuchen, macht Marmeladen, jetzt zur Weihnachtszeit Kekse. Ich möchte nicht, das sie dieses kümmern betreibt. Sie ist raus! Er sieht das nicht, sind doch nur Kekse. Sie wird auf ein Podest gehoben „SIE IST DIE MUTTER MEINER TOCHTER“! Ja, ……und was bin ich???????

Mein Freund und ich fahren in den Urlaub. Er WhatsAppt ständig über das Handy seiner Ex mit dem Kind, es werden unsere Urlaubsbilder auf Ihr Handy geschickt. Es ist unser Urlaub, nicht ihrer. Die Bilder kann er seiner Tochter doch auch zeigen, wenn wir wieder da sind, oder nicht??????

Ich habe ein Problem

Ich war bei einer Familienpsychologin, da ich viele Next-Probleme auch in mir selbst gesehen habe. Manches ist mir dadurch klarer geworden und ich kann es jetzt besser einordnen. Was die Patchworksituation angeht, ist und bleibt mein Partner der Schlüssel zu dem Ganzen. Manche Sachen kann und muss ich akzeptieren, aber Andere, und das ist für jeden, glaub ich, verschieden, gehen gar nicht. Da ziehe ich mich raus. Er war auch schon einmal bei meiner Psychologin mit dem Effekt, dass er gar nichts für sich reflektieren konnte. Vielleicht typisch Mann, keine Ahnung, aber ich denke er braucht einen männlichen Berater/Psychologen. Er ist nicht zu Kompromissen bereit, verlangt aber von allen anderen das sie sich ihm anzupassen haben.

Ich hoffe, es wird irgendwann besser. In der Literatur stehen 5-7 Jahre, hope so. Die Zeit nur mit ihm ist toll, da möchte ich weiter kämpfen.

Wo bleibe ich? Muss ich als Next immer zurück stecken?

Ich weiß, dass ich in manchen Sachen schnell überreagiere, aber wo bleibe ich? Wo bleibt mein Wunsch nach einer eigenen Familie? Jeglicher Kinderwunsch (sollte ich ihn verspürt haben) ist durch das alles nicht mehr da. Ein Zusammenziehen in so einer Situation geht auch nicht. Ich bin ein selbstbestimmter, kreativer Mensch, aber wo bitte ist hier die Gleichberechtigung? Immer geht seine Vergangenheit vor. Was ist mit Zukunft??? Ich verstehe streckenweise die Verhaltensweisen nicht, sie sind einfach nur überzogen, abgedreht und nicht nachvollziehbar.

Ich glaube, es geht sehr vielen Frauen so. Es geht auch für die Next immer um das Wohl der Kinder (was auch richtig ist), aber was ist mit den Erwachsenen? Mit den Gefühlen der „Nachfolgerinnen“, den Wünschen der Next? Was ist mit ihren Träumen, Erwartungen, Bedürfnissen? Sie müssen hinter einer Vergangenheit zurückstehen, die sie sich so nicht ausgesucht haben, die sie in der Gegenwart noch nicht einmal mitbestimmen dürfen.

Der Vater hat sich für das Kind entschieden und wenn es ihn stresst ist das etwas, was er für sich selbst meistern muss. Vor allem, wenn mir jegliches Mitspracherecht abgeschrieben wird. Ich bin nur noch selten dabei, sie soll ihren Vater nur für sich haben können. Ich mache dann mein Ding, ist okay. Es ist diese Hilflosigkeit dieses immer wieder auftauchen der Ex, die mich fertig macht. Ich habe keine Rechte. Wenn ich was sage ist der Herr beleidigt – das ist nicht fair!!!!

Gruß, Emma, 35 Jahre


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In eigener Sache: Ich weise darauf hin, dass der Stiefmutterblog kein juristisches oder medizinisches Forum ist. Ratschläge, die hier gegeben werden, sollten ggf. von Ihrem Familienanwalt oder Arzt geprüft werden. Ich übernehme keine Haftung für die Ratschläge oder Links, auch nicht in den Kommentaren, freue mich aber sehr über die vielen guten Tipps, die hier gegeben werden.

Foto: Mayur Gala, stocksnap

66 Kommentare
    • Andrea
      Andrea sagte:

      jetzt muss ich auch Mal was sagen (war bisher nur Stille Leserin):
      was hat das mit unreif zu tun?
      Nur weil es nicht mein Kind ist, muss ich alles mit mir machen lassen und habe nicht die selben rechte, die die Kindesmutter als Partnerin in der Beziehung mit dem Kindesvater hatte???

      Sorry aber solche Männer sollten für immer alleine bleiben, denn diese sind nicht beziehungsfähig. Aber wir leben in einer scheinheiligen Welt, in der Menschen alle gleich und machen halt gleicher sind … Ja Emma hat die gleichen Rechte als Partnerin wahrgenommen zu werden und auch so behandelt zu werden, wie ihr Freund das in der Beziehung mit der Kindesmutter getan ha! Die Mutter hat bestimmt auch nicht dem Kind zu liebe alles schlucken und wegstecken müssen!

      Ich liebe meinen Freund dafür, das sowohl sein Sohn als auch ich ihm wichtig sind und hier keiner zugunsten des anderen vernachlässigt wird. Er hat es geschafft uns beide ganz selbstverständlich in die Umgangswochenenden zu integrieren, was auch dem kleinen gut tut… Das merke ich am Verhalten von seinem Sohn mir Gegenüber.

      Antworten
    • Luisa
      Luisa sagte:

      sowas kann nur jmd schreiben, der es nicht erlebt hat…..

      ich finde den Text ehrlich und authentisch. wir sollten alle tolerant sein, aber Patchwork ist nicht leicht, besonders nicht für die, die ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben.

      Antworten
  1. ELMA
    ELMA sagte:

    Hallo Emma,

    mich würde interessieren, ob du
    a. noch hier aktiv bist?
    b. bzw. bist du noch diese „Next“?

    c. und wenn ja, wie sieht die Situation jetzt – 5 Jahre später – aus?

    Ich stehe eigentlich an genau dieser, von dir beschriebenen, Stelle. Ich bin 32 Jahre alt, der Sohn meines Freundes 6…
    Mit dem Unterschied, dass wir schon zusammen wohnen.

    Danke für den Artikel und viele Grüße,

    ELMA

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  2. Erika
    Erika sagte:

    Hallo,

    mir geht es genauso wie dir…
    Nur dass wir zusammen wohnen und ich einen Sohn auch mit in die Beziehung gebracht habe (er hat zwei)
    Die zwei kleinen verstehen sich blendend dort habe ich alle Entscheidungsfreiheit aber wenn der Trennungsvater (mein Partner) dazu kommt wird immer wieder eine Grenze gezogen und dadurch sogar noch unbewusst ein Keil zwischen die Kleinen getrieben (dies wird sogar von seinem großen Sohn regelmäßig gemacht).
    Und wenn es dann noch um den Kontakt zur Ex geht die ist immer andauernd und permanent present selbst wenn die Kinder bei ihr sind. Und dann kommen diese Aussagen von ihr weil ich mal das Gespräch mit ihr allein gesucht habe dass es noch nie anders war und er will es auch nicht denn sie haben ja schon immer ein Vertrauensverhältnis usw. Also geht auch hier der Apell an alle Trennungsväter die hier sich positionieren müssen.

    Liebe Grüße

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  3. Schneeblume
    Schneeblume sagte:

    Hallo liebes Forum. Meine Verzweiflung hat mich zum Stiefmutterblog geführt. Ich bin 28 Jahre alt und habe keine Kinder. Im Sommer letzten Jahres habe ich einen Mann kennen und lieben gelernt der bereits zwei Kinder von zwei verschiedenen Frauen hat. Die Tochter ist 13 Jahre alt und der Sohn ist 9 Jahre alt. Mit der Tochter hat er seid mehreren Jahren keinen Kontakt mehr aber zu dem Sohn hat er regelmäßigen Kontakt aber sieht ihn eher selten.

    Als er mir das damals sagte hab ich die Reißleine gezogen und das Kennenlernen sofort abgebrochen. Dann habe ich ihn aber irgendwie sehr vermisst und habe mich nach 3 Tagen bei ihm wieder gemeldet. Wir haben uns immer super verstanden und es waren auch schon leichte Gefühle im Spiel. Ich wollte es wenigstens versuchen.

    Jetzt sind wir ein gutes halbes Jahr ein Paar und ich merke immer mehr wie sehr mich diese Situation belastet. Ich habe seinen Sohn bis dato noch nicht kennengelernt (außer dass wir uns einmal kurz über Facetime gesehen haben) aber ich merke immer mehr wie sehr er unsere Beziehung beeinflusst.

    Mein Freund und ich können nie etwas planen weil es ja sein könnte, dass sein Sohn ihn urplötzlich besuchen will, wenn er anruft dann springt er und neuerdings macht der Junge jeden Morgen Telefonterror auf seinem Handy! Damit hat er uns bereits Weihnachten und Silvester ruiniert!

    Am 01.01 morgens um 10:00 Uhr wollte er kommen, dann Nachts um 2:00 kam eine Mail dass er jetzt doch nicht kommen möchte und ich hab mich schon gefreut dass wir den Tag dann für uns nutzen können, dann morgens um 9:00 Telefonterror (93 Anrufe in 10 Min habe auf den Distplay geschaut) und dann wollte er plötzlich doch kommen und ich musste dann doch nach Hause fahren. Ich war auf 180! Bin dann einfach innerhalb von 5 Min abgehauen weil ich sonst ausgerastet wäre und etwas getan oder gesagt hätte was ich später bereut hätte. Mein Freund war in dem Moment sehr traurig weil ich auf einmal abgehauen bin aber es ging nicht anders. Abends wollte er dann wissen wieso ich plötzlich so komisch bin seitdem der Sohn anrief.

    Ich merke immer mehr wie sehr mich dieses Kind nervt. Wenn ich den Klingelton von seinem Handy höre, dann stellen sich bei mir schon die Nackenhaare hoch. Der Junge macht jeden Morgen Terror und er lässt alles durchgehen. Der Junge kommt und sagt ab wie er Lustig ist und das alles auf meine Kosten. Ich hab Angst etwas zu sagen und schlucke alles runter und raste dann bei meiner Familie und meinen Freunden aus. Meine Gefühle leiden stark unter der Situation. Ich weiß nicht wie lang ich das noch ertrage. Ich muss alles stillschweigend über mich ergehen lassen und muss lächeln und fröhlich sein. Sein Sohn ist ja wirklich sehr selten da (er war jetzt ein halbes Jahr lang garnicht da) deswegen weiß ich dass es andere Stiefmütter es viel härter trifft als mich aber ich gehe jetzt schon kaputt an der Sache. Bin ich zu schwach??? Ich weiß es nicht! Ich hatte bisher noch nie einen Mann mit Kindern und wenn ja dann hielt es nicht lang genug um die Kinder kennenzulernen. Das ist also mein erstes mal und bin total genervt und total überfordert. Mein Freund merkt auch langsam dass ich mich emotional zurückziehe. Er fragt immer:,, Schatz liebst du mich denn noch???“ und schaut mich dabei ganz traurig an. Natürlich liebe ich ihn aber ich weiß nicht ob ich dieser Art von Beziehung gewachsen bin. Ich möchte ihn einfach für mich allein haben, ihn mit nichts und niemanden teilen müssen. Aber das wird nie möglich sein! Weil dieses Kind existiert und mehr oder weniger alles crasht.

    Ich bin für jede Art von Hilfe sehr dankbar. Ganz liebe Grüße, Schneeblume

    Antworten
    • Marc Szymanski
      Marc Szymanski sagte:

      Liebe Schneeblume,

      ich bin nichterziehender Vater eine 11 Jährigen Tochter mein Tochter kommt alle zwei Wochen schläft aber nicht bei mir. Auch meine Partnerin (schwanger) und ich geraten immer wieder mal in die Haare aufgrund der unterschiedlichen Ansichten zu meiner Tochter. Das nur damit du mich einordnen kannst.

      Ich kann die Situation deines Partners nachvollziehen und kann seinen Schmerz mitfühlen. Sein Verhalten kann ich auch nachvollziehen, sehe aber wie du, dass das auf Dauer für keinen von euch gesund ist. Die Situation deines Partners zeigt eine hohes Maß an Beeinflussung der Kinder durch ihre Mama (hier mal über PAS recherchieren ich empfehle das Buche „Liebe Mama, böser Papa“) . Ich gehe mal davon aus, dass es keinen Kontakt zur Mutter gibt und diese auch nicht bereit ist in einer Beratung/Mediation über die Situation zu reden.

      Nun etwas zur Gefühlslage deines Partners. Väter leiden sehr darunter, wenn man ihnen nach Trennung ihre Kinder entzieht. Der Umgang der aktuell stattfindet ist leider nicht normal, wahrscheinlich durch die gekränkte Mutter induziert. Wie fühlt es sich für deinen Partner an… Nun! Ich versuche es immer so zu beschreiben. Es ist eine ewig anhaltender Liebeskummer. Ein Liebeskummer, den man allerdings nicht irgendwann vergisst oder überwindet, denn deine Kinde bleiben deine Kinder, egal wie lange du sie nicht sehen durftest oder wie sie sich dir gegenüber verhalten. Erinner dich an deinen Liebeskummer, wie hast du auf deinen Freund/Schwarm reagiert, wenn er sich dann doch mal gemeldet hat. Wenn du das betrachtest siehst du starke Ähnlichkeiten zum Verhalten deines Partners gegenüber seinem Sohne. Hinzu kommt er hat seine Tochter schon verloren und sein Sohn ist das Letzte Kind was ihm noch scheinbar bleibt. Den Schmerz und seine Auswirkungen zu erkennen und sich selbst davor zu schützen ist ein langer und schwerer Prozess, den man nicht alleine gehen sollte. Dein Partner sollte sich eine passenden Therapeuten holen um das aufzuarbeiten. Es gibt zum Teile gute Unterstützung von örtlichen Pädagogischen Beratungsdienst. Aber hier sollte man vorsichtig sein und sich vorher mal im örtlichen Väteraufbruch für Kinder (VafK) informieren, welche Berater/innen gut sind. Weiter empfehle ich euch mal gemeinsam eine Ortsgruppe des VafK zu besuchen und sich beraten zu lassen (unser in Karlsruhe hat jeden Donnerstag einen offenen Beratungsabend).
      Ziel sollte es sein für seinen Sohn eine verbindliche Umgangsregelung zu schaffen, und das geht, so wie es sich aktuell anhört wahrscheinlich nur über Gericht. Das ist aber nicht schlimm und erzeugt auch keine hohen Kosten, da man sich hier vom VafK ganz ohne Anwalt begleiten lassen kann. Eine Umgangsregelung würde Ruhe in die Sache bringen und auch die Ängste, auch noch den Sohn zu verlieren etwas reduzieren. Dir würde es die Möglichkeit geben seinen Sohn als das kennenzulernen was er eigentlich ist. Ein wichtiger Teil deines Partner. Dies gilt im Übrigen auch für seine Tochter.

      Ich wünsche euch viel Erfolg!

      Viele Grüße
      Marc

      Antworten
  4. Emma
    Emma sagte:

    Hi,
    melde mich abschließend nochmal zu Wort.

    Patchwork ist gescheitert. So wie es aussieht habe ich meine Rolle in diesem Geflecht nicht gefunden, finden können und es gab nie eine wirkliche Rolle für mich. Am Ende bleibt Frust zuviel von sich selbst aufgegeben zu haben und zuwenig dafür bekommen zu haben. Im wahrsten Sinne des Wortes eine Schublade und ein Brett im Schrank.

    Mit meinem Ex-Partner war kein konstruktives Gespräch möglich – seine Standpunkt – es gibt nur diesen einen Weg und jeder hat sich ihm gefälligst anzupassen. Sein Komentar zu seinem Verhalten „Meine zwei vorherigen Beziehungen haben mich zu einem eingefahrenen Menschen gemacht, ich kann nicht anders.“

    Er ist ein Wochenendpapa mit extremen schlechten Gewissen seiner Tochter gegenüber. Wenn das Kind da ist verändert sich die Welt, nichts Normales ist mehr möglich, alles und zwar alles dreht sich nur um sie und ein Partner hat zu akzeptieren, dass er nicht wirklich existent ist, darf aber die überforderten schlechten Launen des Vaters und die kompensations schlechten Launenen, wenn das Kind was verbockt hat, ausbaden. Mit dem Kind darf man natürlich nicht Schimpfen, es soll ja eine großartige Zeit beim Papa haben – der Partner bekommt es dann ab – in dem Fall ich. Die Mutter des Kindes ist ständig präsent – Bsp. Übergabe an Vater Freitag 15 Uhr – Samstag früh um 8 erster Anruf, ob es dem Kind auch ja gut geht.

    Die Bilder in den Wohnungen des Bruders und der Mutter meines Ex-Partners wurden zwar irgendwann abgehängt, aber nicht weil man die Sachlage verstanden hat, sondern weil ich gesagt habe ich gehe da nicht mehr hin. Mein Partner hat in dem Punkt nicht hinter mir gestanden, sowie in den ganzen 3,5 Jahren eher selten bis gar nicht.

    Es hieß immer ich solle mich anpassen, müsse Zitat „Die Arschbacken zusammen kneifen“, wäre die Erwachsene etc. Auf mich ist nieman zugegegangen, hat mich verstanden oder mir Rückendeckung gegeben. Mein Ex-Partner hat es in kauf genommen mich zum „Wohle des Kindes“ ständig zu verletzen und zu degradieren. Ich bin ja nicht die Mutter des Kindes, für die immer vollstes Verständnis aufgebracht wurde und ihr alles Recht gemacht wurde.

    Die letze Zeit habe ich mich aus der Kinderzeit rausgenommen, weil ich mich überflüssig gefühlt habe. er und sie haben nur miteinander gesprochen – ich war zwar da aber nicht existent. Die Tochter, wenn sie etwas wollte hat nur den Vater gefragt, wer solle mich fragen, sie selbst hat nie mich selbst gefragt. Also bin ich meine eigenen Wege gegangen – Effekt war ich habe mich wie ein Single gefühlt – er war ja auch nie erreichbar wenn das Kind da war/Ist. Ich hätte einen Unfall haben können, er wäre nicht erreichbar gewesen – was ist das bitte für eine Partnerschaft?

    Zu den ganzen zwischenmenschlichen Dingen – er ist immer mehr zum Poser geworden, Fitnesstudio und „ey ich bin soo cool-Aussagen“. Was ich von keinem meiner Ex-Partner kannte war dieses Bilder schicken von nackten Frauen in jedweder Position – fand ich abschreckend – warum muss er da mitmachen? Angeblich war er sehr zufrieden mit unserem Sexleben – warum also – hat er das nötig? Muss man das als Partnerin so hinnehmen? Seine Taktlosigkeiten und Gefühllosigkeiten mir gegenüber. Er hat Sachen von sich gegeben und sich 2 Min. später schon nicht mehr daran erinnert das er sie überhaupt gesagt hat. Ich wurde dann so hingestellt, als hätte ich wieder als Kreative meine blühende Fantasie angestrengt und mir alles ausgedacht.

    Meine Wünsche meine Erwartungen, Grenzen etc wurden nie für voll genommen nur er und das Kind. Ich hatte mich anzupassen und alles so zu ertragen wie er es für Richtig hielt. Habe aufbegehrt und gesagt so nicht, habe gekämpft, diskutiert mit dem Endeffekt – Zitat „Ich mag zwar Frauen, die ihre Meinung sagen, aber zuviel Widerworte sollten es dann doch nicht sein.“

    Alles in allem am Ende konnte ich irgendwo herum stehen und es war falsch – schon das stehen. Ich konnte nichts Richtig machen und der Herr fühlte sich in seiner Rolle als allumfassender Großheld nicht bestätigt.

    Habe die Zeichen schon lange gesehen, aber habe immer gehofft, das es doch noch was wird. Habe zuviel von mir aufgegeben und zuwenig bis gar nichts bekommen. Die Trennung ist trotz allem hart – der Partner als Partner fehlt – nicht der Übervater, der am Ende für mich durch dieses Kind und der damit Verbundenen Zurücksetzungen immer unattraktiver wurde. Er als einzelnen aus seinem Umfeld heraus genommenes Individuum hatte auch tolle und sehr gute Züge, wir hatten großartige Urlaube und schöne Zeiten – aber er in seinem Leben/Umfeld ist nicht tragbar. Ich bewundere die Frauen die so einen Mann an ihrer Seite haben können, ich konnte und kann es nicht. So langsam 2 Wochen nach der Treennung kommen die kleinen Momente hoch, die kleinen Zeichen die mir einfach nicht aufgefallen sind, die ich nicht wahrhaben wollte – glaube es wird dauern aber ich bin irgendwie auch froh das es vorbei ist. Keinen Energiedieb Partner mehr, keine blöden Texte und taktlosen Kommentare, ich kümmere mich jetzt erstmal um mich und mein Leben – denke das ist gut so. Er wird mich nicht mehr in meinem Selbstwertgefühl kaputt machen und mir meinen Stolz nehmen.

    Grüße Emma

    Antworten
  5. Südstern
    Südstern sagte:

    Hallo Lutz

    Ich gebe dir in sofern recht dass es auch mal möglich sein muss etwas alleine zu machen und nun kommt das große ABER es darf beim stiefelternteil dennoch nicht der Eindruck entstehen es wird hinter seinem Rücken besprochen beschlossen u er/sie ausgegrenzt u vor vollendete Tatsachen gestellt egal ob Kinder immer da sind oder nur an den Wochenenden oder wie eben vereinbart. Denn das spühren Kinder ob die „Eltern“ sich einig sind oder nicht. U wenn das leibliche Elternteil sich mit dem Kind solidarisiert u der Partner außen vor ist signalisiert das dem Kind dass Respekt zwischen den „Eltern“ fehlt u somit verhalten sich viele Kinder dann auch respektlos …. das ist auch bei leiblichen Eltern u Kindern so. Kind fragt Mutter „bekomm ich Schokolade “ Mutter sagt „nein du hattest schon “ Vater kommt von der Arbeit Kind sagt „Papa bekomm ich Schokolade“ Mutter sagt „nein du hattest schon “ Vater geht an den Schrank u gibt die Schokolade u macht sich vermeintlich beliebter weil er ja den ganzen Tag nicht da war …. Mutter Respekt verloren Vater der „liebe“ es funktioniert nur wenn die „Eltern“ u dabei ist egal ob stief oder leiblich an einem Strang ziehen. Hier wir zB gerne dann gesagt „Papa gehen wir in die Sauna“ weil klar ist dass ich nicht mit kann u dann wird ungelogen mehrfach in der Woche im Urlaub ganztägig in die Sauna gegangen u zwar schon beschlossen u versprochen bevor man mit mir geredet hat. Das ist respektlos u macht schlechte Stimmung

    Antworten
    • Lutz Bierend
      Lutz Bierend sagte:

      Das gegeneinander Ausspielen kenne ich auch, und das ist natürlich auch etwas was unter Trenungskindern sowieso ein riesiges Problem ist, aber wie du schon sagst, ist das natürlich auch ein Problem in Kernfamilien.
      Ich tue mich immer schwer mit der Unterstellung, dass der Vater dann anders handelt um sich beim Kind beliebt zu machen. Es gibt ja auch die beiden anderen Optionen:
      1.) er weiß nichts von der Ansage der Mutter bzw, der Vorgeschichte. Wenn er nicht weiss dass das Kind schon eins Stück Schokolade hatte, und denkt sch klar ein Stück ist ja nicht so schlimm. Das kenne ich sogar von meinem Neufundländer, der immer treuwedelnd vor der Leckerli-Schublade steht und mit so mitleidserregenden Augen dreischaut, dass man sicher sein kann, dass er heute noch von niemanden ein Schweineohr bekommen hat. da passiert es schon mal, dass meine Frau dazukommt und meint“ Hey, der hatte aber schon eins.“ Dafür muss sie mir aber keine böse absicht unterstellen.
      2.) Es hält es einfach für kein Drama. Ist ja nicht so, dass es nur bei solchen Themen wie Schokolade diese Probleme gibt. Es kann ja auch sein, wie bei uns gerade wieder dieses Wochenende, dass meine Tochter mit unserem gemeinsamen Segen zwei Freundinnen zum Sleppover eingeladen hat, und dann kommt meine Frau von einer Schulung, hat von ihrer Mutter, die bei uns mit wohnt gehört, dass Paula mit ihren Freundinnen gleich kochen will. Und meine Frau fängt deswegen eine Szene zu machen, weil DAS so nicht abgesprochen war. Und ich denke, „hey was ist eigentlich gerade ihr Problem.“ Was für eine Vorstellung hat meine Frau, davon das meine Tochter ein paar Freundinnen eingeladen hat, dass die sich dann in ihrem Zimmer in Luft aufzulösen haben? Die soll sich hier auch zu Hause fühlen, und solange sie die Küche so sauber verlässt wie sie sie vorgefunden hat ist es für mich vollkommen okay, wenn sie dann mit ihren Freundinnen hier kocht. Vor allem wenn es kein Sechs-Gänge-Menu ist, welches die Küche für Stunden in Beschlag nimmt. Es ging nur um Maccaroni-Cheese. Auf den Kommentar meiner Frau: Sie kommt gerade von der Fortbildung und will vielleicht auch etwas essen, habe ich nur erwidert: Die Hühnerfrikasse, die deine Mutter gekocht hat, bekommst du bestimmt noch aufgewärmt bevor meine Tochter anfängt und essen kannst du wunderbar in unserem Esszimmer. Nachdem das Drama also entschärft war, kam das nächste, als meine Tochter mich fragt, ob sie mit ihren Freundinnen, denn in meinem Heimkino was sehen könnte. Da meine Frau sonst gerne betont, dass sie auch gerne auf unserem Sofa im Wohnzimmer sitzt und was im Fernsehen sieht, habe ich meine Tochter also gesagt „klar“. Letztendlich ist das Heimkino auch meine Domäne und einer der Gründe weswegen wie gerade umgezogen sind, war, dass meine Frau nicht immer aus dem Wohnzimmer ausquartiert sein wollte, wenn bei uns mal jemand einen Film sehen will. Und schon ging das nächste Drama los. Wieso ich das jetzt meiner Tochter erlaubt hätte. sie hätte auch nicht das Wohnzimmer ihrer Eltern in Beschlag nehmen dürfen, wenn sie Freundinnen zu Besuch hatte. Blah Blah Blah.
      Da durfte ich mir dann auch anhören, ich würde das ja nur tun um mich bei meiner Tochter einzuschleimen. Allein die Unterstellung, dass ich so was nötig hätte finde ich extrem beleidigend. Musste ich mir die Zuneigung meiner Tochter erkaufen.
      Insofern gibt es da durchaus eine Bandbreite, bei der man abwägen muss.
      Wobei ich auch sagen muss, dass ich verstehe, dass du es respektlos findest, wenn du bei den Urlaubsaktivitäten so ausgebotet wirst. Aber gerade um mit solchen Themen auch noch gehör zu finden, ist es wichtig hier auch mal seine Prioritäten zu überprüfen. Will man in einem Stück Schokolade respektlosigkeit sehen, oder darin, dass man von Urlaubsaktivitäten ausgeschlossen wird. Wenn man sich schon über die Schokolade aufregt muss man sich nicht wundern, wenn bei der Szene im Urlaub keiner mehr zuhört, weil alle denken, ach das fängt (stief)mutti wieder an zu zetern.

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      • südstern
        südstern sagte:

        stoooop ! das mit der Schokolade war doch nur ein Platzhalter ! um so banale dinge wie Schokolade geht es hier doch nicht. ich dachte, das hätte man meiner Schreibweise entnommen. es geht um dinge, die alle betreffen inklusive der Stiefmutter da man unter einem Dach lebt. Und dabei ist es egal ob das leben nur am Wochenende stattfindet oder unter der Woche. das Wochenende brauchen alle um sich entspannen zu können egal ob Vater Mutter Stiefvater Stiefmutter oder Kinder. ich bin es einfach aus meinem leben als kind gewohnt, dass meine Eltern sich absprechen und dann gemeinsam erlauben dass ich übernachtungsbesuch haben durfte oder nicht und wir haben auch bevor ich den besuch mitgebracht habe besprochen was ich mit meinem besuch machen darf. und zwar deshalb weil ich eben nicht den ganzen Abend zum filmgucken das Wohnzimmer besetzen durfte, weil das eben auch der erholungsraue meiner Eltern war. wenn deine Frau nun von einer Schulung kam kaputt ist einfach nur gemütlich hinsitzen will was in ruhe essen und dann im Wohnzimmer die füsse hochlegen will ist das doch verständlich. das geht mir so das geht aber auch meinem mann so das ging meinen Eltern früher auch so. und hier erwarte ich als Mutter und Stiefmutter, dass man mit mir spricht BEVOR ich von meiner Schulung zurück komme denn dann kann ich mich entweder seelisch drauf einstellen oder aber sagen das ist mir zu viel und dann ist der Kompromiss, dass die Tochter besuch haben kann aber der ist dann eben in ihrem zimmer. das was schlecht aufstösst und das was streit und Missmut erzeugt ist, dass man nicht bespricht BEVOR etwas eintritt. vor vollendete Tatsachen gestellt werden ist nie schön. und man darf dabei einfach auch nicht vergessen dass menschen verschieden sind. wenn es dich nicht stört muss das nicht heissen dass es deine Frau deshalb auch nicht stört. der eine braucht mehr ruhe der andere weniger und es gilt aber dass dann nicht der eine durch bereits geschaffene Tatsachen entweder zum üblen Buhmann zu machen weil er dann sagt „nein das geht nicht“ oder dass er , in dem fall sie, dann schauen muss wie sie mit der situation klar kommt.

      • Lutz Bierend
        Lutz Bierend sagte:

        „ch glaube der springende Punkt ist …. in einem „zuhause“ leben zwei erwachsene und zum Beispiel ein gemeinsames kind alle 14 tage kommen die zwei Kinder eines der beiden erwachsenen. der stiefelternteil empfindet die beiden die kommen als besuch die Kinder empfinden den stiefelternteil auch nicht als Elternteil sondern auch wie besuch.“
        Bis hierhin kann ich das voll unterschreiben, das beste was der Stiefelternteil da tun kann ist sich als erwachene Bezugsperson anzubieten, ohne zu erwarten, dass man gleich geliebt wird. Aber gerade weil es durch diesen Kurzen Zeitraum von 14% der möglichen Gesamtzeit auch für den leiblichen Elternteil echt schwer ist, muss man es an den 2 Tagen nicht auch noch unnötig schwerer machen. Es ist ein ätzendes Gefühl seine eigene Kinder plötzlich nur noch als „Besuch“ zu empfinden, weil es dein Partner auch tut.
        „der leibliche eltnerteil kann sich in diese beiden Positionen gefühlsmässig nicht hineinversetzen“
        das halte würde ich wenn meine Frau mir das unterstellt für eine ziemlich üble unterstellung halten, und mich fragen ob die Frau mich kennt, beziehungsweise, inwiefern sie unsere Diskussionen mal jenseits der „Der will nur sein schlechtes Gewissen befriedigen“-Brille sieht. Es geht ja vielleicht auch nicht darum, ob man den anderen nicht verstehen kann, sondern ob man das Verhalten okay findet. Das „du kannst mich einfach nicht verstehen“ ist ab und zu auch einfach eine Ausrede, um über das eigene Verhalten nicht zu reflektieren, bzw. drüber nicht nachzudenken, inwiefern die eigenen Wunschvorstellungen, wie es zu laufen hat, auf bereits vorgeprägte Kinder (die man zusätzlich noch nur 2 von 14 Tagen sieht) überzustülpen ist. Selbst bei leiblichen Kindern gibt es damit oft ab einem gewissen alter Probleme, bei Besuchskindern macht man sich das Leben mit dieser Wunschvorstellung nur noch schwerer. und man sollte sich auch mal die Frage stellen, was man seinem Partner damit antut, wenn die kinder sich als (wie es es mal meinem Vater gegenüber ausdrückte) „Kostspieliges relikt einer unangenehmen Verganheit“ überhaupt nicht mehr wohlfühlen und die Umgangswochenende lieber abblasen.
        Das Scheidungskinder „Opfer“ sind, naja, da finde ich gibt es wenig drüber zu diskutieren. Zar müssen sie aus einer Trennung nicht traumatisiert herausgehen, wenn beide Eltern erwachsen genug sind, aber es gibt wohl nur wenige Trennungskinder die es nicht als Verlust ansehen, dass sich ihre eltern getrennt haben. Das man sie (vor allem wenn sie wenigstens in Teilzeit) bei einem leben, deswegen nicht immer mit Samthandschuhen anfassen muss ist klar. aber ich kenne das auch, dass man das als leiblicher Elternteil anders sieht. Das heisst aber nicht, dass der leibliche Elternteil deshalb falsch liegt, nur weil er aufgrund der längeren gemeinsamen Geschichte mit den Kindern manchmal einige Dinge anders sieht oder anders handelt, als man es in einer Idealen welt tun würde. Vielleicht hat er im einen oder anderen Fall einfach auch nur ein umfangreicheres Bild, welches du, als später hinzugekommener Bonuselternteil, nicht nachvollziehen kannst. Wenn du es nur mit dem Blick betrachtest, mit dem Du dein eigenes Kind betrachtest, mag es falsch aussehen, aber vielleicht auch nur weil du nicht die ganze Geschichte im Kopf hast.
        Ich will nicht bestreiten, dass es Eltern gibt, die versuchen ihr schlechtes Gewissen zu kompensieren, aber denen hilft man auch garantiert nicht, wenn man solche Diskussionen vor den Kindern ausführt.
        Letztendlich forciert man damit nämlich das verhalten nur, weil der leibliche Elternteil, den Unwillien den der Stiefelternteil gegenüber dem Kind auslöst wieder kompensieren muss. Solche Diskussionen wollte man tunlichst nicht vor dem Kind ausführen. Das gilt auch für leibliche Eltern und war auch der Grund, weswegen ich mit meiner Ex-Frau das Wechselmodell aufgewndigt habe, weil sie meinte vor den Kindern meinen Erziehungsstil kritisieren zu müssen. Sie hatte sich Kritik an ihrem Erziehungstil auch verbeten. Und wenn sie es wirklich zwei stunden später noch wichtig findet kann sie mich anrufen wenn die Kinder schlafen, oder mir eine Mail schreiben, aber nicht mehr solche Diskussionen, wenn wir uns irgendwo mit den Kindern treffen.
        Es gibt einen Spruch, den ich mal in einem Marketing und Kundenbindungsseminar gehört habe: Es ist dreimal schwerer einen unzufriedenen Kunden zurückzugewinnen, als in einfach gleich zufrieden zu behalten.
        Das gilt für Kinder genauso. Es ist dreimal schwerer, wenn man sich erstmal bei den Kinden als zickiger Miesepeter etabliert hat, sie das zu bewegen, sich einem zu öffnen, und trotzdem gerne zu einem zu kommen, als wenn man sich von Vorherein als netter und an ihrem wohlergehen interessierter Mensch präsentiert hat.
        Und Respekt ist keine Einbahnstraße. man kann ihn nicht nur fordern. und ob beide Eltern dafür immer eine Meinung zur Erziehung haben müssen, wage ich zu bezweifeln. Das ist nicht mal in Kernfamilien zwingend so. Der große Vorteil in Kernfamilien ist nur, dass man einigermaßen sicher sein kann, dass beide Elternteile das Wohlergehen des Kindes im Sinn haben, wenn sie Regeln aufstellen oder mal gegen sie verstoßen und nicht nur einfach ihren Stiefel durchziehen wollen, weil beide mit Geburt und den ersten Jahren gezeigt haben, dass es ihnen da um mehr als die eigenen Bedürfnisse geht.

    • Lutz Bierend
      Lutz Bierend sagte:

      Hallo Südstern,
      also vorweg.
      Es macht es einen riesen Unterschied, ob die Kinder nur jedes zweite Wochenende da sind, oder Vollzeit (bzw. im wechselmodell zu Mindestens die Hälfte der Zeit). Denn natürlich muss man im Alltag ganz anders mit dem Aufstellen und Einhalten von Regeln umgehen.
      Aber wenn das mit der Schokolade so abläuft wie du es beschreibst bringt das natürlich ein größeres Problem für die Beziehung, als in meiner Version. Nur auch hier gilt noch, dass man sich genau überlegen muss (und zwar am besten bevor man das Verbot im Beisein des Partners ausspricht): Wie wichtig ist es einem und schränke ich damit vielleicht auch seine pädagogischen Kompetenzen ein?
      Sprich meinen Punkt 2: Für ihn ist es vielleicht kein Thema. Warum soll das kind kein zweites Stück Schokolade bekommen.
      Aber die Stiefmutter legt es einfach fest, dass es kein zweites Stück geben darf und Basta? Das ist ein Wenig so wie bei meiner Frau, die sich als Kind offensichtlich wie ein gespenst verhalten musste, wenn sie Freundinnen da hatte, und deshalb meint, dass muss auch so bei allen anderen Menschen so passieren müsste und das deshalb von meiner Tochter offensichtlich auch erwartet und nicht damit zufrieden ist, dass der Übernachtungsbesuch mit ihr abgestimmt wurde, sondern auch noch bei jeder Frage der ausgestaltung gefragt werden will. Letztendlich kann die Unterstellung er würde das nur machen um sich bei der Tochter einzuschleimen genauso respektlos sein, wie du das Ignorieren deines Verbotes empfindest.

      Wo es keinerlei Diskussionen geben darf ist natürlich wenn es direkten Einfluss auf dein Wohlergehen hat. z.B. das Kind verwüstet, weil es mit einer freundin einen Kuchen gebacken hat, die Küche, der Vater kommt nach Hause, und du sagst „Vicky, du musst noch die Küche aufräumen“. Das Kind schaut den Vater mit Kulleraugen an und fragt „Pappi muss ich wirklich?“ und wenn Papa dann sagt „Natürlich nicht mein Schatz“ in der Erwartung, dass Du das dann schon machen wirst, weil du die niedrigste Drecktolleranz hast. Zwar könnte man so eine Nachgiebigkeit auch dann pädagogisch fragwürdig finden, wenn er hinzufügt: „Ich mach das für dich.“ aber dann würde er wenigstens Deinen Wunsch nach einer sauberen Küche nicht negieren.

      Und um zu deinem Beispiel mit dem Urlaub und der Sauna zurückzukommen. Natürlich ist es ein Unding, wenn sich die Kinder nur mit Vorschlägen durchsetzen, die dich automatisch ausklammern. Aber das Problem kann natürlich sein: Wenn man sich vorher andauern über die Schokolade aufgeregt hat, dass diese Aufregung bei der Planung der Urlaubsaktivitäten nicht mehr ernst genommen wird, obwohl sie da vollkommen berechtigt wäre. Kann ich natürlich aus deinen Beschreibungen nicht beurteilen, aber wenn der Karren wirklich so weit gegen die Wand gefahren ist, dann hilft einem meist nur noch der Paar- oder Familientherapeut.

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      • südstern
        südstern sagte:

        ich glaube der springende Punkt ist …. in einem „zuhause“ leben zwei erwachsene und zum Beispiel ein gemeinsames kind alle 14 tage kommen die zwei Kinder eines der beiden erwachsenen. der stiefelternteil empfindet die beiden die kommen als besuch die Kinder empfinden den stiefelternteil auch nicht als Elternteil sondern auch wie besuch. der leibliche eltnerteil kann sich in diese beiden Positionen gefühlsmässig nicht hineinversetzen ….. erwartet aber vom erwachsenen dass er oder sie immer verständnisvoll ist. das wiederum rührt auch daher dass der leibliche teil aus welchem Grund auch immer ein schlechtes gewissen den Kindern gegenüber hat und sie als „Opfer“ sieht und daher viel mehr erlaubt als es in einer grundständigen kernfamilie wäre und das ist das problem. Respekt funktioniert nur dann wenn egal ob es leibliche Eltern oder Stiefeltern sind diese auf einer eben stehen und ein WIR den Kindern gegenüber gelebt wird egal ob es nun gefällt oder nicht. und das mit der Schokolade war ein Musterbeispiel kein wirklich passiertes an dem sollten wir uns nicht weiter festhalten ich dachte das veranschaulicht das ganze einfach

  6. Südstern
    Südstern sagte:

    Hallo Lutz,

    Ich glaube das Problem liegt dennoch in der Einstellung u Komunikaktion (wie es auch bei uns leider der Fall ist) ich hatte schon einen Kommentar geschrieben der aber nicht unter deinem aufgetaucht ist sondern an anderer stelle :
    Ich bin sowohl ein Stiefkind als auch eine Stiefmutter als auch eine Mutter eines gemeinsamen Kindes. Was meiner Meinung nach essentiell ist ist:
    Stelle den Partner mit dir auf eine eben nicht die Kinder über deinen Partner denn wären es die leiblichen Kinder beider würden auch die Eltern auf der gemeinsamen wir Ebene stehen u sagen wo zB Grenzen sind beraten entscheiden und den Kindern berichten GEMEINSAM im WIR haben besprochen u WIR schlagen vor. Kein Partner egal ob Elternteil oder stiefelternteil möchte immer das 5. Rad am Wagen sein! U diese Balance zu wahren ist die Aufgabe des leiblichen Elternteils in einer Patchwork Familie denn nur diese Person kann als Schlüssel zu den Kindern UND dem stiefelternteil führen.
    Da ich nun alle Positionen kenne weiß ich wovon ich rede u ich erlebe es ringsum inklusive bei uns dass es anders nicht funktioniert egal ob in einer ersten kernfamilie oder in der patchworkfamilie

    Ich für mich kann sagen es ist keine Eifersucht es ist das Gefühl des 5.rades. U das liegt daran dass mein Mann dann wenn die Kinder (diese sind hier 18 ,23,24) komplett Fremdbestimmt ist es keine wir Entscheidungen u Kompromisse gibt. Vergleichbar mit einem frisch verliebten der auch nur die neue Liebe sieht und das was um ihn herum aber dazu gehört nicht beachtet. Vielleicht nicht einmal absichtlich sondern aus schlechtem Gewissen heraus u wenn es etwas zu entscheiden gibt was alle betrifft u die Kinder sagen hü und ich mit unserem Kleinkind sage Hot bzw nenne einen Mittelweg dann ist es hü !!! U da fühlt man sich als 5. Rad u das eigene Kind auch …. der nächste Schritt ist dann dass ich sage „hü geht mit der kleinen nicht lass uns hühot machen das ist ein guter Kompromiss“ dann begeht er immer den kardinalfehler und sagt „Südstern meint es geht nur hühot“ woraufhin ich der buhmann bin. Würde er sagen „Heu super Idee heute aber so nicht machbar wir finden aber hühot wäre toll“ und Zack hat das ganze nen anderen Tenor. Ich finde u weiß aus eigener Erfahrung da auch Stiefkind eine klare „wir Linie“ verschafft dem stiefelternteil Respekt u es ist ganz klar dass man diesen nicht ausspielen kann. Dies bedeutet nicht dass Leibliches Elternteil nicht auch etwas mit den eigenen Kindern alleine unternehmen kann. Es sollte aber ein wir, ein familiengefühl vermittelt werden. Denn es ist nicht leibliches elternteil u Erstkinder „die Familie“ . Das stiefelternteil ist ebenso die Familie des anderen Teiles !!! U das muss vermittelt werden eben von diesem

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    • Lutz Bierend
      Lutz Bierend sagte:

      Hallo Südstern,
      vom Prinzip stimme ich dir zu.
      Die große Frage ist: „Was heisst über ihn stellen“ klar wenn die Kinder fest bei euch leben muss jeder damit klar kommen, dass jeder mal die erste Geige spielen darf, sprich seine Bedürfnisse gerade mal wichtiger sind als die des Partners oder des Kindes.
      Beim Residenzmodell spielen die Kinder aber in der Regel zur 85% gar keine Geige, weil sie bei der Mutter leben. In der Zeit spielt der Partner eine wichtigere Geige.
      Und was regeln angeht: Klar ist der Satz „Du hast meinen Kinder gar nichts zu sagen“ vollkommen unangebracht, noch mehr wenn alle zusammen unter einem Dach leben.
      Die entscheidende Frage ist da für mich nur, mit welcher Intention wird werden vom Partner regeln aufgestellt, und mit welchem Respekt. Ausserdem ist die Frage: will er vielleicht gerade regeln für Meinem Umgang mit dem Kind aufstellen, wo ich sagen muss, dass ist nicht seine Sache. Ob ich meiner 10 Jährigen Tochter abends noch was vorlese oder mich zu ihr ins Zimmer setze, weil sie das Bedürfnis hat etwas vom Tag zu besprechen hat, und ich dem Wunsch nachkomme, ist einfach meine Entscheidung, solange sie nicht die gesammte Paarzeit zu occupieren versucht.
      Ich bin auch Scheidungskind gewesen und habe den Scheiß meines Stiefvaters lange geschluckt, weil ich meiner Mutter nicht die Beziehung verderben wollte, bis ich dann irgendwann festgestellt habe, dass Ich nicht für das Wohlergehen meiner Mutter verantwortlich war, sondern wenn überhaupt sie für mein Wohlergehen, und wenn SIE die Aufgabe nicht übernimmt muss ich das halt tun und dann habe bei meinem Stiefvater nicht mehr zurück gesteckt. Ein halbes Jahr später ist er ausgezogen, weil er DANN als er von einem 17 Jährigen plötzlich Gegenwind bekommen hat nicht damit umgehen können. Wäre besser gewesen, er wäre in früherer Zeit von meiner Mutter aufgefordert worden respektvoll mit mir umzugehen. Das Gleiche habe ich meiner Ex mit ihrem neuen gesagt (und sie hat es ignoriert, mit dem ergebnis, dass meine Tochter nicht mehr zu ihr wollte, weil sie im Gegensatz zu mir damals eine Alternative hatte) und das gleiche habe ich von meiner jetzigen Frau eingefordert.
      Der Vorteil in einer einigermaßen gesunden Kernfamilie ist, dass respektvoller Umgang mit Interesse am Wohlergehen da für beide Eltern eigentlich automatisch kommt. Das heisst eben auch nicht, dass die Kinder immer eine wichtigere Geige spielen, aber WENN die Kinder mal eine wichtigere Geige spielen muss braucht man in einer Kernfamilie nicht darum kämpfen.

      Antworten
    • Lutz Bierend
      Lutz Bierend sagte:

      Und was das verhalten deines Partners angeht: Dann klingt schon fast wie ein thema für einen Paartherapeuten, denn natürlich geht es nicht, dass deine interessen, wenn es um Gemeinschaftsthemen dann so bagatellisiert werden, bzw, du dann als Buhmann dargestellt wirst. wenn man kein gemeinsames Kind hast, wäre das für mich als Stiefelternteil der Puntk, wo ich sage: Bitte wenn ihr Hott wollte, stehe ich euch nicht im Wege, und mache dann lieber alleine Hottentott. oder wenn es immer so läuft einfach irgendwann vom Pferd absteigen würde.

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  7. Lutz Bierend
    Lutz Bierend sagte:

    Ich habe die Diskussionen mit meiner Frau auch am Anfang rauf und runter geführt. Letztendlich ist es doch DEINE Entscheidung sich mit einem Mann mit Kindern einzulassen, und manchmal hilft es auch darauf hinzuweisen, wenn er sich an der Nase rumführen lässt, aber in letzter Konsequenz ist das halt seine Entscheidung. Hart ausgedrückt: Er muss auch ist 10 Jahren noch eine gesunde Beziehung zu seinem Kind haben. Er trägt die verantwortung dafür, dass sie ein Selbstbewustes und sich beliebt fühlendes Kind wird: Wenn du mit deiner Kritkk dazu betragen willst, dass das püassiert: Gut. Wenn du mit deiner kritik nur deine eigenen Bedürfnisse befriedigen willst: Such dir einen anderen Typen ohne Kind.
    Das habe ich meiner Frau auch gesagt. Und die musste damit klar kommen, dass meine Kinder bei mir gelegt haben Letztendlich ist es leider so, dass es schwer wird auf dem Beziehungsmarkt noch einen beziehungsfähigen Menschen zu finden, der keine „altlasten“ hat.
    Bei jenen die keine Haben hat es meist einen guten Grund weswegen das so ist. Ich weiß noch wie mein alter Studienkollege mit 35 ohne Kinder sich von seiner Jahre freundin getrennt hat. Klug, einfühlsam, sportlich mit einem gut bezahlten Job? Dem rannten die weiblichen Singles mit tickender biologischer Uhr die Bude ein.
    Muß man für sich entscheiden was man will, ob man sich um die letzten verbliebenen unabhängigen prüfelt, oder ob man die Einschränkungen eines Mannes mit Altlasten akzeptiert.

    Antworten
    • Kate
      Kate sagte:

      Ich finde auch der Mann sollte sich vorher überlegen warum er sich für eine Frau ohne Kinder entscheidet und ebenso Kompromisse eingehen.
      Die Devise “ Friss oder stirb“ ist ja wohl das letzte. Es haben beide ihre Abstriche zu machen und die Frau muss sich bestimmt nicht ihr Leben von ihren Mann mit Kind vorschreiben lassen!!! Entweder alle finden Kompromisse oder sie lassen es beide.

      Antworten
      • Lutz Bierend
        Lutz Bierend sagte:

        Natürlich gibt es Kompromisse von beiden Seiten. Und bei meiner Frau, die damit klar kommen muss, dass meine Kinder beide bei uns leben (oder gelebt haben bis mein Sohn in seine erste eigene Wohnung zog) kann ich durchaus verstehen, dass da auch mal größere Kompromisse eingefordert wurden, in Zeiten wo die Kinder da sind. Aber wenn die Kinder ohnehin nur 2 von 14 Tagen da sind, dann ist es schon ein Kompromiss wenn die Stiefmutter die Zeit mit verbringt (vor allem wenn sie die Kinder ohnehin nur als Belastung empfindet und meint darüber klagen zu müssen, dass der neue Partner ihr nicht jedes Wochenende nicht mehr als Superpartner zur Verfügung steht).
        Am ehesten funktioniert das noch, wenn die Stiefmutter sich für seine Kinder interessiert und damit leben kann, dass die Kinder an ihrem Vaterwochenende, vielleicht auch etwas mehr Zeit mit ihrem Vater haben wollen, denn die restlichen 12 Tage werden sie im Gegensatz zur Stiefmutter nichts mehr von ihm haben.
        Man kann es natürlich wie meine Stiefmutter machen und sich freuen, dass ihr neuer Typ sie nicht mit seinen Altlasten belästigt, und dann wundern, warum er ein so belastetes Verhältnis mit seinen Kindrn hat, oder vielleicht darunter leidet, dass seine Kinder 17 Jahre nicht mehr mit ihm reden, weil sie es leid waren sie nur als belastendes relikt einer unagenehmen Vergangenheit zu sehen.
        Jeder Mann der das von seiner Frau verlangen würde (vor allem wenn die Mutter nur eine Umgangsmutter wäre, die ihre Kinder nur einmal alle zwei Wochen ein Wochenende sieht) würde zurecht als unsensibler Idiot abgestempelt werden.
        Stellt euch einfach mal vor, das Kind würde im Wechselmodell eine Woche bei euch eine Woche bei der Mutter leben. Wie wollt ihr damit klar kommen, wenn er sich in der Woche auch noch ums Kind kümmern muss, nachmittags mit denen Hausaufgaben machen oder Abends vorlesen wollte oder euch sagen müsste: „Heute abend können wir nicht ins Kino gehen. ich habe keinen Babysitter bekommen.“ und freut euch, wenn ihr diese Einschränkung nur alle 14 Tage ertragen müsst.
        Tut mir leid, aber die Kompromisse werden von dem kinderlosen Partner leider immer etwas größer sein. Entweder ihr sucht euch in der Zeit ein anderes Hobby, bringt euch in der Zeit als Erwachsener mit ein, oder sucht euch einen Partner der entweder keine Kinder hat, oder die dann einfach abwickelt und bei der Mutter lässt um seine neuen Traumfrau nicht mit ihnen zu belasten.

    • Susanne Petermann
      Susanne Petermann sagte:

      Es gibt die alte Lebensweisheit: „Erst wenn Du 48 Stunden in meinen Schuhen gegangen bist, kannst Du anfangen zu verstehen, wie ich mich fühle.“ Für dich ist es wahrscheinlich schwer vorstellbar, wie eine Frau sich fühlt. Aber vielleicht könntest du dir ja vorstellen, dass alle zwei Wochen ein Azubi in deine Firma kommt, dich und deinen Arbeitsplatz völlig ignoriert, ja sogar boykottiert. Gleichzeitig kommt dein Chef in dein Büro, schwärmt dir von dem Azubi vor und sagt dir, dass wäre der neue Hoffnungsträger der Firma, du solltest dich komplett auf ihn einstellen. Der grinst dich frech an und sobald der Chef aus dem Zimmer ist, ruft er den Konkurrenzbetrieb an und erzählt, was bei dir so auf dem Schreibtisch liegt…

      Ist überspitzt und übertrieben formuliert, aber ich kann dieses „friss oder stirb“, das Kind war nun mal vor dir da, nicht gut hören. Ich kenne deine Kinder nicht, wahrscheinlich sind sie umgänglich und nett. Aber ich habe von Stiefmüttern auch ganz andere Geschichten über deren Stiefkinder gehört. Tyrannen trifft es am besten. Und warum machen die Kinder das? Weil Papa es ihnen durchgehen lässt. Weil Papa keine Lust hat durchzugreifen. Weil Papa Angst hat, dass sie dann nicht mehr kommen.

      Wobei ich dir in einem Recht gebe. Wenn ich tatsächlich an so einen Trennungsvater gerate, der meine (und auch seine) Bedürfnisse komplett ignoriert und nur noch die Wunscherfüllung seines Prinzen oder seiner Prinzessin im Blick hat, würde ich auch gehen.

      „Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab“… Sprichwort der Dakota-Indianer

      Antworten
      • Lutz Bierend
        Lutz Bierend sagte:

        Es geht auch nicht um ein „Friss oder Stirb“. die Frage ist, was man als Kompromissleistung anerkennen will und nicht. Wenn der Partner alle zwei Wochen sagt: „Du bist jetzt abgemeldet geh zu deiner Mutter“, dann ist das kompromisslos. Wenn er aber sagt: „Ich würde mich freuen wenn du dabei bist, aber du wirst damit leben müssen, dass dieses zweite Wochenende einfach das Wocheende meiner Tochter ist, und dass sie dann hier im Mittelpunjkt steht“ dann ist das ein Kompromissangebot. Wenn man mit dem Kompromiss nicht leben kann, dann muss man sich sagen: „Genieß dein Wochenende mit deiner Tochter ich mach ein Wellnesswochenende mit meiner Freundin“ kann man ja auch durchaus Situationsabhängig mal so oder so machen. Dass ist Kompromissbereitschaft, die auch der Vater bzw. neue Partner aufbringen muss.
        Das mit den „in meinen Schuhen gehen“ gilt genauso umgekehrt.
        Tut mir leid, wenn sich eine Frau, die noch kein Kind hat, schwer vorstellen kann, wie das ist, wenn das Kind das man vor der Trennung noch jeden Abend gesehen hat, plötzlich nur noch jedes zweite Wochenende in deinem Leben ist. Das ist ein Scheißgefühl und deshalb kann ich Männer wie meinen Vater durchaus verstehen. Das Problem am Umgangswochenende ist einfach, dass es echt nicht einfach ist an diesen zwei Tagen wieder eine Bindung aufzubauen. Das Problem hast du sogar im Wechselmodell. Der erste Tag ist meist anstrengend, weil man sich erstmal wieder angleichen muss. Deshalb habe ich mein Wechselmodell auch irgendwann von einem 4-3-3-4-Modell auf 7-7 umgestellt. Das Problem im Residenzmodell ist, dass du wenn du dich gerade wieder eingeschwungen hast und sowas wie Normalität entsteht, das Wochenende schon fast wieder vorbei ist. Aus meiner Erfahrung ist das nämlich ca. am Sonntag Morgen so, dass du eine Nähe zu deinen Kindern aufgebaut hast. Deshalb ist es bei der Übergabe zur Mutter dann auch oft so ein Drama, wegen der die Mütter meinen „die Kinder müssen zur Ruhe kommen und deshalb setzen wir den Umgang ganz aus.“ Den Umgang auszuweiten, wäre das Drama vermutlich kinderfreundlicher lösen.
        Es fiel selbst mir schwer, der ich vorher, einen großen Teil der Kleinkindzeit von zu Hause gearbeitet habe, und wo das Einschwingen eigentlich recht schnell gehen müsste.
        Wenn man dann noch jedes zweite Wochenende plötzlich ein drittes „Kind“ an seiner Seite ist, welches meint, auch an den letzten zwei Tagen des 14-tages Zyklus, auch noch um meine Aufmerksamkeit buhlen zu müssen, ist echt nervig.
        Und ja, dann muss Mann, wenn man feststellt, dass da kein Verständnis von der Partnerin vorhanden ist irgendwann sagen, dass das Pferd tot ist. War bei mir auch so. Irgendwann habe ich kurz bevor das Pferd tod war dann relativ kompromisslos gesagt „My Way or the Highway“, Die eine Hälfte von Nexten ist dann empört gegangen und hat mir eine düstere einsame Zukunft vorhergesagt, und die andere Hälfte hat herumgeheult und versucht noch einen dritten oder vierten Weg zu finden. Anfangs habe ich es manchmal noch ein paar Wochen probiert, bis ich festgestellt habe, dass es nichts bringt seine Grenzen einfach immer wieder verletzen zu lassen und dass es besser ist Konsequent zu bleiben, egal wie nett die Frau auch ist, wenn man mit ihr alleine ist. Und dann bist du beim „Friss oder Stirb“, aber oft ist das nicht die Ausgangssituation, sondern irgendwann das Ergebnis einer Entwicklung.
        Komischerweise, haben alle diese Nexts dann herumgeheult, weil sie es sich doch so toll vorstellen würden mit einem so engagierten Vater noch mal eine eigene Familie zu gründen. Aber was soll man machen? Das Pferd ist tot, wenn man feststellt, dass man als Partner nur akzeptiert wird, wenn man die Bedürfnisse des anderen erfüllt. Insofern kann ich auch jede Stiefmutter verstehen, die nicht einfach die Erwartung des Partners erfüllen will, als Ersatzmutter einzuspringen. Klar, auch da ist das eine Kompromissfrage wie weit man sich da einbringen will.
        Aus meiner Erfahrung sage ich mal, es ist auch für die Stiefmutter am einfachsten, wenn sie selber ein Interesse am Kind entwickelt. Ist natürlich schwierig, je älter das Kind wird und noch mehr, wenn man im Kind nur die Verbindung zur Ex sieht. Aber meine Kinder waren eigentlich furchtbar dankbar, wenn sie einfach mal so angenommen wurden wie sie sind. (was natürlich nicht heisst, dass man keine Regeln aufstellen kann. ist ganz gut wenn man sich dafür vielleicht mal mit Carl Rogers beschäftigt hat.) Bei meiner Frau habe ich erst dann die Bereitschaft entwickelt, noch einmal mit ihr ein Kind zu zeigen, als ich gemerkt habe, dass sie dazu in der Lage war, denn ich wollte es sicherlich nicht wie mein Vater machen, der seine Kinder über Bord geworfen hat, um eine neue Familie zu gründen. Hat sich als Kind scheiße angefühlt, und hätte ich mit meinen Kindern auch nicht machen wollen, auch wenn meine Stiefmutter hochgradig dankbar war, dass er sie nicht mit seinen Altlasten belästigt hat, und auch wenn er sagt, dass es eigentlich das beste für ihn war, dass meine Mutter fremd gegangen ist. Nichtdestotrotz wäre es bestimmt für ihn auch netter gewesen, kein gestörtes Verhältnis zu seinen erstegeborenen Kindern zu haben, ebenso wie es für meine Halbschwester netter gewesen wäre Geschwister zu haben, die sie nicht wissen lassen, dass sie sich von ihrem Vater verraten und verkauft gefühlt haben. Bei mir hat das siebzehn Jahre gedauert (bis ich mnämlich selöber vor meiner Trennung stand) bis ich verständnis für sein verhalten hatte. Als Mädchen wäre mir das vermutlich immer verwehrt gewesen.

      • Jana
        Jana sagte:

        Hallo Lutz,ich verfolge nun schon die ganze Zeit deine Kommentare und nun muss ich doch mal etwas dazu schreiben,wollte mich eigentlich nicht äußern.aber stelle dir Alles einmal in Umkehrung vor.Du lebst mit einer Frau die Kinder hat,die Kinder leben im Wechselmodell,mal bei ihr mal bei dir,keine starren Regeln,es läuft gut,dem Kind gehts gut und dir und deiner neuen Partnerin gehts gut.Sie kümmert sich,ist mit für die Kinder da,hat aber dann auch wieder Pause,denn die Kinder sind bei der Mama.Plötzlich,von heute auf morgen ist alles anders,die Mama will die Kinder nicht mehr,stellt sie bei Papa ab und geht.Die neue Frau wird gar nicht gefragt,die neue Frau weis aber auch,wenn sie jetzt nein sagt,kommen die Kinder in ein Heim.Sie sagt ja,obwohl sie das gar nicht will.sie kümmert sich genauso,als wären es ihre Kinder.Dank kommt keiner zurück,nein nur Hetze und sich bei der Mama beschweren,die sie so alle 6 Wochen mal sehen.Es ist für die neue Partnerin ein fremder Mensch,ein fremdes Kind um das sie sich kümmern soll,kümmern muss,denn es tut ja sonst keiner.Wenn die neue Partnerin sich traut irgendetwas kritisches zu sagen,bekommt sie zu hören,das man ja weis,dass ihre Kinder viel besser waren.Es wird ignoriert,das man sich vielleicht Sorgen macht um ein Kind das nicht seines Ist,einem aber doch irgendwie ans Herz gewachsen ist.Dies ist meine Geschichte,es gab allerdings nur eine Jungen von 10 Jahren der plötzlich in mein Leben schneite,für immer.Dies ist 5 Jahre her.Inzwischen habe ich einen Weg für uns alle gefunden,habe auch wieder zu mir gefunden und habe zu dem Kind gefunden.Natürlich sind die Gefühle andere,als für meine Kinder,aber ich will ,dass es ihm gut geht,dass er seinen Weg im Leben findet.Dir schreibe ich das nur,damit du mal einen umgekehrten Blick auf die Lage der Stiefmütter,vor allem Vollzeitstiefmütter wirfst.Stelle dir die Frage,würde ich all das für ein für mich fremdes Kind tun,auf sehr vieles verzichten,immer zuerst das Wohl eines Kindes im Auge haben,das nicht dein Eigenes ist?Jana

      • Lutz Bierend
        Lutz Bierend sagte:

        Hallo Jana,
        Ich bewundere es, wenn du das so machst,bzw. gemacht hast. Ich ich habe hochachtung für Stiefmütter, die da nicht aufgeben.
        Natürlich ist das alles in Patchwork viiiel schwerer, als wenn es die eigenen Kinder wären. Ich hatte ja auch drei Frauen unter meinen Nexts, die Kinder hatten und wo ich auch den Balanceakt hinbekommen musste zwischen: „Ich dränge mich nicht als Ersatz für deinen Vater auf“ und „falls du mal eine andere Sicht haben willst, falls du jemanden braucht (und das galt genauso für die Mutter) dann bin ich für dich da.“
        Ist anstrengend. keine Frage.
        Meiner Frau ging das ähnlich wie dir, als ich sie kennengelernt habe, war nur beim Sohn zu 100% bei mir (der da seeehr Pflegeleicht war) und ein paar Monates später, wollte auch meine Tochter nicht mehr zur Mutter (Vor allem wegen der Kriegstreiberei ihres Stiefvaters). Die haben sich beide anfangs echt schwer damit getan. Meine Tochter, weil sie die Befürchtung hatte es könnte mit meiner Frau jetzt genauso laufen, wie mit ihrem Stiefmutter. Und meine Frau, weil sie Eifersüchtig auf meine Kinder war und natürlich ihre Vorstellungen hatte, wie eine Beziehung zu sein hat und sie damit die Befürchtung meiner Tochter natürlich befeuert hat.
        „Normalerweise ist das so, dass man sich erstmal als Paar kennenlernt“ war so ein beliebter Spruch
        „ja, dann hättest du dir jemanden ohne Kinder suchen müssen.“ war dann irgendwann meine Antwort.
        Anfangs habe ich auch versucht ihr da entgegen zu kommen. mit wöchentlicher Datenight (bei der jeder Familienberater nur sagte „Da haben sie sich aber viel vorgenommen, dass kriegen ja selbst Eltern in Kernfamilien kaum hin“.)
        Irgendwann stellst du aber fest, dass dieses Entgegenkommen aber nicht als entgegenkommen gewertet wurde sondern als ein „bleiben unter meinen mindestensstandards für eine Beziehung“.
        Wie ein Schwarzes Loch, welches du mit deinen Ressourcen aber nicht füllen kannst und irgendwann habe ich ihr dann gesagt: „Bitte sehr, es steht dir Frei, dich auf dem Beziehungsmarkt für 35 Jährige umzusehen, ob es jemanden gibt, der deinen Ansprüchen genügt, aber wenn du bei denen bleibst, bin ich es nicht.“ und wir bekommen jetzt 5 Jahre später noch ein gemeinsames Kind bekommen, weil sie ihre Grenzen noch einmal neu ausgelotet hat, und damit eine gemeinsame Perspektive möglich war. Und wenn ihr Patchwork dann zuviel Arbeit ist, dann machts sie halt etwas für sich und lässt mich dann mit den Kindern wenigstens machen. Deshalb habe ich auch trotz des Zusammenlebens bis zum letzten Jahr immer das Gefühl gehabt alleinerziehend zu sein. Letztendlich lag es alles halt in meiner Verantwortung. Ich musste die Aufwände bestimmen und ich musste die Konsequenzen tragen. und es hat jedesmal am Besten mit und meiner Frau geklappt, wenn sie sich als erwachsene Bezugsperson angeboten hatte, und z.B. mit den Fähigkeiten ihrer Heilpraktikerausbildung die Verspannungen meiner Tochter gelöst hat.
        Ich habe es irgendwann meiner Frau das Alte Ghandi-Zitat mitgegeben. „Handeln aus innerer Überzeugung, ohne auf die Früchte des Handlens zu schielen.“ ist die zuverlässigste Art und Weise um die Liebe eines Kindes zu gewinnen. Das gilt auch für biologische Eltern.
        Aber wie gesagt, ich glaube wenn sich viele Trennungspartner vorher überlegen, was für eine verdammte Arbeit Patchwork ist, dann würden sie sich vermutlich vorher dreimal überlegen, ob sie mit einer vernünftigen Paarherapie und etwas mehr Fürsorge für das eigene Wohlergehen innerhalb der Beziehungs nicht glücklicher geworden wären.
        Meine Ex-Frau redet da in den letzten jahren mit Engelszungen mit einigen Müttern von Freunden ihres kleinen Nachzüglers, die wo die Kinder drei oder vier Jahren waren auch mit Trennungsgedanken spielen. Sich selber nicht zu vergessen ist etwas was in Patchwork ebenso wie in Kernfamilien essentiell ist, um auf Dauer glücklich zu werden.

      • Shocked18
        Shocked18 sagte:

        Lutz versucht sich und seine Vergangenheit zu therapieren. Da bleibt kein Platz für eine neue Partnerin. Vor lauter Heilung des „inneren Kindes“ hat er verlernt, eine Paarbeziehung zu führen. Dieser Mann LEBT NUR FÜR SEINE KINDER.

        #Lutz: Was willst du denn überhaupt von einer Frau?? Bist du nicht allein mit deinen Kindern glücklicher?

      • Lutz Bierend
        Lutz Bierend sagte:

        Ich glaube mein „Ideal“ war weniger das Problem. Dafür habe ich viel zu unterschiedliche Partnerinnen in 3 bis 24 Monatsbeziehungen in den 9 Jahren gehabt, bis meine Frau auch das Interesse gezeigt hat, dass es für beide funktioniert. Da waren alleinerziehende Mütter, Frauen ohne Kind die keine eigenen haben wollten, und Frauen ohne Kinder die welche mit mir wollten. eigentlich alles was Patchwork bestimmend ist bei.
        Das Problem ist die Definiton der Minimalanforderung. Letztendlich zeichnet es erwachsene uns selbstständige Menschen aus, dass sie zum eigenen Wohlergehen diese Minimalanforderung für sich definieren können und entweder für deren Einhaltung sorgen oder dann so konsequent sind, und sich anderswo umsehen, wie diese umzusetzen sind.
        Letztendlich steht das auch jeder Stiefmutter frei.
        Wie Susanne Petermann es sagt. Man sollte vom toten Pferd absteigen und eine Beziehung, wo nicht einmal die Minimalanforderungen realisierbar sind braucht keiner.
        Wenn die Mindestenanforderung der Stiefmutter ist, dass sie auch noch in den letzten 14% der gemeinsamen Zeit die erste Geige spielt, wird man dieses schwarze Loch vermutlich ohnehin nicht füllen können.
        Dann ist es besser zu gehen, als sich jedesmal die Eifersuchtsnummer zu geben, weil der Partner die letzten zwei Tage des 14-Tages Zyklus lieber ein super Papi, als ein super Partner ist.
        Anders verhält es sich natürlich, wenn die Kinder Vollzeit oder im Wechselmodell bei einem leben, dann muss JEDER damit klar kommen, wenn er gerade nicht die erste Geige spielt.

  8. Kate
    Kate sagte:

    Hey Mädels, ich bin echt baff was ihr hier erzählt und ihr tut mir echt leid. Ich bin seit fast 5 Jahren jetzt sog. Stiefmutter wie seine ex mich betitelt hatte…Ich wusste nicht dass die Ex schon Tod ist ?
    Naja. Nichts desto trotz musste ich in den vielen Jahren auch kämpfen und mich von der ex dumm machen lassen. Eifersucht hoch 10,weil ihr 12 jähriger Sohn mich vielleicht mehr liebt als sie. Dazu muss ich sagen ,dass er es vielleicht wirklich tut,weil sie ist echt eine Horrormutter.
    Ich habe es geschafft nach 3 Jahren dass mein Partner endlich das gemeinsame Sorgerecht beantragt..Was er auch sofort bekam. Obwohl die ex gehofft hatte, ihr Sohn kann dagegen beeinflussen werden. Er wollte aber sofort das Papa auch mit bestimmen darf..und somit hatte sie keine Chance ?
    Seit dem ist vieles einfacher, mein Partner springt nicht mehr wenn sie was will. Er hatte immer Angst damals, er dürfte sonst seinen Sohn nicht mehr sehen.
    Es waren echt schwere Jahre die wir mit viel Streit und Tränen überstanden haben.
    Aber Mädels es lohnt sich. Lasst nicht locker und zeigt euern Partnern die Grenze- bis hier und nicht weiter! Ansonsten droht mit Trennung.
    Es gibt oft Momente wo ich wegen der ex ausflippen könnte..Aber i sag mir immer, ich hab es besser im Griff. Sein Sohn und ich haben uns unendlich lieb und er vertraut mir viel an. Ich bin Zuhause immer die Vermittlerin zwischen Papa und Sohn.
    Ich habe damals immer zu mein Partner gesagt,die ex wird irgendwann die Quittung von ihren Sohn bekommen für Ihre Art und Weise zu ihm..u jetzt mit 12 Jahren ist er langsam soweit zb. Per WhatsApp den Mittelfinger zu schicken wenn sie ihn wieder voll macht. Innerlich muss ich total lachen. Aber ich suche dann das Gespräch zu ihm und erkläre ihm, dass man nicht Respektlos sein darf und er sich entschuldigen muss. Wenn die ex wüsste, dass ich immer den Vermittler spiele..Aber i bin ja nur die dumme Stiefmutter. .Wir sollen sein Sohn bei uns bestrafen wenn er nicht artig war. Einmal sind wir deswegen nicht ins Kino gefahren .Was macht sie 2 Tage später..fährt mit ihm ins Kino. Ich bin ausgerastet und habe mein Partner gesagt dass wars!!Das machen wir nie wieder! Wir sollen die bösen sein und sie die gute. Aber das Spiel haben wir durch schaut. Sie kann ihren scheiß Zuhause alleine klären.
    Bei uns Zuhause läuft es mit sein Sohn harmonisch und wir verstehen uns gut.
    Lasst euch nichts gefallen Mädels!!
    Ihr habt genauso Rechte, nicht nur Pflichten! Wenn es nichts bringt, trennt euch bevor ihr daran zerbrecht!
    Ich fühle mit euch?

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    • Südstern
      Südstern sagte:

      Ich bin sowohl ein Stiefkind als auch eine Stiefmutter als auch eine Mutter eines gemeinsamen Kindes. Was meiner Meinung nach essentiell ist ist:
      Stelle den Partner mit dir auf eine eben nicht die Kinder über deinen Partner denn wären es die leiblichen Kinder beider würden auch die Eltern auf der gemeinsamen wir Ebene stehen u sagen wo zB Grenzen sind beraten entscheiden und den Kindern berichten GEMEINSAM im WIR haben besprochen u WIR schlagen vor. Kein Partner egal ob Elternteil oder stiefelternteil möchte immer das 5. Rad am Wagen sein! U diese Balance zu wahren ist die Aufgabe des leiblichen Elternteils in einer Patchwork Familie denn nur diese Person kann als Schlüssel zu den Kindern UND dem stiefelternteil führen.
      Da ich nun alle Positionen kenne weiß ich wovon ich rede u ich erlebe es ringsum inklusive bei uns dass es anders nicht funktioniert egal ob in einer ersten kernfamilie oder in der patchworkfamilie

      Antworten
      • Ina
        Ina sagte:

        Ich bin Stiefkind, Stiefpartnerin und Mutter einer Tochter aus einer früheren Beziehung. Mein Partner hat zwei Jungs (14/16) aus einer früheren Beziehung. Von Zeit zu Zeit ziehen wir beide getrennt die gleiche Psychologin zu Rate, um unsere Eindrücke mit einer Drittperson zu reflektieren. Sie sagt genau das, was du, SÜDSTERN, sagst: Die Partner sind auf Augenhöhe, sprechen sich ab und kommunzieren das Abgesprochene den Kindern. Die Hierarchie für die Umsetzbarkeit/Handhabbarkeit ist: Partner – Kinder. Genauso wie das im Idealfall in der Herkunftsfamilie auch gehandhabt wird. Nur so kann es funktionieren. Nur so gibt es keine Lückenbüsser, nur so entsteht kein 5. Rad-am-Wagen-Eindruck. Die gefühlsmässige Hierarchie ist eine andere Ebene und hat keinen Einfluss auf diese Regel. Wenn es nämlich einreisst und sich ein Partner zurückgestuft oder übergangen fühlt, dann verliert er seinen, ihm in der Hierarchie zustehenden rechtmässigen Platz in der Partnerschaft – nämlich die Augenhöhe. Partner sind immer auf Augenhöhe, sonst sind sie nicht in partnerschaftlicher Beziehung sondern im Chef*In-Untergebenen-Verhältnis. Das heißt auch, dass man nicht mit der/dem Ex etwas vorbespricht und dann den Partner/die Partnerin informiert, sondern mit dem Partner/der Partnerin bespricht und den/die Ex informiert. Ideen und Vorschläge werden aufgenommen und besprochen, die Entscheidung wird in der WIR-Form kommunziert. Auch in einer Demokratie haben Menschen ihrer Hierarchiestufe und Verantwortung entsprechend Entscheidungsrechte. Auch ein „Nein“ ist ein vollständiger Satz. Grenzen bieten einen Rahmen und damit auch Sicherheit. Durch immer nur „Ja-Sagen“ sichert man sich keine Liebe, man erzeugt höchstens den Eindruck ein Waschlappen zu sein (möchte man dem Nachwuchs dieses Vorbild transportieren?). Ja, Regeln tragen zum Gelingen bei.

  9. Sarah
    Sarah sagte:

    Liebe Millie,

    ich weiss, wie Du Dich gerade fühlst. Unverstanden und voller Wut!
    Was mir sehr geholfen hat, ist dieses „das arme Kind“- Denken abzulegen. Dies und das darf ich nicht machen, das arme Kind, ich muss mich noch mehr zurücknehmen, das arme Kind. Dass die Eltern nicht mehr zusammen sind, ist schwer für ein Kind, überhaupt gar keine Frage! Aber wenn man sich mal objektiv betrachtet, was so ein armes Trennungskind alles bekommt, egal ob jetzt materiell, aber vor allem an Liebe, Zuneigung und vorallem Aufmerksamkeit, bekommt es das alles, im Gegensatz zu einem Kind dessen Eltern noch zusammen sind, doppelt und dreifach.
    Das Kind meines Freundes hat 3 Kinderzimmer (bei Mama, bei Papa, bei Oma). Es fährt 2-3x im Jahr in Urlaub. Es feiert Weihnachten und vorallem Bescherung jedes Jahr in dreifacher Ausfertigung. Andere Kinder freuen sich auf Heiligabend, dieses Kind hat an 3 Tagen, Heiligabend, 1. und 2. Weihnachtsfeiertag ne Wagenladung an Geschenken unter 3 verschiedenen Weihnachtsbäumen. Geburtstagsparties mindestens zwei.
    Soviel zu Materiellem. Wies bei der Mutter so läuft, kann ich nicht beurteilen. Bei Papa und Oma schon. Alles bleibt stehen und liegen, wenn das Kind da ist. Ausnahmezustand. Jeder Wunsch wird erfüllt, es wird sich ausschliesslich und nur mit dem Kind befasst, es wird gespielt, bespaßt, verwöhnt. Mit Liebe und Zuneigung wird es überhäuft, es bekommt gesagt, wie lieb man es hat, wie wichtig, wie toll, wie bezaubernd es ist, es wird geherzt, gedrückt, geküsst.
    Wo ist dieses Kind jetzt arm? In meinem Freundeskreis sind auch Leute, deren Eltern sich getrennt haben als sie klein waren, von denen hat niemand ein Defizit oder einen psychischen Knacks. Klar is das als Kind nicht einfach und es tut bestimmt auch weh, aber armes Kind…nein. Zumal die Kleine bei der Trennung noch so winzig war, die hat das gar nicht mitbekommen. Sie kennt Papa und Mama gar nicht zusammen.
    Ich befasse mich auch sehr viel mit der Kleinen, aber ich hüpf und tanz nicht um sie herum wie die anderen. Zumindest nicht mehr. Ich hab auch meine Grenzen und sag auch mal nein, wenn ich was nicht möchte. WEIL das mein gutes Recht ist!! Ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
    Natürlich soll die Kleine sich wohlfühlen wenn sie da ist, und es wird auch viel unternommen. Das ist auch wichtig. Leider übertreiben es viele Väter, und das Kind wird so erzogen, dass sich die Welt für, wegen und sich ausschliesslich nur um das Kind dreht. Und das ist nicht gesund! Die Kleine wird zum Beispiel zickig, wenn der Papa mich fragt, ob er nochmal Kaffee aufsetzen soll, ob ich noch Kaffee möchte. Die Frage ging ja a) an mich und b) hat sie nichts mit dem Kind zu tun. Wir gehen auch nicht mehr zusammen auf den Balkon rauchen, sondern abwechselnd, weil sich das Kind in den 5min ausgeschlossen fühlt. Als ich mit ihr zusammen ein Brettspiel gespielt hab, meinte mein Freund, er geht mal 10min an den PC, er müsse noch was wegen meinem Geburtstag organisieren. Ich hab ein paar Tage vor dem Kind Geburtstag. In den 10min ist mir die Kleine fast durchgedreht. Gell, Papa schaut für mich, nicht für Dich? Ich sag: Doch, Dein Geschenk haben wir schon, das is auch schon verpackt, und ich möchte ja auch gern was zum Geburtstag. Nein meint das Kind, das muss für mich sein, der Papa holt für mich jetzt noch was zusätzlich aus dem Internet…..

    Ich sehe alle 14 Tage, wie mein liebster, bester, und tollster Freund zum Super-Dad mutiert. Vom liebsten, besten, tollsten Freund ist dann nix mehr über. Dann werde ich von seiner Traumfrau zu Luft. Ja, da darf ich stinkig werden! Und da hat mir hier keiner Eifersucht vorzuwerfen, das is lächerlich!!!!

    Also liebe Väter: Ich weiss, Multitasking ist kein Männerding, aber ihr MÜSST es hinbekommen, ein toller Vater UND Partner zu sein. Und NICHT entweder toller Vater ODER Partner. Das geht schon beides, und das ist es was wir Stiefmütter uns von euch wünschen!

    Antworten
    • Susanne Petermann
      Susanne Petermann sagte:

      Also liebe Väter: Ich weiss, Multitasking ist kein Männerding, aber ihr MÜSST es hinbekommen, ein toller Vater UND Partner zu sein. Und NICHT entweder toller Vater ODER Partner. Das geht schon beides, und das ist es was wir Stiefmütter uns von euch wünschen!
      Amen!

      Antworten
    • Lutz Bierend
      Lutz Bierend sagte:

      „Ich sehe alle 14 Tage, wie mein liebster, bester, und tollster Freund zum Super-Dad mutiert. Vom liebsten, besten, tollsten Freund ist dann nix mehr über. Dann werde ich von seiner Traumfrau zu Luft. Ja, da darf ich stinkig werden! Und da hat mir hier keiner Eifersucht vorzuwerfen, das is lächerlich!!!!“

      Moment. Du beschwerst dich, weil dein Freund, der sich 12 von 14 Tagen als Superfreund um dich kümmert, die letzten zwei Tage hauptsächlich um sein Kind kümmert? Bist du sicher, dass Du für ihn ebenso eine tolle Freundin bist, wenn du ihm die 2 tage pro woche nicht gönnst? Ich fürchte Eifersucht ist da durchaus ein angebrachter Vorwurf. Es gibt einen einfach Weg in diesen zwei Tagen nicht zu Luft zu werden. interessiere dich einfach für sein Kind.

      Antworten
      • Kara
        Kara sagte:

        Auch wenn dein Eintrag schon eine Weile her ist, möchte ich dazu noch etwas sagen:
        Warum glauben Väter eigentlich so gerne sich um sein Kind kümmern müsse immer auch bedeuten es stehe absolut im Mittelpunkt? Wer würde ein Partnerschaft führen wollen, die nur solange gut ist bis ein bestimmter Mensch auftaucht, dann ist man plötzlich Luft.
        Dass man die gemeinsame Zeit nutzen möchte ist klar, aber das darf nicht bedeuten, dass nur die Wünsche und Bedürfnisse des Kindes zählen. Oder würdest du umgekehrt, wenn dein Kind bei dir leben würde und deine Partnerin käme nur jedes zweite Wochenende zu Besuch (z.B. weil sie einen beruflichen Auslandsaufenthalt macht) die Wünsche deines Kindes an diesen Wochenenden völlig ignorieren und nur deine Partnerin wäre dann wichtig? Und würdest du dem Kind dann auch sagen, du brauchst dich doch nur für XY interessieren und schon bist du wieder im Spiel?

        Auch die Aussage weiter oben:
        „Es geht auch nicht um ein „Friss oder Stirb“. die Frage ist, was man als Kompromissleistung anerkennen will und nicht. Wenn der Partner alle zwei Wochen sagt: „Du bist jetzt abgemeldet geh zu deiner Mutter“, dann ist das kompromisslos. Wenn er aber sagt: „Ich würde mich freuen wenn du dabei bist, aber du wirst damit leben müssen, dass dieses zweite Wochenende einfach das Wocheende meiner Tochter ist, und dass sie dann hier im Mittelpunjkt steht“ dann ist das ein Kompromissangebot.“
        Das was du als Kompromissangebot beschreibst kann doch nicht ernst gemeint sein? Das angebliche Kompromissangebot ist doch nur eine netter formulierte Variante von Variante 1: Statt geh, heißt es nun einfach bleib aber richte dich danach was ich/das Kind will. Das hat nichts mir Kompromissfähigkeit zu tun, den dabei würde es darum gehen, dass auch die Wünsche des Partners einbezogen werden.

  10. Millie
    Millie sagte:

    Hallo Emma!

    Wow! Ich bin seit 7 Jahren mit meinem Partner zusammen (sein Sohn unterdessen 13) und es ist immer noch GENAU so wie du es hier beschreibst!!! Unglaublich!!!

    Vaterliebe über alles und therapieresistent. Sich wie das 5. Rad am Wagen fühlen. Ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass das jemals aufhört. Ich habe mich auch zurück gezogen und an den Kinderwochenenden nehme ich nur noch teil, wenn ich explizit dazu eingeladen werde und mir begründet wird, weshalb ich mitmachen soll.

    Weihnachtsessen mit meiner Firma / Wochenende mit meinen Freunden: Alle 10 Minuten ein Foto an den Sohn senden (irgendwann haben wir mal rausgefunden, dass seine Mutter Zugang zu seinen Daten hat).

    Nach dem Urlaub (mit Sohn) werden die Fotos der Kindes-Mutter und ihrem neuen Ehemann gezeigt. „Das tut dem Sohn gut, wenn die Mutter Urlaubsbilder sieht, es ist ja seine Mutter…“ jaja, wie toll, dass plötzlich ein Foto da war, wo ich nackt am abgelegenen Strand war. Hat den Ehemann sicher blendend interessiert. „Normal bist du doch auch nicht so prüde und zum Wohl des Kindes…………….“

    Die Kindes-Mutter wurde auch sofort in die neue Wohnung eingeladen. Auch die ehemaligen Grosseltern und die Eltern des neuen Ehemannes waren schon da. Zum Wohle des Kindes. Und sogar zu unserer regelmässigen Feriendestination werden alle eingeladen. Da hab ich aber interveniert, das war dann echt zu viel. Was soll denn das?!

    Danke Emma für deinen Bericht! Auch wenn’s nichts hilft für die Realität… es tut einfach so gut deine Geschichte zu lesen!

    Antworten
  11. Marie
    Marie sagte:

    Hallo zusammen,
    ich bin auch „Stiefmutter“ eines 7-jährigen Mädchens. Mein Freund und ich leben inzwischen seit einem halben Jahr zusammen, seit gut einem Jahr verbringe ich allerdings schon die meisten Wochenenden, an denen die Kleine da ist (jedes zweite WE) mit den beiden zusammen. Und das funktioniert auch recht gut – allerdings auch nur deshalb, weil bei uns die Bedürfnisse ALLER Parteien Gehör finden. Die Kleine bekommt viel Aufmerksamkeit, keine Frage. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht auch MAL damit leben muss, dass beispielsweise regelmäßig Spaziergänge mit meinem Hund anstehen. Und zwar für uns alle zusammen! Weitaus häufiger gehe ich mit ihr auf den Spielplatz, spiele Gesellschaftsspiele mit ihr, spiele Frisör mit ihr. Sie muss auch hin uns wieder damit leben, dass in MEINER Familie Feiern wir z.B. der Geburtstag meines Vaters anstehen – da kommt sie selbstverständlich mit! Das erwarte ich auch. Ebenso besuche ich doch schließlich mit ihr auch ihre Großeltern, oder?

    Ich finde eine Sache in dieser Diskussion sehr traurig: Aus mir unerklärlichen Gründen heißt es hier (und sehr oft, wenn man über das Thema Stieffamilien oder Stiefmütter spricht) nur noch, dass “ die Neue“ alles zu ertragen hat und Opfer zu erbringen hat. Schließlich ist sie ja diejenige, die das alles wollte und sich ausgesucht hat. Und der Vater des Kindes? Der hat sich die neue Beziehung mit einer „Nicht-Mutter“ nicht ausgesucht? Natürlich haben die Eltern des Kindes sich getrennt, weil es nicht mehr ging, weil man sich nicht mehr liebte, wie auch immer. Natürlich haben sie es sich nicht „ausgesucht“, ihr Kind zu einem Scheidungskind zu machen. Aber letzendlich war es trotdzem eine BEWUSSTE Entscheidung, einen Schlussstrich zu ziehen. Und ebenso wenig hat sich die Single-Frau, die sich in den Vater des Kindes verliebt hat, sich vorher ausgesucht, dass es ausgerechnet DER sein muss. Sie schaut sich nicht um und denkt, „Den schnapp ich mir jetzt und bring den Laden mal ordentlich durcheinander.“ Sie kann ebenso wenig dafür, dass sie sich in einen geschiedenen Vater verliebt hat, wie das Ex-Paar, dass sich entliebt hat. Die Entscheidung, mit diesem Mann eine Beziehung führen zu wollen, die war bewusst, dass ist richtig. Und weil in diesem Szenario JEDER seinen Teil dazu beizutragen hat, dass die Sache läuft (nicht nur die „bösen Neuen“ mit der obligatorischen Bringschuld, die ihr andere aufhalsen), sondern bitteschön auch die geschiedenen Väter und Mütter, müssen auch der neuen Partnerin/dem neuen Partner Zugeständnisse gemacht werden. Ansonsten muss ich ganz ehrlich sagen: Bleibt halt Single! Wenn ihr nicht bereit seid, der neuen Partnerin/dem neuen Partner an eurer Seite EINE BRÜCKE ZU BAUEN, dann lasst die Finger davon! Dann beschwert euch aber auch nicht darüber, dass ihr keinen Partner an eurer Seite habt! Es ist absolut richtig, verständlich und unumgänglich, dass dafür gesorgt werden muss, dass es den Kindern in der Situation gut geht. Dass sie sich (soweit es in solchen Situationen eben geht) wohlfühlen. Dass man Rücksicht auf sie nimmt. Dass bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass der/die Neue nicht auch Wünsche äußern darf und ein gewisses Mitspracherecht erhält. Erstens müssen auch Kinder irgendwann lernen, dass die Welt sich nunmal nicht immer so dreht, wie man es gern hätte (und besser, sie lernen es von ihren Eltern, als von irgendwem sonst später!) und zweitens funktioniert ein Familien-System (ob Patchwork oder nicht) nunmal nur, wenn ALLE Rechte haben! im Übrigen finde ich es manchmal wirklich übertrieben, wie sehr Scheidungskinder in Watte gepackt werden. Sie haben/hatten eine schwere Zeit, keine Frage. Sie dürfen traurig sein, wütend sein, Zeit brauchen, keine Frage. Aber ich helfe meinem Kind keineswegs, wenn ich es verhätschele. Zudem muss ich als Elternteil mit neuem Partner nunmal zusehen, dass ich mich auch um meinen Partner bemühe. Und damit meine ich nicht, dass ich das Kind dabei vernachlässige oder jemanden vorziehe. Aber ich muss mir Einwände, Bedürfnisse und Gefühle meines Partners anhören, muss sie akzeptieren und versuchen, eine Lösung mit ihm GEMEINSAM zu finden, die ALLEN gerecht wird. Dass ein nicht-leibliches Kind mit im Haushalt wohnt, bedeutet nicht, dass ich als „Neue“ meine Gefühle und Bedürfnisse an der Garderobe abgebe und nur noch funktioniere.

    Antworten
    • Sarah
      Sarah sagte:

      Liebe Marie,
      ich habe gerade Deinen Kommentar gelesen und Deine Worte haben mir sowas von gut getan!
      Ich habe gerade in der Silvesterwoche die Papa-Ferien mit den beiden verbracht. Ja, das Kind soll sich wohlfühlen, ja, der Papa kann ihm all seine Aufmerksamkeit schenken, ja, es werden in dieser Zeit kindgerechte Sachen unternommen. Ich nehm mich da auch zurück, keine Frage. ABER: Wenn am Silvesterabend (und ja ich wusste, dass das Kind da ist und ich nicht so Silvester verbringe wie sonst, sondern mit Blinde-Kuh, Topfschlagen, verstecken spielen etc.) der Papa kurzum beschliesst, mit dem Kind zusammen auf der Couch zu übernachten, weil es sich das so gewünscht hat….Und ich dann, wenn ich das nicht okay finde, noch einen ordentlichen Anpfiff kassiere „Du wusstest von Anfang an, dass ich Vater bin“, „Ist es denn so schwer, sich für eine Woche zurück zu nehmen“, „wenn mein Kind da ist, geht es ausschliesslich um das Kind, dann sind wir kein Paar“…………..
      fällt mir nix mehr zu ein. Die ganze Woche wie ein nicht enden wollender Kindergeburtstag, von früh morgens bis abends KIKA-Kanal im TV, spielen, rennen, verstecken, Spielplatz, Schwimmbad, Brettspiele, Barbie, tanzen………..und das 24/7. Mach ich alles mit, und da kann ich doch bitte erwarten, dass am Silvesterabend, wenn das Kind im Bett ist, man vielleicht 20min zusammen sitzt. Mal was „erwachsenes“ macht, wie zB sich unterhalten. Nö, da bricht die Hölle über einen rein. Pfui, da bilde ich mir doch ein, Bedürfnisse zu haben. Schämen sollte ich mich. In einer Woche am Silvesterabend 20min für sich beanspruchen zu wollen, wo kämen wir denn da hin.
      Und was ist das Furchtbare daran? Das schlechte Gewissen. Man tanzt um alle herum, versucht alles richtig zu machen, irgendwann begehrt man mal auf….und fühlt sich schlecht. Mies. Und stößt im Umfeld auf Unverständnis….man hat es ja vorher gewusst. Muss jetzt ganz viel selbst reflektieren, um in Zukunft aus dieser „natürlich geb ich mich selbst für Dich auf“-Nummer rauszukommen, an der ich ja durch ständiges zurück nehmen auch eine Mitschuld trage.

      Antworten
      • Marie
        Marie sagte:

        Liebe Sarah,
        dein Bericht hat mich ein wenig traurig gemacht. Wenn ich lese, dass du versuchst, dich zu integrieren, dich mit um das Kind deines Partners zu kümmern und dann am Ende irgendwie doch mit leeren Händen dastehst, ist das schon ziemlich schade. Ich verstehe vorallem eines nicht: Wieso bezieht dein Freund dich nicht in Entscheidungen mit ein? Er kann ja nicht einfach über deinen Kopf hinweg entscheiden und sich dann wundern, dass du dich ausgeschlossen und übergangen fühlst. Ich begreife einfach nicht, weshalb die leiblichen Eltern in solchen Situationen meinen, die Stiefmütter, Nexts oder wie wir uns auch immer nennen wollen, müssten alles einfach so hinnehmen. Wenn die Kleine von meinem Freund mit der Idee um die Ecke käme, sie möchte mit Papa auf der Couch schlafen, dann würde er ganz einfach mal auf die Idee kommen, das mit mir zu besprechen und mich zu integrieren. Es gibt doch mehr Möglichkeiten, als direkt dem Wunsch des Kindes nachzugeben. Ich schätze, mein Freund würde einfach den Vorschlag machen, dass wir alle gemeinsam eine „Ausnahme-Nacht“ machen und alle zusammen im Wohnzimmer schlafen. Meinetwegen mit Luftmatratzen. Vorallem klar definiert als „Ausnahme“, damit das Kind weiß, dass es nicht nur „hier“ schreien muss und alle direkt nach seiner Pfeife tanzen. Und wenn ich dann zu bedenken geben würde, dass ich ja schließlich schon das ganze Wochendende wenig von meinem Freund hatte und gern ein bisschen Zeit mit ihm allein hätte, würde er wahrscheinlich versuchen, einen Kompromiss zu finden. Dem Kind vorschlagen, dass es mit Papa auf der Couch zusammen einschlafen kann und er es nachher ins Bett trägt, um dann aber im eigenen Bett zu schlafen. Bei mir. Wie auch immer. Aber es würde eine Lösung geben. Und so ein Satz wie“ Wenn mein Kind da ist, bin ich nur Vater, dann sind wir kein Paar.“ ist sowieso mehr als lächerlich. Ich glaube, wenn mein Freund mir sowas je gesagt hätte, wären wir nicht lange zusammen gewesen. Völliger Schwachsinn – oder sind zusammenlebende Elterpaare auch kein Paar mehr, nur weil das Kind in der Nähe ist?! Ich kann zu alldem nur mal wieder sagen: Nicht nur wir „Neuen“ haben eine Bringschuld. Liebe alleinerziehende Elternteile bzw. Wochenend-Eltern: Es ist EURE AUFGABE, euer Kind und den neuen Partner unter einen Hut zu kriegen. Das ist anstrengend, ja. Aber wisst ihr was? Das habt ihr euch so ausgesucht…
        Dir, liebe Sarah, wünsche ich, dass ihr eine gemeinsame Lösung findet.
        Alles Liebe,
        Marie

      • Millie
        Millie sagte:

        Liebe Sarah, wie schön du das beschreibst, auch wenn’s nicht lustig ist, ich muss so lachen!

        Verlängertes Paris-Wochende… mein einziger Wusch: einen einzigen Abend mal was trinken gehn und Stadtluft schnuppern (Babysitter für den 11-jährigen wäre da gewesen).

        Haha, ab hier kommt copy paste von deinem Bericht!!!

      • Sarah
        Sarah sagte:

        Danke Dir, liebe Marie!
        Das mit dem „wir schlafen zusammen auf der Couch, geh mal alleine ins Schlafzimmer“-Problem bekomme ich nicht in den Griff. Er ist ja sonst echt lieb und kompromissbereit, aber da beisse ich mir die Zähne aus. Er meint, es ginge nicht ums lange TV gucken o.ä., er bringt das Argument: Das Kind wünscht sich mehr Nähe und möchte deshalb mit ihm auf der Couch übernachten. Sie sehen sich ja nicht so oft, und es sucht seine Nähe wenn es mit ihm auf der Couch übernachten will. Komm da mal gegen an! Ich meinte darauf, dass er, wenn wir ein eigenes Kind haben, ja wohl schlecht Couch-Schlummerparties abhalten kann. Er darauf: is ja nicht nötig, ein eigenes hätte er ständig um sich, da ist es nicht nötig zusammen auf der Couch zu schlafen.
        Ich hab das jetzt so geregelt, dass er mir bitte vor dem Umgangswochenende sagen soll, ob sie wieder so einen Wunsch hat, dann bleib ich nämlich zuhaus und geh damit dem ganzen aus dem Weg. Wenn wir mal zusammen wohnen, muss ich mich wohl oder übel damit abfinden.

  12. sunbee
    sunbee sagte:

    Liebe Emma, habe gerade deine Worte gelesen, sie haben mich zum weinen gebracht. Ich kann alles genauso unterschreiben. Mir geht es genauso, alles was du da beschreibst, habe ich auch erlebt bzw. erlebe es immer noch. Ich ziehe mich auch immer mehr zurück, wenn seine Kinder da sind. Die ersten ein, zwei Jahre unserer Beziehung waren sie auch fast ausnahmslos jedes WE da. Ich hab keine Ahnung, wie ich das ausgehalten habe. Jetzt ist es nur noch jedes zweite WE. Kann auch nicht nachvollziehen, das Mütter ihre Kinder freiwilles jedes WE abgeben oder wie bei uns „abschieben“ in meinen Augen und noch rumzicken, wenn sie mal nicht zu uns können. Auch das ständige rumtexten aus dem eigenen Paarurlaub zu Ex und Kindern kenne ich. Absolut unschön für uns Nexten, nirgends bleibt mal Raum nur für uns. Haben wir überhaupt noch was Exklusives?

    Antworten
  13. Bärbel
    Bärbel sagte:

    Hallo Emma,

    ich muss hier auch noch meinen Senf dazugeben  Ich kenne deine Gefühle und Gedanken und es war auch für mich eine extreme Umstellung vom Dauer-Single zur Wochenend-„Stiefmutter“. Die Anfangszeit war schön, die rosarote Brille tat das Übrige, doch – wie man es immer hört, nach einer Weile bricht die Hölle los. Bei mir kam noch erschwerend hinzu, dass ich für meinen Partner in ein andres Bundesland gezogen bin und eine Zeit ohne Job war. Daher habe ich mich natürlich mehr als üblich an meinen Partner gehangen (mein Freundeskreis, mein soziales Netzwerk mehr als 100 km weit weg) und mir taten die Wochenenden, wo er „nur“ Vater war, doppelt so weh. Ich war was das angeht sehr sehr egoistisch, bin noch dazu ein Einzelkind, meine Welt drehte sich bis dato nur um mich. Ich verbrachte viele Wochenenden grummelig und isoliert, sprach kein Wort mit den Kindern und ihm. Dabei hat sich mein Ärger eigentlich von Anfang an auf meinen Partner projiziert – ich verstand einfach nicht, warum er mich jedes 2. Wochenende so dermaßen fallen lassen konnte.

    Es war ein langer langer Weg, gute 1,5 Jahre hab ich gebraucht, mich mit dem Ganzen zu arrangieren. Habe viele Bücher gelesen, leider mit viel zu wenigen Menschen darüber gesprochen (verstehen tun es die Wenigsten, leider kannte ich dieses Forum damals noch nicht. Ich war eifersüchtig, ich schämte mich für meine Gedanken und dass ich so war, wie ich war. Ich mochte mich selbst nicht mehr. Ich bekam Depressionen, nahm Medikamente ein. Doch die halfen letzten Endes gar nichts, weil einfach die Einstellung falsch war.

    Heute seh ich das Ganze mit anderen Augen. Mein Freund ist nur zu 100 % komplett (und glücklich) wenn er seine Kids sieht, ich halte mich an den Wochenenden, wo die Kids da sind, ganz zurück, das heisst aber auch, dass er die Ausflüge mit ihnen komplett alleine managt, wenn sie wegfahren, mach ich was für mich und genieß die Zeit alleine. Klar, manchmal gibt’s Ärger, manche Sachen verstehe ich bis heute nicht ganz, aber ich muss sie nicht verstehen, ich muss mich aber auch nicht mit den Dingen herumschlagen, die mein Partner hat (lernen mit der Großen, abholen um Mitternacht vom Fortgehen, etc.)

    Ich habe mich sogar letztens bei meinem Partner bedankt, dass er mich in meiner „unausstehlichen“ Zeit nicht vor die Tür gesetzt hat – ich persönlich hätts getan, wäre die Situation umgekehrt gewesen.

    Heute weiß ich mehr denn je: achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu Taten…

    Ich wünsch dir, dass du es auch bald locker und distanzierter siehst, die Zeit arbeitet für euch, auch die Kleine wird älter.

    Liebe Grüße
    Bärbel

    Antworten
    • Jennifer
      Jennifer sagte:

      Liebe Bärbel,

      ich finde deinen Kommentar dazu besonders schön. Du bist eine starke Persönlichkeit, wenn du deinen Weg aus der negativen Gedankenschleife so schaffen konntest.
      Du bist eine Inspiration für alle Stiefmütter da draußen, die vielleicht auch noch etwas an der Einstellung verändern könnten.
      Die Einstellung ist enorm wichtig, genauso wie der richtige Partner. Ohne den kommt man selbst mit der besten Einstellung an die Grenzen des verträglichen. Sitzt man ja schließlich gemeinsam in einem Boot, da hilft es nicht wenn jeder für sich allein kämpft oder einer mehr und der andere kuckt Löcher in die Luft.
      Die richtige Einstellung und eine gute Partnerschaft – das ist die Basis. Dann kann die Hölle hereinbrechen und man merkt es gar nicht.

      LG Jennifer

      Antworten
      • Bärbel
        Bärbel sagte:

        Hallo Jennifer!

        DANKE – es tut gut und freut mich sehr, solch eine positive Resonanz zu meinen Gedanken zu erhalten. Mich selbst als starke Person zu sehen liegt mir fern, aber unter diesen Umständen muss es wohl wahr sein (meine Mama meinte immer nur, ich sei mutig). Ich bin einfach an der Herausforderung GEwachsen und bin wirklich ERwachsen geworden (nicht nur an den Zahlen, auch an der Einstellung hab ich es gemerkt *g* & FFF – Family Fast Forward hab ich es genannt).

        Ich hoffe, manch Stiefmutter kann das Ruder der eigenen Gedanken noch rumreißen 🙂

        Danke Jennifer!
        liebe Grüße

        Bärbel

    • Lutz Bierend
      Lutz Bierend sagte:

      Genau so ist es.
      Und ja ich habe sie auch irgendwann einmal vo die Tür gesetzt, weil dieses Gezerre irgendwann mich un die kindert kaputt gemacht hat (klar ist dass für beideSeiten och anstrengender wenn die Kinder rund um die Uhr bei einem leben). Und Ich war echt dankbar, als meine Frau eingesehen hat, dass es ihr und der Gesamtsituation mehr bringt, wenn sie meine Kinder nicht als Konkurentin sieht, sondern sich als erwachsene Beszugsperson einbringt und auch eine Bindung zu ihnen aufbaut. Und wenn sie da gerade keine Lust drauf hat dann macht sie einfach was für sich. Das ist selbst in einer Kernfamilie oft das Beste was man tun kann.

      Antworten
  14. 18rocram
    18rocram sagte:

    Ich kenne das auch alles. Und ich habe dazu noch die Mutter meines Freundes gegen mich. Wir ziehen demnächst in eine gemeinsame Wohnung, er und ich und (wenn sie dann da ist) seine Tochter. Ich hoffe, dass dann alles entspannter wird. Seine Ex meldet sich ständig, hält sich nicht an Abmachungen und kann sich noch nicht einmal merken, welche Wochenenden ihre sind. Merkwürdigerweise weiß ich, die es nicht unbedingt wissen müsste, an welchen Wochenenden wir MIT Kind und an welchen wir OHNE sind.

    Antworten
  15. Emma
    Emma sagte:

    Hallo,
    und Danke an alle für ihre Kommentare und Anregungen – auch die nicht Positiven.
    Eure Anregungen und auch das Gefühl mit meinem Empfinden nicht allein da zu stehen gibt mir etwas Rückenhalt und lässt mich meinen Standpunkt festigen und/oder überdenken. Ich habe für mich festgestellt das ich reden muss über die ganzen Probleme – runterschlucken geht gar nicht gut und bricht irgendwann in Abständen Vulkanmäßig aus mir raus – also lieber mit Freunden reden und/oder Internetrecherche.
    Jeder lebt sein Leben so gut er kann und richtet es sich so ein dass es passt (mehr oder weniger) – mein Leben lief wahrscheinlich etwas anders – habe studiert bis 28 und dann musste ich erstmal sehen dass ich in meinem Job (den ich sehr sehr gern mache) über die Runden komme – bin Designer – nicht immer einfach das Brot verdienen :). In meinem Leben gab es nie einen Partner mit dem eine Beziehung in der Ebene -gemeinsam Wohnen, Kinder bekommen, Heiraten. Das ist das erste Mal das ich einen Partner habe der definitiv dazu bereit ist. Und hier fängt dann alles an, das er das Ganze Prozedere schonmal durch hat – gut er war nicht verheiratet mit der Kindsmutter – aber alles was für mich Neu und irgendwie das erste Mal ist, ist für ihn ein alter Hut. Wenn wir beide allein sind gibt er mir das Gefühl die tollste Frau der Welt zu sein – sehr viel Nähe – wir lachen viel – reden viel – Politik – Kunst – manchmal einfach nur kreativen Mist. Für mich ist es hier ein Lernprozess, dass wenn seine Tochter da ist ich quasi keinen Partner habe – ich möchte dem Kind weder den Vater wegnehmen noch eine Mutter ersetzen. Aber mir fehlen dann die oben genannten Punkte, die in meinen Augen auch Zusammengehörigkeit symbolisieren. Seit einem halben Jahr lasse ich die Beiden konsequent allein – weil mein Partner absolut überfordert ist mit seiner Tochter, die ständig fordert und mir, die irgendwie ja auch fordert (ich weiß ist doof). Mache dann meine eigenen Projekte – aber ich fühle mich dann immer ausgeschlossen und nicht dazugehörig. Ab und zu versuchen wir es was zu DRitt zu machen – er gibt sich sehr viel Mühe – mir auch etwas Nähe zu geben auch wenn seine Tochter da ist – ich halte mich sehr zurück (soweit ich das schaffe 🙂 ). Aber ich schaffe es nicht ganze Tage nur mit kindgerechten Tätigkeiten zu verbringen – Zwei-Drei Stunden okay – aber bei länger habe ich das Gefühl wichtige Gehirnzellen sterben ab (ihr könnt mich jetzt Steinigen – aber ist die Wahrheit). Ich denke bei einem eigenen Kind sieht das ganz anders aus – da gibt es diese Rosa-Rote-Hormonbrille. Okay – könnte hier noch ne Weile weiter schreiben – aber was ich zum Ausdruck bringen möchte – das mir klar ist das ich toleranter werden muss – übe täglich (der Schweinehund in meinem Kopf jault immer mal wieder auf) – aber auch mein Partner muss lernen, dass meine Grenzen respektiert werden müssen und eine Rolle spielen. Dafür kämpfe ich, denn wenn man den gesamten Patchworkmist mal ausblendet – er ist ein toller Mann und ich glaube wir passen im Großen und Ganzen gut zusammen.
    Die Psychologin meinte in keiner Familie läuft es immer richtig rund und bei Patchwork ist das Problem dass unterschiedliche Charaktere, Leben und Erwartungen aufeinander treffen.

    Gruß
    Emma

    Antworten
    • Anka
      Anka sagte:

      Hey Emma,

      ich kenne deine Situation sehr gut. Bei mir ist es genau dasselbe. Bis 27 studiert (und dauer single) und dann meinen Partner mit Kind kennengelernt.
      Dieses Situationen hatten wir auch ganz oft und ich kann nur sagen seit dem wir zusammen wohnen ist es sehr sehr viel besser mit der kleinen geworden.

      Antworten
      • Anka
        Anka sagte:

        Was ich dir aber als Tipp geben kann, versuche dich mit ihr alleine zu beschäftigen.
        Und lerne sie mal alleine kennen ohne deinen Partner !!!
        Ich gehe zB immer mit ihr alleine zu den Pferden, weil ich auch reite und das bindet schon !!!
        Wirst sehen das macht was aus, wenn ihr euch mal miteinander beschäftigt …..

      • Emma
        Emma sagte:

        Hi Anka,
        habe die Kleine auch schon mit alleine in den Baumarkt genommen – zum Tiere gucken und zu meinem Pferd. Das lief auch immer ganz gut – obwohl ihr mein Ross definitiv zu Schwarz und zu groß ist – da bekommt sie Angst. Habe versucht ihr Tiere näher zu bringen – streckenweise schwierig – da als Stadtkind wenig Bezug dazu. Vielleicht, und da hast Du Recht, sollte ich das mal wieder machen. Problem muss mit der Kleinen 60 km fahren, da mein Pferd bei mir zu hause steht und nicht dort wo mein Freund wohnt.
        Gruß Emma

  16. Marieke
    Marieke sagte:

    Liebe Emma,

    du bist jetzt 35 Jahre und mit einem Mann zusammen, der dir ganz klar aufzeigt, wie er sich SEIN Leben und die Zukunft für SICH vorstellt: 1. Die eigene Tochter hat oberste Priorität; 2. Vergiss deine Lebenswünsche als Partnerin und ordne dich unter. (Achja, und vergiß deinen eigenen Kinderwunsch.) Die Frage ist hier doch: Was willst du von deinem Leben?

    VG
    Marieke

    Antworten
    • Manuel
      Manuel sagte:

      Naja, als der auf der anderen Seite könnte man das alles auch so auslegen: „Vergiss deine Tochter. Jetzt bin ich da.“

      Fassen wir doch mal zusammen:
      Bisher war seine Tochter jedes Wochenende bei ihm. Ich gehe davon aus, dass IHM was an ihr liegt, sonst hätte ER sie nicht so oft bei sich. Inzwischen darf sie nicht mehr so oft kommen, weil die Freundin das so will. Sie braucht schließlich ihre Freizeit…

      Freizeit in der sie nicht das Gequassel der kurzen ertragen muss. Sorry, das machen Kinder in dem Alter nun mal.

      Und warum soll er im Urlaub seiner Tochter keine Bilder schicken per Whatsapp. Ich finde das gut. Zeigt es dem Kind doch, dass es nicht abgemeldet ist nur weil er ein paar Tage Urlaub macht. Und da Kinder in dem Alter nun mal nicht wirklich ein eigenens Handy brauchen geht es halt über die Mutter. Wo ist das Problem so lange es unverfängliche Bilder sind?

      Sehr Interressant finde ich ja den Satz „Der Vater hat sich für das Kind entschieden und wenn es ihn stresst ist das etwas, was er für sich selbst meistern muss.“
      Soweit ich hier lesen kann ist ER nicht im geringsten gestresst. IHM gefällt es so mit seiner Tochter.

      Das gleiche gilt für die Bilder die bei seinem Bruder hängen. Was bitteschön gehen diese Bilder die Freundin an? Wenn die Wohnung des Freundes vollhängen wurde mit Bildern der Ex könnte ich das ja noch nachvollziehen. Die Wohnung des Bruders geht sie und ihn aber wirklich nichts an. Da hat er schlichtweg recht.

      Und was ist schlimm daran, wenn die Tochter Plätzchen dabei hat und sie ihrem Papa schenkt mit den Worten „Für dich. Habe ich mit Mama gebacken.“? Ich finde da nichts schlimmes dran.

      Auch seine Aussage „SIE IST DIE MUTTER MEINER TOCHTER“ ist nun mal eine Tatsache. Sie wird auch immer die Mutter bleiben. Und mindestens bis die kurze volljährig ist wird er auch noch regelmäßig mit ihr zu tun haben (müssen). Sogar danach wird die Mutter weiterhin präsent sein. Sei es, dass die Tochter bei Kaffee und Kuchen was von ihr erzählt oder das die Tochter Geburtstag feiert und selbstverständlich auch die Mutter dabei ist.

      Ich für meinen Teil lese in dem gesamten Beitrag seeeehr viele „Ich“ und komme zu dem Schluss, dass die Schreiberin in höchstem Maße eifersüchtig ist auf Tochter und Mutter.

      just my 2 cent

      Antworten
      • Millie
        Millie sagte:

        Hi Mauel

        Ich fühle mich absolut ganz genau wie Emma. Dass ich eifersüchtig sei, musste ich auch schon hören. Ich fühle mich aber absolut nicht als eifersüchtig und freu mich, wenns meinem Partner gut geht und auch, wenn er eine gute Zeit mit seinem Sohn hat (ich freu mich wirklich für ihn!).

        Einfach mal ein Beispiel:
        Frage ich meinen Partner z.B.: „Wann fährt eigentlich unser Zug?“ so komme ich bis zum dritten Wort und werde von einem 12-jährigen unterbrochen „weshalb liegen da diese Steine?“ Die Aufmerksamkeit des Vaters ist zu 100% beim Sohn und meine Frage bleibt unbeantwortet.

        Wie soll ich reagieren?

        Ich habe es folgendermassen versucht:
        1) Ich weise den Sohn freundlich darauf hin, dass ich kurz etwas klären möchte.
        2) Ich ziehe mich zurück und lass die Frage Frage sein.
        3) Ich sage dem Sohn laut und deutlich, dass er mich nicht unterbrechen soll, so dass er’s hoffenlich endlich mal kapiert.
        4) Ich schmolle und hoffe, dass mein Partner mal nachfragt, was los ist.
        5) Ich stelle immer und immer wieder ganz geduldig die gleiche Frage.
        6) Ich ziehe meinen Partner kurz zur Seite und spreche ihn aufs Unterbrechen an.
        7) Ich spreche meinen Partner nach dem Wochenende auf das Unterbrechen an.
        8) Ich schlage meinem Partner nach dem Wochenende eine konstruktive Lösung vor, wie wir in Zukunft damit umgehen könnten.

        Oh, ich habe schon sehr viele verschiedene Varianten versucht. Ich kann dir sagen, dass jede erdenkliche Variante schlussendlich GEGEN MICH ausgelegt wird.

        1) Er ist doch nur ein Kind und die Steine interessieren ihn nun mal. Dass du Kinder hasst, weiss ich schon lange (vor den Ohren des Kindes).
        2) Hättest ja nochmals fragen können, wenn’s dir wirklich so wichtig gewesen wäre. Absolut selberschuld, du benimmst dich so kindisch.
        3) Spinnst du eigentlich, so mit meinem Sohn zu reden? (Kind fühlt sich bestätigt und unterbricht mich das nächste Mal garantiert wieder)
        4) Du bist einfach eine eifersüchtige Zicke.
        5) Red nicht so mit mir, du benimmst dich ziemlich bescheuert. (Kind lernt, dass mein Partner mich bescheuert findet, weshalb sollte es mir Respekt entgegen bringen?)
        6) Weshalb trennst du mich von meinem Sohn? Bist du eifersüchtig? Mein Sohn darf doch mithören, wenn wir etwas besprechen. Du darfst keine Geheimnisse haben vor ihm. [Er musste das Händchen seines 12-jährigen kurz loslassen]
        7) Ja, mein Sohn sollte uns nicht unterbrechen. Wir müssen ihm das in Zukunft sagen. [kaum ist der Sohn wieder da… „er kann ja nichts dafür, er hat es eben nie gelernt, misch du dich ja nicht in die Erziehung ein…“ und alle Arguemente kommen umso heftiger]
        8) Gute Idee, dass du mir ein Zeichen gibst, wenn er uns das nächste Mal unterbrichst und ich als Vater weise ihn dann zurecht. [mache ich das vereinbarte Zeichen „musst du es denn unbedingt jetzt durchsetzen? du bist so gefühlskalt, siehst du nicht, dass er genau heute schlechte Laune hat?“]

        Wie soll ich damit umgehen? Ist es verwunderlich, dass ich das Gefühl habe, dass meine Bedürfnisse ein wenig zu kurz kommen?

        Ich finde nicht, dass dies mit Eifersucht zu tun hat. Aber es ist ein einfaches Argument, mein Verhalten gegen mich auszulegen und als Grund für unsere Probleme zu sehen.

        Es würde mich interessieren, wie du Manuel in obigem Beispiel reagieren würdest. Nach 7 Jahren Beziehung in dieser Konstellation…

        Wähle ein Hobby, das dich nicht interessiert (vielleicht Ballet?). Wie würdest du dich fühlen, wenn du in 3 Wochen Ferien nur neben der Ballethalle sitzen müsstest, weil deine Freundin Ballet macht, zuschauen, zuschauen, zuschauen. Am Abend ist das Training vorbei, dann kommt eine Tanzvorstellung, die du besuchst, anschliessend geht ihr zusammen ins Kino und ihr schaut euch einen Ballettfilm an. Und im Bett diskutiert ihr über Balletttechniken und blättert ein Buch über Ballett durch. Ganze 3 Wochen lang. „Ja aber du hast doch gewusst, dass ihr Hobby Ballet ist?“ Deine Entscheidung steht an: Nie mehr Ferien mit deiner Freundin (weil du nicht mehr als diese Tage zur Verfügung hast) oder du machst ihr Programm mit.

        Klar, ich hab auch gewusst, dass mein Partner einen Sohn hat. Aber 3 Wochen neben dem Spielplatz stehen, neben der Skateranlage warten (weil Erwachsene keinen Zutritt haben), nur Kinderfilme schauen, nur Kindermusik hören, nur Kartoffelstock essen (jeden Tag!), im Europapark nur auf Kinderbahnen gehen (obwohl ich den vollen Eintritt bezahlt habe), nur in Kindermuseen gehen, kein einziges Bier trinken… nee, das sehe ich nicht ein. Das Kind bleibt konsequent so lange auf wie wir, d.h. als Paar haben wir keine einzige Minute für uns. Keine einzige. Und das Manuel, das hat nichts mit Eifersucht zu tun. Wirklich nicht.

      • Lutz Bierend
        Lutz Bierend sagte:

        Hi Manuel,
        So ist es.
        Es ist schon doof, wenn Eltern den Schritt nicht hinbekommen von der Paar auf die Elternebene zu wechseln. Aber fast noch nerviger ist es, wenn man diese Diskussionen auch noch mit seiner Partnerin führen muss und ihr erklären muss, dass ein freundschaftliches Verhältnis zur Mutter der Kinder nichts damit zu tun hat, dass man noch einmal eine Paarbeziehung mit ihr haben möchte und gut für das Kind ist.
        Für das Kind ist es das beste, wenn die Eltern sich auch bei Schulveranstaltungen oder ähnlichen Situationen treffen können, und freundschaftlich miteinander reden können und sich nicht die Augen auskratzen.
        Klar, ist es schwer für einen Stiefelternteil damit zu klarzukommen, wenn man einen Partner hat, der leider ein verbindendes Element mit seinem/seiner Ex hat. Und bis man das erste gemeinsame Kind ist stellt das auch leider jeden gemeinsamen Urlaub oder jedes romantische Abendessen in den Schatten stellt und alles andere was man mit dem neuen Partner erstmal hat (bis man vielleicht mal ein eigenes Kind bekommt). Das ist leider der Minimalpreis, wennman sich mit einem Partner mit Kindern einlässt.
        Neben Anwälten, Jugendamt und Internetforen gibt es leider nur noch einen potentiellen Kriegstreiber der Trennungspaare sich aufs Blut bekämpfen lässt: Den neuen Partner.
        Meine Tochter hat sich deshalb vom Wechselmodell verabschiedet und ist zu mir gezogen, weil sie es leid, war, wie despektierlich der neue Partner ihrer Mutter über ihren Vater gesprochen hat.
        Klar ein gemeinsamer Feind verbindet ein paar, dass sonst noch kein verbindes element hat. Wenn der Partner sich mit der Ex- zofft schweißt das erstmal zusammen. Aber dass ist es nicht wert.

        Einer meiner eifersüchtigen Ex-freundinne (ich hatte zwei, drei solcher Nexts, bis ich meine Frau kennen gelernt habe) habe ich auch einmal ganz klar gesagt: Wenn sie noch einmal, wenn die Kinder im Nebenzimmer schlafen, so über die Mutter meiner Kinder redet (die sie lauthals als Schlampe etc. beschimpft hat), schmeiße ich sie raus. Soviel Impulskontrolle erwarte ich von meiner Partnerin, denn ich habe keine Lust meine Kinder in irgendeinen Loyalitätskonflikt zu stürzen, nur weil meine Partnerin eifersüchtig ist.

        Und wenn Kinder mal dazwischen reden ist es auch eine Frage wie respektvoll man sie darauf aufmerksam macht, dass man gerade miteinander gesprochen hat. Grundsätzlich muss man leider sagen: Es gibt für solche Situationen keine pauschal richtige Lösung. Mal ist es wichtiger was das Kind dazwischen quatscht, mal ist es wichtiger was die Eltern reden.

  17. Emsstern
    Emsstern sagte:

    Liebe Emma,
    ich kann Dich gut verstehen. Bei uns war es anfangs immer, dass der Kleine nachts rüber gewandert kam und dann zwischen uns im Bett lag. Meinen Mann stört das in keinster Weise, aber ich konnte nicht mehr schlafen und – wie Du auch schreibst – es ist eben nicht mein Kind. Für eine Nacht habe ich das immer ertragen, aber in der zweiten wollte ich mehrfach in meine Wohnung „auswandern“. Mein Mann hat mich immer aufgehalten und es hat sich dann auch schnell geändert. Gegen das morgens rüber kommen habe ich nichts, aber auch das macht er inzwischen nicht mehr (von sich aus).

    Ich wollte/will den beiden aber auch immer Zeit alleine lassen, da sie sich ja nicht so viel sehen, und manchmal wurde/wird mir das auch einfach zu viel. Dann ziehe ich mich auch zurück. Das ist aber auch ok. Für alle Seiten. Ich bin aber auch von Anfang an wirklich integriert worden und kann zu allem meine Meinung äußern. Und das ist gut so. Wenn es nicht so wäre, wären wir wohl auch nicht verheiratet, denn das wäre mir zu anstrengend.

    Die Präsenz der Ex, ja, die gibt es, wobei sich auch das schon ein wenig gebessert hat. Aber wehe mein Mann ist im Urlaub (egal ob wir zusammen oder er alleine), dann hat sie irgendwas. Das war bisher immer so. Und das ist ziemlich blöd, weil sie uns damit immer mind. einen Urlaubstag versaut. Immer wenn man meint, ok es hat sich eingespielt und alles läuft einigermaßen, kommt aber wieder ein Klopper. Das hat sie echt drauf. Und das wirklich Schlimme ist, dass man sie ja nie nie nie los werden wird. Das macht mich manchmal echt fertig. Aber ich habe einen tollen Mann mit dem ich darüber reden kann und der mich versteht.

    Ich denke, das ist auch das Wichtigste, dass Du Deinem Freund Deinen Standpunkt klar machst und mit ihm darüber redest, was Dich stört und Ihr hoffentlich Lösungen findet. Dann und ansonsten mußt Du Dir klar werden, was Dir wichtiger ist er oder Du und ob Du damit den Rest des Lebens leben kannst und willst.

    Antworten
  18. M.
    M. sagte:

    Da kann ich ja von „Glück“ reden, dass die beiden Kinder aus erster Ehe meines Mannes ständig bei uns leben. Ich weiß nicht, wie es gekommen wäre, wenn es anders wäre. Ich weiß aber, dass es die richtige Entscheidung meines Mannes war, beide zu sich zu nehmen, weil die Mutter die Verantwortung abgegeben hat.

    Antworten
  19. Kerstin
    Kerstin sagte:

    Liebe Emma, du sprichst mir aus dem Herzen. Ganz so extrem kenne ich die Situation zwar nicht…aber viele Dinge kann ich sehr gut nachvollziehen…oft sogar bei deiner Sprachwahl;-) Wenn es nicht der Mensch wäre, mit dem ich mein Leben verbringen möchte und die meisten Männer in dem Alter leider bereits Kinder haben (und somit auch engen Kontakt zur Ex haben), dann hätte ich wohl schon längst aufgegeben…

    Antworten
  20. Miri
    Miri sagte:

    Genauso fühle ich mich auch allerdings sind hier die „kinder“ über 20…. Sie setzen sich auch über meine Grenzen hinweg über die Grenzen unsrer 1,5 Jahre alten gemeinsamen tochter. Sage ich etwas Weise die Grenzen auf (habe das jahrelang nicht getan ….war wohl blöd … Gutmütig u wollte nicht die „böse“ sein …) bin ich nun die böse mein Mann stellt sich auf die Seite der großen u fühlt sich selbst auch angegriffen. Ich bin ratlos … Er handelt wohl so weil er nach wie vor Angst hat schlecht da zu stehen war immer der Spaß Papa bei dem man alles dürfte. Seine Ex hat damals nen anderen gefunden mit dem sie immer noch zusammen ist ich bin nicht der trennungsgrund kam erst Jahre später hinzu.

    Antworten
  21. Perlenmama
    Perlenmama sagte:

    Oh Gott…ja, so eine hatte der Vater meiner Tochter auch mal. Die wollte am liebsten, dass wir den Kontakt abbrechen würden und es nur noch sie gäbe. Neue Freundinnen, die sich einen Partner mit Kind aussuchen müssen aber meines Erachtens auch damit klar kommen, dass der Partner eben eine Vergangenheit VOR ihnen hatte. Aber das Kind, das gehört nicht zu dieser Vergangenheit, sondern zu Gegenwart und eben auch in der Zukunft.
    Ich höre dich über den engen Kontakt jammern. Ich finde ihr solltet froh darüber sein, dass dieser Kontakt so möglich ist und er viel Zeit mit seinem Kind verbringen kann. Alles andere wäre nur traurig für Vater und Kind. Ich lese da soviel Missgunst und immer nur „ich ich ich“. Aber in so einem Konstrukt gibt es halt nicht nur dich und deine Bedürfnisse. Da gibt es ein kleines Kind, welches seinen Papa und seine Mama und seine Eltern als Team braucht. Als Team, nicht als Paar.
    Ich glaube, du solltest einfach mal erwachsen werden und dich und deine Bedürfnisse nicht ständig mit dem des Kindes aufwiegen. Welcher gesunde Erwachsene ist denn auf ein Kind eifersüchtig? Ich verstehe sowas nicht.
    Auch, dass du nicht viel Zeit mit dem Kind verbringen willst und „es zuviel redet“. Du schießt dich doch selbst ins aus. Du machst dich mit solchen Aussagen und Ansichten selber zum 5. Rad am Wagen. Mein Ex hat auch eine neue Partnerin, aber die hat sich unserer Tochter angenommen und bringt sich mit vollem Herzen ein. Das klappt super. Die beiden haben ihre Ruhe wenn unsere Tochter bei mir ist (es sei denn meine Tochter möchte mal mit ihrem Papa sprechen, das ist auch so mal möglich, und ganz natürlich) aber wenn sie da ist dann ist sie vollwertiges Familienmitglied. Da ist JEDER ein vollwertiges Familienmitglied und keiner stört (und keinem wird das Gefühl gegeben dass er stören könnte). DAS ist ein gesundes Konstrukt. Ohne blinde Eifersucht und kindisches gegegeneinander aufwiegen. Also echt…die ehemalige Freundin meines EX hat das auch immer versucht und irgendwann halt den Kürzeren gezogen…weil sie halt alles zu einem Kampf gemacht hat und alles immer „doof“ war. Daher ist sie eben auch das: Die ehemalige. Hör einfach auf dich mit einem Kind zu messen und deine Bedürfnisse mit dem eines (SEINES) Kindes aufzuwiegen. Oder such dir jemanden ohne nerviges (und immerzu redendes) Anhängsel.

    Antworten
    • Emsstern
      Emsstern sagte:

      Liebe Perlenmama,
      ich finde Deine Worte sehr hart und auch etwas ungerecht. Natürlich weiß man, dass der Mann ein Kind hat und dass dieses gewisse Bedürfnisse hat. Aber wirklich vorstellen kann man sich das, vor allem, wenn man selber keine Kinder hat, nicht. Aus diesem Grund habe ich es zunächst auch vermieden, bei meinem Mann zu sein, wenn sein Kind da war (jedes zweite Wochenende). Aber nicht, weil ich mit dem Kind nichts zu tun haben wollte, sondern weil ich dachte, die beiden haben so wenig Zeit miteinander, die sollen sie dann auch für sich genießen. Mein Mann sah das anders und so waren wir schnell viel zu dritt.

      Trotzdem gab es gerade in der Anfangszeit Situationen aus denen ich mich auch herausziehen mußte und in denen ich dann gesagt habe, ich fahre in meine Wohnung. Oftmals hat mein Mann dann eingegriffen und wir haben es besprochen, weil für ihn die Situationen normal waren, aber ich beispielsweise nicht beide Wochenendnächte mit einem Kind im Bett verbringen wollte.

      Was für mich aber auch sehr wichtig war/ist, dass ich mich aktiv an der „Erziehung“ beteiligen darf/soll. Anfangs habe ich mich nicht getraut, aber inzwischen hat es sich eingespielt und es funktioniert gut. Und trotzdem gibt es Situationen/Momente/Zeiten, in denen ich eifersüchtig auf das Kind bin. Und ich finde, dass ist auch normal und hat nichts mit erwachsen oder nicht erwachsen zu tun. Vor zwei Wochen war es ein sehr verregneter Sonntag und mein Mann hat mit seinem Sohn über Stunden Lego aufgebaut (find ich prinzipiell gut), aber als er fünf Minuten mit mir sprach, kam sofort „Papa kommst Du?“. Und da kommt dann eben hoch: Es ist auch mein Wochenende und da möchte ich auch etwas Schönes machen… Oder über den Sommer war der Kleine fast jedes Wochenende bei uns oder seine Mutter streßte rum, da habe ich dann das Gefühl, dass sich eben alles nur um ihn dreht.

      Glücklicherweise kann ich mit meinem Mann gut reden und er weiß auch, dass ich mir manchmal wünschen würde, es gäbe das Kind nicht (denn dann wäre alles viel viel einfacher) – und er nimmt es mir auch nicht übel. Dafür liebe ich ihn.

      Ich denke also, als kinderlose Frau ist einem nicht immer klar, was an einem Vater hängt, welche Herausforderungen es gibt und Dir als Mutter ist dein Kind näher als alles andere, aber meins ist es eben nicht.

      LG

      Antworten
    • Kriesten,Jana
      Kriesten,Jana sagte:

      Liebe Perlenmama,eine Frage hätte ich nach deimem Schreiben hier schon an dich und hoffe auf Antwort.Hast du schon einmal ein Stiefkind bei dir gehabt?An WE oder wie es bei mir ist für ganz?Hast du dich schon einmal Jahre lang um ein eigentlich für dich fremdes Kind gekümmert,ob gesund oder krank,ob gerade lieb oder auch mal böse?Warst immer da,wenn es die Mama nicht brauchen konnte,was hier meist der Fall ist?Und bekamst als Dank viele Gemeinheiten der Mutter aber auch des Kindes zu spüren?Man stellt sein ganzes Leben um für ein Kind das einem nicht gehört,und hat sehr viel Ärger.Meine Beiden sind erwachsen,30 und 25 Jahre alt und ja ich habe gewusst,dass mein Mann noch einen Nachzügler hat,hatte auch kein Problem mit dem Wechselmodell,lief super.Aber ich habe nicht gewusst,dass es Mütter gibt,die ihr eigenes Kind einfach vor die Türe beim Vater stellen,obwohl sie wissen,er ist gar nicht da und dann für viele Wochen einfach verschwinden,ab und zu mal auftauchen,Unruhe stiften und wieder weg sind.Das ist sehr schwer für uns alle,auch für das Kind,aber auch für mich als Stiefmutter,denn 90%der Erziehung und Arbeit mit dem Kind liegt bei mir.Und ich sage immer,erst nach machen,dann urteilen.L.G.Jana

      Antworten
    • Millie
      Millie sagte:

      Hallo Perlenmama

      Du schreibst „Da ist JEDER ein vollwertiges Familienmitglied und keiner stört“. In diesem Beispiel von Emma verstehe ich diese Argumentation nicht. Natürlich sollte es so sein, aber genau das ist ja nicht der Fall bei Emma. Sie IST kein vollvertiges Familienmitglied, wenn das Kind dabei ist. Und darum geht es ja.

      Klar ist Emma erwachsen und klar hat das Kind Priorität, aber gewisse Bedürfnisse hat jeder Mensch. Auch du. Nur schon, dass man von den beiden begrüsst wird, wenn man nachhause kommt. Stufst du mich deswegen tatsächlich als eifersüchtig ein, weil ich diesen Anspruch habe? Genau dies wurde mir schon bei genau dem Beispiel vorgeworfen, weil ich ihre gemeinsame Zeit mit einem kurzen hallo unterbrochen habe, auf Antwort gewartet habe und mich dann zurück gezogen habe. Und auf diese Art fühle ich mich NICHT wie ein vollwertiges Familienmitglied. Auch wenn ich erwachsen bin und ich komplett einsehe, dass das Kind Priorität hat.

      Meiner Meinung nach ist der Vater / Partner das Bindeglied zwischen allen und somit könnte er die Situation am ehesten entspannen. Aber solange er dies nicht einsieht und der Freundin keinen Respekt zeigt vor dem Kind, wird es wohl kaum klappen.

      Antworten
      • Lutz Bierend
        Lutz Bierend sagte:

        „Sie IST kein vollvertiges Familienmitglied, wenn das Kind dabei ist. Und darum geht es ja.“

        Ist die Frage, ob sie die Verantwortung dafür alle bei ihrem Partner und den Kindern sehen muss.
        Ich habe meiner Frau bei dieser Diskussion einfach gesagt: Was soll ich da mehr tun, als dich einzubinden, und dir die möglichkeit zu geben, dich als Bezugsperson anzubieten. Soll ich die Kinder zwingen, dass sie dich mögen?“
        Kinder lieben einen nicht, weil man das will. sondern weil man sie liebt, weil man sich für ihr Wohlergehen interessiert. Das gilt sogar für Eltern in einer Kernfamilie. Mütter die mit ihren Kindern eigentlich nur ihr Ego füttern wollen, werden sich auch irgendwann nicht mehr von ihren Kindern geliebt fühlen. Ebenso wo Väter die die Kinder eigentlich nur gezeugt haben, weil die Mutter sie wollte.

  22. Ramona
    Ramona sagte:

    Hallo Emma,

    ich kenne das Gefühl auch.
    Sobald die Ex genannt wird oder in Erscheinung tritt, ist es ein beklemmendes Gefühl.
    Der Partner hat nur noch Augen und Ohren für die Kleine und man wird, bis das Kind im Bett ist, aufs Abstellgleis gestellt. (bei mir der Fall)
    Ich habe vollen Respekt, dass du dir Hilfe gesucht hast, dass kostet schon Überwindung.

    Ich weiß nicht, ob ich dir einen Ratschlag geben darf, aber mach dir den „Feind“ zum Freund. So versuche ich es und bis jetzt habe ich noch keine schlechte Erfahrung gemacht. Es gibt mir das Gefühl, die Kontrolle zu haben und Erwachsener zu handeln als der Erwachsene selbst.

    Eins darf man generell nicht vergessen und das ist sich selbst, keine Frage.

    Jedem das Seine und mir das Meiste.

    Gruß
    Ramona

    Antworten
  23. Eileen
    Eileen sagte:

    Hallo Emma,

    ich kann gut nachvollziehen wie du dich fühlst. Anfangs sah ich mich in genau der gleichen Situation. Wir haben auch lang gebraucht, uns da raus zu holen. Es wäre wichtig dass dein Partner zu 100% hinter dir steht.
    Du solltest ihm (nochmal) klar machen wie du dich fühlst, das es dir schlecht geht. Ewig wirst du die Gefühle nicht so hinnehmen können.
    Vielleicht solltest du ihm deine Zeilen hier zu lesen geben. Ich finde es toll, wie du das geschrieben hast.

    Ich wünsche dir von Herzen das sich alles zum Guten wendet.

    Liebe Grüße, Eileen

    Antworten
  24. Bettina
    Bettina sagte:

    Liebe Emma
    Ich bin selbst Next und erlebe ziemlich viele unschöne Momente. Ich hoffe sehr, dass Du einen Weg findest um glücklich zu sein und wünsche Dir nur Gutes.
    Aber ich bitte Dich, übernimm Verantwortung für Dein Leben. Ich verstehe Leute nicht, die sich beschweren und Forderungen stellen ohne konsequent zu handeln. In unserer Gesellschaft hat jeder Einzelne sehr viele Freiheiten zu wählen und danach zu handeln. Ich meine damit nicht, dass man immer seine Wünsche und Vorstellungen über diejenigen der anderen stellen soll. Unter konsequent handeln verstehe ich: Probleme wahrnehmen, analysieren, die Grenzen aller beteiligten erkennen, Lösungen suchen, Hilfe holen, handeln. Aber wenn Du von jemandem etwas verlangst, was er Dir nicht geben kann/will, dann musst Du Dich entweder damit abfinden und Dich arrangieren, oder Du gehst. Niemand sollte zulassen, dass seine persönlichen Grenzen dauernd überschritten werden, also muss man entweder die Situation ändern oder die Grenzen überdenken.
    Ich finde sehr gut, dass Du Dir Hilfe geholt hast. Habt Ihr es bereits mit einer gemeinsamen Beratung versucht? Vielleicht kann sich die ganze Situation durch verbesserte Kommunikation entspannen. Wenn Du den Mann Deines Lebens gefunden hast, dann kämpfe dafür. Auch wenn vielleicht das Akzeptieren und Annehmen wichtiger sind als das durchsetzen der eigenen Wünsche.

    „Das Leben ist nicht fair, es ist nur fairer als der Tod, dass ist alles.“ (aus „Die Brautprinzessin“ von William S. Goldman)

    Antworten

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