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Kontaktabbruch, wie wird man damit fertig?

Kontaktabbruch, Foto: Stiefmutterblog.com

Wie wird man damit fertig, wenn es ein Heavy-End und kein Happy-End gibt? Wobei Happy-End sowieso wellig zu unterstreichen wäre. Das gibt es als Stiefmutter ohnehin selten. Nach zähen Jahren mit schönen Momenten, schwierigen Momenten, Tränen und Lachen haben wir einen vorläufigen Tiefpunkt erreicht, den Kontaktabbruch.

Gegen die Mutter kommt niemand an. Die Pubertät meines Stiefkindes multipliziert mit der Geburt meines leiblichen Kindes (also Halbgeschwisterchen) — das hat unser Verhältnis nicht verkraftet. Mein Mann hat sich – wie jeder von der Mutter geschiedene Kindsvater – zuwenig gekümmert, und die Mutter hat die Konflikte für sich genutzt und ist nun die alleinige Vertraute der Kinder. Die Kinder haben jahrelang auch ihren Scheidungsfrust tapfer ausgetragen und waren immer loyal zum Opferlamm. Die Mutter war „immer alleine“ – deswegen orientierten sich daran auch alle Pläne. Geburtstage der Kinder zum Beispiel mussten immer mit ihr gefeiert werden, der Vater kann ja zurückstecken (von dem Geburtstagsthema kann wohl jede Stiefmutter ein Lied singen). „Ja dann ist ja die Mama alleine und ihr seid ja zu zweit“.

Es gibt nur ein Opferlamm (die verlassene Mutter —- wer sonst?) und natürlich darf die den Kindern auch Schlechtes, Beleidigendes, Verleumderisches …. (beliebig fortsetzbar) über die Neue des Vaters sagen… und natürlich mischt sich die Stiefmutter nur in alles ein und macht sowieso alles falsch.

Sie merken, Sarkasmus kann manchmal der buchstäblich letzte Mohikaner sein.

Meine Stiefkinder sind eigentlich nette Menschen und wir hatten hier auch tolle Tage, tolle Aktionen und viel Spaß. Aber letztlich nur bis zu dem Punkt, als ich schwanger wurde und wir durch die Geburt unseres Kindes eben selbst eine „vollständige“ Familie wurden. Mich alleine an der Seite des Vaters konnte man noch wie einen lästigen, manchmal netten Freund tolerieren… aber nun sind wir eine kleine Familie und die Kinder gehören dazu und genau da fing der Konflikt an.

Es gab Diskussionen, wer denn zur Familie der Stiefkinder gehört. Sie werden es ahnen, mein Stiefkind bezifferte seine Familie NATÜRLICH ohne mich (das nach vielen Jahren zu schlucken war schwer) und NATÜRLICH ohne mein Kind, das Halbgeschwisterchen. Das tat richtig weh, und nach dieser Aussage ist nichts mehr wie vorher.

Da waren sie die Risse… niemand konnte das kitten und niemand konnte das aufhalten. Nach einem Jahr Kampf dagegen bin ich nun die böse Stiefmutter und mein Mann der egoistische Vater. Mein Mann ist ein toller Vater,  aber er war und ist der Meinung, dass eine Telefonleitung zwei Enden hat und es wenig bringt auf seine Anrufe zu warten, wenn man selbst anrufen kann. Mein Stiefkind sieht das anders. Er ist ja der Papa (der ging), er muss sich bemühen. Man muss den Vater nicht informieren, über Schule usw. Er muss anrufen und fragen und selbst wenn er Fragen stellt, die muss niemand beantworten.

Wir haben jahrelang gekämpft, uns  bemüht und sind am Ende machtlos.

Das Recht auf Wahrheit und Fairness hat nur das Opferlamm. Eigentlich kann man  jedem Mann sagen, dass er sein Haus, sein Geld, seine Kinder und das Recht fair behandelt zu werden gleich abschrieben kann, wenn er sich trennt. Ich bin so derart am Boden zerstört. Und leider jetzt erst auf Ihren Blogs gestoßen. Sinnigerweise suchte ich immer Rat unter dem Suchbegriff „Scheidungskinder“, nie unter Stiefmutter. Denn die Kinder waren ja die Armen, alle anderen hatten zurück zu stecken. Es trifft so brutal viel zu, was ich in Ihrem Blogs gelesen habe und manches wird einem mit der Wucht eines vorbeifahrenden Panzers bewusst.

Auch ich habe versucht hier ein tolles Zuhause zu bieten, mich verbogen, zurückgesteckt, Mahlzeiten gekocht, die verschmäht wurden, Partys organisiert, die durch „kurzfristige Terminänderungen“ abgesagt wurden. Viele Themen wie gemeinsame Urlaube etc. Ich könnte seitenweise darüber berichten, über Höhen und Tiefen, Versuche und Wege. Der authentische Weg ist der Richtige. Verbiegen bringt nichts, aber man versucht es doch.
Jeder Fehler wird bestraft. Dabei machen alle Fehler, ich auch. Kein anderer wird dafür angeklagt, aber die Stiefmutter schon. Es gab auch so viele tolle Zeiten und schöne Erlebnisse, und alles war nun nichts wert? Alles was bleibt ist „böse Stiefmutter“? Ich kann mit Fug und Recht sagen, ich habe meine Stiefkinder gerne. Ich habe alles gegeben. Und sie fehlen mir. Aber ich muss damit abschließen. Dann ist es eben so. Die Stiefmutter ist böse und hat nur rotbackige Äpfel. In diesem Sinn! Hoch lebe Schneewittchen.

PS. Bitte schreibt mir nichts zurück von wegen „Hoffnung nicht verlieren“ – ich verliere die Hoffnung nicht. Aber die Realität bei Kontaktabbruch zeigt auch keine besonders hohe Quote auf ein Happy -End.

 

Bitte E-Mail mit Stichwort „Schneewittchen“ an: Stiefmutterblog@gmail.com oder einen Kommentar hinterlassen

15 Kommentare
  1. Toxica
    Toxica sagte:

    Hallo,

    ich habe dazu eine kleine Geschichte. Lebe seit 6 Jahren mit meinem Partner, die Kinder mittlerweile 18 und 24 / eher Erwachsene kamen bisher regelmaessig, mein Freund hat mehere Jahre sehr viel Unterhalt bezahlt, das Studium der Grossen fast vollkommen finanziert. Trotzdem gibt es seit der Scheidung immer wieder Anschuldigunge in Bezug auf die Vaterrolle, er kuemmert sich zu wenig, muss auch ausser des Unterhaltes was fuer die Kinder tun. Sie sind eben sehr geldorientiert erzogen. Letzt stand mein 30.000 Euro Cabriolet zum Verkauf, natuerlich wollten beide Kinder das Cabriolet haben / ist schon fast lachhaft. Wir verdienen beide sehr sehr gut koennen uns alles leisten. Wir haben alles mit eigenen Haenden erschaffen, seine EX hat hingegen immer nur kassiert. Ich habe versucht die Kinder / nennen wir Sie so / yu untertuetzen einen eigenen Weg zu finden, ihnen vermittelt, dass Geld nur ein Polster ist und man sich auf die eigenen Kraefte konzentrieren muss und Glueck einzig und allein aus einem Selbstumstand produziert wird. Nun zum Problem ~ die kleine Tochter wollte sich nun mit 18 Jahren eine eigene Wohnung nehmen, 600 Euro Miete bei 900 Euro Gehalt in Ausbildung, wir haben ihr versucht yu erklaeren, dass dies ein schweiriger Weg ist und man mit 18 Jahren andere Wuensche hat ausser einer Wohnung / haben ihr geraten eine WG zu gruenden etc. Daraufhin sind beide Toechter explodiert und haben uns beschimpft, wir wuerden uns eh nicht kuemmern / ja wir haben Ihnen keine finanzielle Unterstuetzung angeboten, sonst lernen Sie genauso wenig mit Geld umzugehen, was wahrscheinlich eh schon zu spaet ist. Sie haben darauf hi das Haus verlassen, ich habe versucht zu erklaeren und sie zu besaenftigen. 20 Minuten spaeter stand seine EX vor der Tuer und ist auf mich losgegangen was mir einfaellt, mich einzumischen. Ich habe es anfaenglich nett versucht, was mir aber im Eifer des Gefechtes nicht gelungen ist, ich habe ihr gesagt, dass sie ihren Kinder falsche Werte vermittelt und ich nicht moechte, dass die Kinder genauso finanziell abbrennen wie sie ohne Bezug zu Geld. Dann habe ich Sie verjagt und ihr gesagt, sie soll das Haus verlassen. Mein Partner stand wie versteinert da und hat nichts gesagt.. Spaeter kam eine sms wie erbaermlich er ist und ich eine dahergelaufene Tante bin, die gar nichts zu melden hat. Einer langer Text mit Beleidigungen, woaruf ich geantwortet habe ..Du bist einfach nur dumm. Ich haette das nicht schreiben duerfen aber wer bleibt schon sachlich in so einer Situation. Das Ende vom Lied ist, dass Die Kinder nchts mehr mit mir zu tun haben wollen, weil ausgerechnet ich Ihre Mutter beleidigt habe. meinen partner scheinen die Beschimpfungen nicht zu stoeren, aber ich aegere mich sehr. Sie setzen nun darauf ihn ohne mich zu treffen, was ich ihm deutlich gesagt habe, dass ich nicht akzeptiere. Somit haetten Sie wieder ein Machtspiel gewonnen. Ich habe den ganzen Aerger nicht initiert, wollte nur einen Rat erteilen. Klar stehen die Kinder zur Mutter, aber mein Partner sollte hinter mir stehen, auch aus de Hintergrund heraus, dass wir ein neues Haus bauen wollen. Die Kinder sind willkommen, ich bin fuer ein Gespraech offen. Mehr kann ich nicht tun, aber eine Verbuendung gegen mich von Vater und Kind kann ich nicht akzeptieren. Ich hoffe, ihr versteht das..

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  2. Marina
    Marina sagte:

    Hallo ihr Lieben,

    es ist schrecklich und gleichzeitig ermutigt es mich zu lesen, dass es vielen genau so geht wie mir.

    Wir kämpfen seit einem Jahr gegen den Kontaktabbruch an.

    Mein Stiefkind (12 Jahre), möchte von seinem Vater nichts mehr wissen. Der gerade vollzogene Umzug (Entfernung 600 km) macht das möglich, was die Kindesmutter wohl insgeheim erhofft hatte: Aus den Augen, aus dem Sinn. Wir werden immer nur kontaktiert, wenn es um zwingend erforderliche Unterschriften geht und schlicht weg einfach um Geld.

    Und da wären dann noch wir: Frisch verlobt und voller Hoffnung auf eine eigene, glückliche Familie.

    Aber hier steh ich mir selber im Weg. Ich habe viel daran gesetzt um die Seele meines Stiefkindes zu kämpfen, wollte, dass es ihm gut geht und er berechtigterweise beide Elternteile lieb haben darf.Wollte es der Mutter nicht weg nehmen, wollte aber mit allen Mitteln vermeiden, dass sie den Spieß nicht umdreht.
    Es ist passiert.
    Zurückgelassen wurden wir. Haben die Hoffnung fast verloren.
    Wir wissen das Jugendamt ist uns hier keine große Hilfe. Die einzige Möglichkeit jemals das Kind wiederzusehen, ein Gerichtsverfahren – mit weiteren Kosten verbunden. Wagen oder Lassen?

    Es könnte mir egal sein, ich könnte mich auf mich und meinen Partner konzentrieren, könnte uns ganz auf unsere Zukunft konzentrieren: Ich kann aber nicht loslassen. Es kann nicht richtig sein, dass Handtuch zu werfen und der Mutter den Triumph zu überlassen. Schließlich geht es hier um eine Kinderseele.

    Und was ist, wenn ich lerne die Situation zu akzeptieren und unser Leben zu leben. Was ist, wenn wir unsere eigene Familie gründen. In Ruhe gelassen werden wir ja trotzdem nicht, im Gegenteil: Wir werden gemolken. Können uns also nicht zur Ruhe setzen. Was ist, wenn das Kind sich in ein paar Jahren umentscheidet, seinen Vater wiedersehen zu wollen. Wohlmöglich habe ich dann ein eigenes Kind, welches plötzlich mit dieser Situation konfrontiert wird. Muss ich ihm erklären, dass es auf einmal wieder ein Geschwisterkind gibt, welches um Aufmerksamkeit boult? Ich habe Angst…. Schließlich will ich meinen Partner, mein Kind und mich vor plötzlichen Attacken schützen, aber wie…….?

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    • Kriesten,Jana
      Kriesten,Jana sagte:

      Hallo Marina,ich kann dich gut verstehen,aber möchte dir nur Einiges zu einem eventuellem Gerichtsverfahren sagen.Klar habt ihr,oder hast du Angst,wie es in eurem gemeinsamen Leben weitergeht.Aber der Sohn ist 12 Jahre alt,will momentan keinen Kontakt,was sich gerade in der Pupertät ändern kann.Aber auch wenn du noch ein eigenes Kind bekommst,ist dieses Kind mindestens 3 Jahre alt,bis es fragen stellen würde,wegen einem neu dazu gekommenen Bruder und Kinder nehmen so etwas lockerer als wir Erwachsenen.Dein Stiefsohn wäre dann mindestens 16 und hätte viele eigene Interessen,vielleicht auch schon eine Freundin.Der Papa bleibt der Papa und vielleicht eine Freundin.Mein Stiefsohn lebt bei uns und wir haben diverse Gerichtsverhandlungen hinter uns,du brauchst einen langen Atem und ein noch größeres Bankkonto.Denn kein Gericht macht es sich bei Kindern leicht,die bekommen einen eigenen Sprecher vor Gericht,der dort ihre Meinung vertritt,müsst ihr mit bezahlen.Es kann ein Kinderpsychologe hinzu gezogen werden,wenn die mutter weiter abblockt,kostet sehr viel Geld.Auch das Gerichtsverfahren,das meist aus mehreren Verhandlungen besteht kostet wieder Geld.Und selbst wenn du einen Beschluss hast,ist der im Grunde nichts wert,wenn die Mutter weiter gegen steuert,dann musst du den Beschluss wiederum gerichtlich durchsetzen lassen,was bedeutet,euch wird das Kind zugeführt,kostet wieder Geld und bringt nicht viel,wenn das Kind wirklich nicht will.Vielleicht hat er in all den Verhandlungen dann das 14. Lebensjahr erreicht und hat dann ein großes Mitspracherecht,war doch alles umsonst.Es kommen locker 5000 Euro zusammen,wenn sich alle stur stellen.Wir habe auch geschluckt und konnten es nicht glauben,ist aber so.Lasst die Zeit arbeiten,bemüht euch weiter um ihn,zeigt ihm immer wieder,dass er euch willkommen ist,glaube mir,das ist der bessere Weg.Ein Kind gegen seinen Willen zwingen bringt nichts,für niemenden.L.G.Jana

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  3. Es.Be.
    Es.Be. sagte:

    Ich bin seit 12 Jahren Stiefmutter eines inzwischen erwachsenen Stiefsohnes, der all die Jahre über bei meinem Mann und damit dann ja auch mit mir gelebt hat. Ich fand die Jahre extrem zermürbend und habe vor 2 Jahren alle Bemühungen und Investitionen meinerseits eingestellt, dazu gehört auch die Investition in Kontakt/Zeit. Ich habe jahrelang geputzt, gekocht, mich um Hausaufgaben, Geburtstagsfeiern, Hobbies, Ansprüche und Wünsche gekümmert, bin Vollzeit arbeiten gegangen und habe alle Kinderkosten mit getragen. Dafür wollte ich weder Dankbarkeit noch Liebe. Ich war die Erwachsene im Haushalt, die Partnerin meines Mannes und dafür auch schlicht und ergreifend zuständig für diese Dinge, weil ich an seiner Seite lebe! Natürlich hätte ich von MEINEM Kind erwartet dass es mal im Haushalt mit anpackt oder sich mal um schulische Belange kümmert statt nur an der Konsole zu daddeln, aber ich habe da nichts zu gesagt, schließlich war mir von Anfang an klar dass ich in Erziehungsfragen nicht mitzubestimmen hätte. Ich habe all die Jahre gedacht wenn ich meine Pflichten immer zuverlässig und brav erfülle, dann würde sich über kurz oder lang schon ein Miteinander entwickeln. Das ist aber scheinbar leider nicht immer so. Mama war bei uns auch immer das arme Opfer. Sie hat sich getrennt und ist gegangen und hat ohne einen neuen Partner noch im Trennungsjahr ein weiteres Kind bekommen, welches Sie stets davon abgehalten hat sich am Unterhalt zu beteiligen – es gab sogar Jahre da stand auf den Geburtstagsgeschenken „von Mama und Papa“ drauf obwohl sie NUR vom Vater waren und sich die Mutter nicht gekümmert hat. Aber auch hier war sie immer die Tolle. Mein Mann und auch ich wurden wie Dreck behandelt, augenutzt, angelogen, beschimpft. Das mag ja im Rahmen der Pubertät in einem gewissen Maße noch normal zu sein, aber irgendwann sollte man doch mal erkennen wer sich immer kümmert und wer immer da ist und einen versorgt wenn man mal krank ist und wer die Rechnungen zahlt. Während Mama mit seiner Schwester in den Urlaub fuhr wurde er abgespeist mit „Du willst in den Urlaub? Frag deinen Vater!“ Natürlich stand ein Urlaub zu zweit bei uns nie zur Debatte, natürlich fuhren wir zu dritt und ich habe auf diesem Wege die Hälfte von ihm mit bezahlt. Es geht mir dabei auch nicht ums Geld aber ist es denn zu viel verlangt, dass ich meine Zahnbürste alleine benutzen und nicht mit meinem Stiefsohn teilen möchte wie es ihm passt?!? Meine Grenzen waren 10 Jahre lang immer semipermeabel, also halbdurchlässig. Grenzen hatte ich nur da wo von seinem Sohn für mich welche gezogen wurden, die hatte ich zu beachten. Andere Grenzen z.B. welche die mir dienlich gewesen wären gab es keine! ich sollte alles mit mir machen lassen. Bei seinen Geburtstagen gehörte ich zwar irgendwie dazu (die musste ja auch jemand organisieren und machen) und auch an Ostern und Weihnachten, es gab ja schließlich durch mich mehr Geschenke. Andersherum bin ich stets leer ausgegangen (mein Mann übrigens auch, er hat z.T. noch nicht einmal ein Weihnachtsgeschenk bekommen, nicht mal ein Stück Schokolade oder irgend eine andere Kleinigkeit). Wann immer ich gebraucht und gefragt wurde, habe ich parat gestanden und mich gekümmert, dazu war ich gut genug. Aber die besoffenen Partygäste nach der Feier ins Gästezimmer oder das eigene 30qm² große Zimmer mit Gästebett und Schlafcouch zu stecken war zu viel verlangt – die wurden in mein Bettzeug gesteckt. Wenn man von mir profitieren konnte war ich gut genug, bei allem anderen hatte ich nichts zu melden. Und da Mama ja immer die Tollste war, ist mein Mann vor lauter Angst seinen Sohn zu verlieren oder zu vergraulen nie eingeschritten. Er hat sich einfach noch mehr angestrengt und mich damit oft vor den Kopf gestoßen, wenn man mit mir mal wieder machen konnte was das Söhnchen wollte.
    Inzwischen habe ich begriffen dass auch meine Schwiegereltern mich nicht als eine Unterstützung an der Seite ihres Sohnes sehen, sondern als jemanden der dem Kind etwas wegnimmt. nach 12 Jahren in denen ich brav das Haus mit abzahle, wollte mein Mann mich mit ins Grundbuch aufnehmen – Herrjee was für ein Geschrei und Gezeter ich würde den Sohn um sein Erbe betrügen, der bekäme später dann ja weniger von dem Haus. Stimmt sogar. Aber ich hab es doch auch bezahlt und bezahle noch immer. Wieso wird das nicht einmal fair und neutral betrachtet??? Ohne mich hätte mein Mann das finanziell gar nicht alles schaffen können! Nach jahrelangem Kämpfen darum dass ich nicht nur Pflichten, sondern vielleicht auch das ein oder andere Recht habe, habe ich aufgegeben. Ich bin nicht mehr bereit Zeit und Geld in Menschen zu investieren die mich nicht mögen. Kein Problem dann lässt man es halt! Wenn mein Mann zum Geburtstag seines Sohnes geht, habe ich Freizeit. Warum sollte ich da hin? Um ein Geschenk abzugeben? Über mich wird eh nur gemotzt und im Gegenzug gibt’s bei mir nicht einmal ne SMS. Ich finde das schade aber in Ordnung – steht dem Sohn ja zu sich so zu entscheiden, aber dann steht es mir auch zu meine Ressourcen nicht mehr für ihn einzusetzen und inzwischen ist mir auch meine Zeit einfach zu schade. Am bittersten finde ich übrigens nicht dass mein Stiefsohn mich so ablehnt, das ist sein gutes Recht – er muss mich nicht mögen. Aber dass er seinen Vater so schäbig behandelt finde ich echt traurig und ist bei mir auch der Grund warum ich ihn inzwischen nicht mehr mag und auch keinerlei Grund mehr sehe irgendetwas zu investieren. Es kostet mich immer etwas mich einzubringen aber es kommt nichts zurück, auch nicht für meinen Mann, daher lohnt sich die Mühe einfach nicht. Hier habe ich eine klare Grenze gezogen um MICH zu schützen.

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    • Christine
      Christine sagte:

      „…aber dann steht es mir auch zu meine Ressourcen nicht mehr für ihn einzusetzen und inzwischen ist mir auch meine Zeit einfach zu schade!“
      Ich habe dazu nicht 12 Jahre gebraucht, sondern 3 Jahre. Mein Partner ist oft traurig, wenn ich seinen Kindern, die auch bei uns leben, so konsequent gegenüber bin. „Wenn Du nicht so viel meckern würdest, dann hätten WIR das Problem nicht!“ sagt er dann…Aha, ICH bin also das Problem. Wie einfach. Nachdem ich vor ein paar Monaten länger ziemlich krank war, auch mit Krankenhausaufenthalten verbunden, habe ich mich endgültig aus Themen wie Erziehung, Schule oder auch gemeinsame Aktivitäten heraus gehalten. Ich habe keine Kraft mehr, komme gerade außerdem auch noch in die Wechseljahre, habe gemerkt wie kostbar MEINE Lebenszeit ist (nachdem ich so krank war wie zum wiederholten Male übrigens) in Verbindung mit der Unbelehrbarkeit der Kinder….ich kann auch mit meinem Kühlschrank sprechen. Ganz vieles kommt nicht an und ist denen einfach auch egal. Wozu soll ich mich da engagieren?? Ist ja eh nicht richtig wie ich es mache, oder? Abgesehen mal davon, habe ich selbst ein pubertierendes Kind, was meiner Aufmerksamkeit bedarf. Einige weitere Katastrophen dieses Jahr haben das Fass soll voll gemacht, dass ich für mich beschlossen habe, meine Ressourcen zunächst in mein Wohlergehen zu stecken und in das meines Kindes ( da gibt es auch keinen Vater, der sich kümmern würde). Wenn dann noch Kraft da ist, dann ist mein Partner dran und dann erst seine Kinder.
      Wir Frauen müssen lernen, die Hauptrolle in UNSEREM Leben zu spielen! Die Männer machen das (fast) IMMER so. Ganz selbstverständlich. Die Frauen sollen sich mal kümmern. Ich habe da auch kein Problem mit, ABER begrenzt. Denn Grenzen habe auch ICH und nicht nur „ach die so armen Kinderlein!“ müssen permanent betutelt werden. Das Leben ist keine Einbahnstraße. Auch Kinder müssen Regeln und Grenzen kennenlernen, auch die von Erwachsenen. Wer das nicht kann, hat in meinem Leben nichts verloren. Wie schon einige gesagt haben: „Mit Liebe und Verständnis kommt man leider eben nicht immer weiter!“ Irgendwann ist Feierabend!

      VG

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  4. Sandra
    Sandra sagte:

    Ich verstehe dich so gut!
    Mein Mann und ich haben inzwischen auch ein einjähriges gemeinsames Kind, welches das Stiefkind ebenfalls ablehnt. Genau das und noch vieles mehr ist auch unser Konflikt. Das Thema Kontaktabbruch beschäftigt mich auch schon lange, habe es bisher aber noch nie ausgesprochen. Mein Stiefkind war damals erst 18 Monate alt, als sich mein Mann und die Kindsmutter getrennt haben. Ich frage mich immer wieder ob es nicht besser für die Psyche des Kindes, sowie für alle anderen Beteiligten gewesen wäre den Kontakt komplett abzubrechen und das Kind allein bei der Mutter und ihrem neuen Partner aufwachsen zu lassen. Sorgerecht hin oder her.

    Ist es für ein Scheidungskind wirklich das Beste den ganzen Scheidungskrieg auch Jahre später noch voll mit zu bekommen, immer hin und her zu wandern, all die negativen Beeinflussungen ertragen zu müssen und ständig im Loyalitätskonflikt zu stehen? Ist Patchwork wirklich das Beste für ein Scheidungskind und all die anderen Beteiligten, uns Stiefmütter mit eingeschlossen?

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  5. Line
    Line sagte:

    Hallo Scheidungskind,
    genau wie Peggy habe ich mich auch gerade gefragt, ob Du auch eine Stiefmama bist und eigentlich weißt, was Du hier vom Stapel lässt, denn das, was Du schreibst, ist nicht bis zuende gedacht!
    Ich selber bin ebenfalls Scheidungskind, mit einem Stiefvater aufgewachsen, seit 9 Jahren Stiefmama und selber Mama.
    Somit behaupte ich mal, einige Voraussetzungen zu erfüllen, um mich zumindest gefühlsmäßig in einige dieser Themen reinversetzen zu können, wobei natürlich jeder seine eigene Geschichte hat und sein eigenes Paar Schuhe trägt.
    Ganz grandios fand ich, das wir aufhören sollen uns „einzuschleimen“! Ich behaupte mal, das hat keiner von uns nötig! Aber selbstverständlich möchte man, wie jede andere gute Freundin auch, dem Kind Freuden bereiten, sei es ein Kindergeburtstag, Weihnachtsgeschenke, ein gemeinsamer Shoppingtag, schöne Urlaube oder andere Erlebnisse…Nicht weil man die Mutter ersetzen möchte, ich für meinen Teil wollte das nie, ich habe sie schließlich nicht geboren und gleich gar nicht, weil man sich einschleimen möchte, sondern weil man die Kinder gerne hat und weil man ja doch irgendwie eine Familie bildet. Was wäre es auch für ein Verhältnis, wenn man dies alles nicht täte und sich von allem fernhalten würde? Wäre das besser für’s Familienleben? Ich glaube kaum! Und natürlich verlangt man dafür auch irgendwo ein Mindestmaß an Dankbarkeit, Loyalität und Wohlgesonnenheit. Und natürlich tut es verdammt weh, wenn man feststellen muss, das das nicht so ist und man sich fragen muss, ob es das wert ist, seine Zeit, seine Nerven und auch Geld in einen Sack voller Löcher rein zu stecken. Wie wird man denn bitte „erwachsen“ damit fertig? Man trägt immer und zu jeder Zeit Konflikte mit sich aus, denn da kommt ein Kommentar hier, eine SMS da, Post im Briefkasten… etc..
    Soll denn eine Stiefmama immer nur den Dödel spielen, kochen, machen, putzen, bezahlen, rauskommen, wenn man sie mal braucht aber ansonsten schön die Fresse halten? Tut mir leid, so funktioniert kein Zusammenleben, zumindest nicht auf Dauer!
    Ich für meinen Teil kann sehr gut nachvollziehen, was hier geschrieben wird, auch ich habe viel reingesteckt, trotz vieler Streitigkeiten mit der Ex! Irgendwann nahmen die Streitigkeiten und Beschimpfungen über Hand, und das Verhältnis zu den Kindern kippte meinerseits, auch wenn diese nichts dafür können, konnte ich es einfach nicht mehr richtig trennen. Denn es sind nunmal auch IHRE Kinder für die ich das alles machte. Nicht falsch verstehen, ich lasse es nicht an den Kindern aus oder sonstiges, aber es hat auch geknaxt. Es ist wichtig, sich selbst Grenzen zu setzen, nicht zuviel zu investieren, auch emotional, darin habe ich meinen Weg gefunden. Sie haben ihre Mutter und das ist auch gut so! Ich verstehe mich trotzdem gut mit den Kindern, auch wenn es Aussetzer gibt, der Mensch ist nunmal keine Maschine!
    Nur den Satz „sie haben eine Mutter, sie wollen keine zweite….die Stiefmama wird nie drüber stehen usw…“ vollkommen richtig, aber warum wird der ständig aufs Butterbrot geschmiert? Andersherum geht es mir mit meinem eigenen Kind doch nicht anders. Ich glaube auch, daß kaum eine Stiefmama dieses Ziel überhaupt verfolgt, es geht einfach nur um ein angenehmes und respektvolles Miteinander, nicht mehr und nicht weniger.

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  6. Yvonne
    Yvonne sagte:

    Diese Themen kenne ich nur all zu gut. Ich habe mich dazu entschlossen, mich nicht mehr einzumischen. Es sind meine Nerven und meine Zeit. Ich lebe jetzt seit 10 Jahren mit dieser Situation und ich muss sagen, dass ist es nicht wert. Versuche mit „Deiner“ Familie das Leben zu leben und glücklich zu werden. Versuche nicht, das Glück anderer zu steuern. Jeder ist selbst dafür verantwortlich. Du hast jetzt ein eigenes Kind. Stecke Deine Energie darein und nicht in etwas Aussichtsloses. Seit dem ich mich dazu entschlossen habe mich nicht mehr einzuschenken, geht esir besser. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft dabei.

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  7. Scheidungskind
    Scheidungskind sagte:

    Also jetzt mal ehrlich, die Damen! Wer ist hier das Kind und wer ist hier erwachsen?
    Ich verstehe ja, das ihr gekränkt seid nach all euren Bemühungen, die Freundschaft, Sympathie oder Liebe Eurer Stiefkinder zu gewinnen. Ich wette aber auch, dass keine von Euch selber ein Scheidungskind ist?
    Die Kids sind eben traurige Kinder, die ihren Vater an eine fremde Frau verloren haben. So fühlt es sich für sie an. Vor allem, wenn die eigene Mutter mit der Trennung nicht klar kommt und zusätzlicher weise noch manipuliert und Euer Mann kleine klaren Grenzen setzen kann, z. B. bei Terminabsagen oder anderen manipulativen Spielchen der Mutter. Das ist nämlich sein Part in der Geschichte.
    Ja, das ist alles ätzend und ich verstehe Euren Frust. Aber jetzt hier die narzisstisch Gekränkte raus hängen zu lassen und den Frust den Kindern aufzuhalsen und die beleidigte Leberwurst zu spielen, geht gar nicht für eine erwachsene Frau!
    Die Lösung: hört doch einfach auf, Euch bei den Kindern einschleimen zu wollen! Spaßaktionen, Geburtstagsparties etc. Am besten noch mehr und besser als deren eigene Mutter. Trumpf! So gießt ihr doch nur noch mehr Öl ins Feuer, dass die originäre Mutter noch mehr auf Krawall geht, weil sie ihre Felle ganz wegschwimmen sieht!
    Behandelt die Kinder normal, wie eben fremde, verletzte Kinder und gebt ihnen ein bisschen Verständnis mit auf den Weg. Und versucht nicht eine zweite Mutter für sie zu sein. Das wird Euch nie gelingen, denn sie wollen keine und brauchen auch keine. Außer vielleicht in den Fällen, wo das Sozialamt das so sehen würde. Sie haben sich mit Sicherheit auch kein Halbgeschwisterchen gewünscht und eine neue Familie.
    Wenn die Stiefkinder erwachsen sind, werden sie die Dinge anders sehen können. Bis dahin dürft ihr Euch gerne erwachsen verhalten.
    Entspannt Euch mit Euren Männern, aber laßt die gekränkte Stiefmutter woanders. Die Kinder können nichts dafür und werden es so schnell noch nicht verstehen, was „Erwachsenenliebe und -trennungen“ bedeuten. Dafür sind sie trotz Teenageralter einfach zu klein.
    Just my two cents… Ach ja: ich bin ein ehemaliges Scheidungskind und erwachsen.

    Antworten
    • Peggy
      Peggy sagte:

      Liebes Scheidungskind,
      bist Du denn auch eine Stiefmama? Jedenfalls liest es sich nicht so.
      Ach ja:
      Ich bin Mama,Vollzeit-Stiefmama ,Scheidungskind und mit einem Stiefvater aufgewachsen.
      Ich kann also für mich schon in allen Facetten nachfühlen wie man sich in welcher Position gerade so fühlt.
      Ich kann vieles nachvollziehen was die Damen hier geschrieben haben!
      Sorry,Du magst zwar ein Scheidungskind sein aber erwachsen liest sich Dein Kommentar nicht.

      Antworten
    • Noir
      Noir sagte:

      Hallo!
      Vielen Dank, das sehe ich genauso – ich bin ein Scheidungskind und mein Vater hat zu allem Übel kurz darauf eine Frau geheiratet, die Zeugin Jehovas ist und mir ihre Werte aufdrücken wollte (ich wurde immer sehr emanzipiert erzogen). Außerdem waren wir extrem verschieden.
      Ja, Stiefmutter sein ist blöd. Aber habt ihr eine Ahnung, wie es für die Kinder ist??
      Der Machtkampf der Eltern, die Mutter auf Rache aus und der Vater steht vor den Scherben seines Lebens, während die Welt des kleinen Bruders zerbricht. Alles ändert sich.
      Zudem war ich damals zusätzlich in einer schwierigen Phase, u.a. dann auch in der Pubertät und Mobbing in der Schule war Tagesordnung. Wenn dann auch noch die Familie so auseinandergeht wird es schwierig. Heute (mit 21) habe ich keinen Kontakt mehr zu meiner Stieffamilie – das war einfach alles irgendwann zuviel. Meinem Vater hat es das Herz gebrochen, aber die ständigen Streitereien… das erträgt niemand auf Dauer. Meine Stiefmutter und ich haben beide jahrelang viele Fehler gemacht – aber schlussendlich lag es einfach daran, dass sie zu emotional war und ich, nach ihren Worten, ein »herzloses, rationales Monster« bin. Wir haben so viel geredet und Lösungen gesucht, aber die gegenseitigen Gefühle konnte man weder erreichen, noch verstehen. Wir waren alle zu unterschiedlich.
      Die neue Familie meines Vaters ist seine, nicht meine.

      An alle Stiefmütter, auch, wenn es hart klingt:
      Stiefkinder wollen euch nicht. Sie wollen ihre Familie, jene, die mit Blut verbunden ist. Mama, Papa, leibliche Geschwister, Tanten, Onkel, Oma, etc. Ihr habt nichts zu sagen, ihr seid maximal „Familie zweiter Klasse“. Eure Kinder sind nicht die neuen Geschwister, es sind nervige, weitere Eindringlinge. Mischt euch nicht in die Erziehung ein, denn ihr habt ihnen nichts zu sagen, als „Neulinge“, wenn überhaupt. Ihr nehmt keinen Platz in der oberen Hierarchie ein und die Kinder werden nicht auf euch hören (bei ganz kleinen Kindern mag das vllt selbstverständlich anders sein). Eine friedliche Ko-Existenz mit nötigen Regeln ist wichtig, da müssen alle daran arbeiten und man benötigt viel Zeit und Geduld. Aber niemand sollte sich einbilden, eine funktionale Familie bilden zu können mit Stiefkindern.
      Ihr seid kein neuer Familienteil, ihr seid der Anhang des Vaters/der Mutter, den man sich weder ausgesucht hat, noch, den man wirklich will. Ihr seid keine Mutter, wenn es gut läuft, maximal eine Freundin.
      Ich kann gar nicht zählen, wie viele Jahre ich einen Machtkampf mit meiner Stiefmutter hatte – schlussendlich habe ich verloren, mein Vater und ich hatten lange keinerlei Kontakt, er stand ständig zwischen den Fronten und dennoch war er nur auf ihrer Seite. Nach drei Wochen Beziehung meinte er, er liebe die neue Frau genauso wie meinen Bruder und mich. Habt ihr eine Ahnung, wie weh so eine Aussage tut? Wie ersetzbar man sich fühlt? Und das alles nur, weil die Stiefmutter sich beweisen will in der Hierarchie, zu der sie nicht zählt.
      Der Kontaktabbruch ist irgendwann die einzige Lösung für alle Parteien.

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  8. Ilona
    Ilona sagte:

    Mir geht es gerade ähnlich. 10 Jahre lang glaubte ich mein Stiefsohn (12) und ich hätten eine liebevolle Beziehung zueinander. Bis ich herausbekam, wie er mit seiner Mutter über mich lästerte. Alles hat nun einen schalen Beigeschmack und ich will ihn nicht mehr treffen. Bei uns übernachten das gibt es jetzt nicht mehr.
    Auch arme Trennungskinder müssen verstehen lernen, dass der Schutz der Privatsphäre ein Persönlichkeitsrecht ist.

    Antworten
  9. Bettina
    Bettina sagte:

    Hallo!
    Deine Geschichte hat mich betroffen gemacht. Viele der von Dir beschriebenen Details kenne ich aus unserer eigenen Patchworkfamilie zur Genüge. Meinen finanziell mehr oder minder ruinierten Mann, die das arme Opfer mimende Exfrau, welche im Hintergrund die Fäden spinnt und keine Gelegenheit auslässt ihre eigenen Kinder zu manipulieren. Die Funkstille während die Kinder bei der Mutter sind. Die Bemühungen, es den Kindern schön zu machen und die Gefühle von Wut und Hilflosigkeit, wenn man am Ende doch wieder die „Dumme“ ist.
    Erschüttert hat mich vorallem, dass Dein eigenes Kind – das Halbgeschwisterchen – ebenfalls solche Ablehnung erfahren muss. Ich habe keine eigenen Kinder und bin angesichts Deiner Schilderungen beinahe erleichtert, dass es so ist.
    Anhand meiner eigenen Erfahrungen in den letzten Jahren kann ich Dir nur sagen, dass Du kaum oder keine Möglichkeiten hast, das Verhalten der anderen Familienmitglieder zu beeinflussen. Versuche in erster Linie dafür zu sorgen, dass Du stark und gefestigt für Dein Kind sorgen kannst und dass Du und Dein Mann als Paar zusammensteht. Zieh Dich nicht zurück, stelle Deine Bedürfnisse nicht immer hinten an.
    Für mich ist mittlerweile klar, dass die Kinder meines Mannes zu mir keine engere Bindung aufbauen können. Das habe ich auch nie wirklich erwartet. Ich betrachte mich weiterhin als kinderlos und für mich stehen mittlerweile meine Bedürfnisse und die meines Mannes im Fokus. Natürlich stehe ich über ihn auch zwangsläufig mit seinen Kindern in Verbindung, aber diese ist eher organisatorischer Art. Das mag hart klingen, aber für mich ist diese Form der emotionalen Distanz die einzige Möglichkeit unter den gegebenen Umständen weiterzumachen. Ich habe aufgegeben und kämpfe nicht mehr, weil ich weiß dass ich nicht gewinnen kann. Du schreibst, dass Du damit vorerst abschließen musst und darin kann ich Dich leider nur unterstützen. Ob die Kinder Deines Mannes wieder auf Euch zugehen wird sich zeigen. Vielleicht werden sich auch die Kinder meines Mannes mir irgendwann ohne schlechtes Gewissen und Loyalitätskonflikt zuwenden können. Das wäre schön, aber ich baue nicht mehr darauf.

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  10. Kriesten,Jana
    Kriesten,Jana sagte:

    Du kannst erst mal gar nichts tun,nur die Zeit für dich arbeiten lassen.Die Kinder werden älter und sehen irgendwann die Wirklichkeit.Mein Stiefsohn lebt bei uns also beim Vater,die Mutter selbst wollte das so,hat niemanden gefragt.Aber für den Jungen ist sie immer noch die Beste,ich die Böse,auch nach ganz vielen Enttäuschungen,die die Mutter ihm zugefügt hat.Er sucht dann Halt bei uns,aber sobald sich Mama wieder meldet ist sie wieder die Beste.Ich frage mich oft,was mache ich falsch,denn wenn was schief läuft,egal was,ich bin Schuld.Wir stehen in engem Kontakt zum Jugendamt,haben den selber gesucht und nehmen dankbar jede Hilfe an.Aber auch die Sozialarbeiterin dort ist der Meinung,dass nur die Zeit eine Veränderung bringen kann.Die Mutter spielt auch hier das arme Opfer,das kein Geld hat(Unterhalt zahlt sie ja auch nicht)und wir würden in Saus und Braus leben.Wir müssen beide arbeiten,der Vater in Schichten,damit es uns gut geht.Der Haushalt,das Kümmern ums Kind,alles liegt bei mir fast alleine,habe selber schon 2 Kinder groß gezogen,die nun schon lange selbstständig sind und wünsche mir auch ab und zu mal bissel Zeit für mich,denn es gibt ja eine Mutter,aber die dirigiert hier alles so wie sie es braucht und fühlt sich noch erpresst,wenn man von ihr verlangt,sich mit um ihr Kind zu kümmern.Übrigens Kindergeburtstage überlässt sie gerne uns,stellt ihren Sohn sogar einen Tag vor seinem Geburtstag beim Papa ab,obwohl sie ihm ne schöne Feier versprochen hat,aber sie ist ja die Beste.So sieht in vielen Familien die Wirklichkeit aus.Auch ich bin froh den Block und das Buch gefunden zu haben.Denn das Leben als Stiefmutter kann zuweilen furchtbar sein und hier wird man wenigstens verstanden.Jana

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