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Fremdbestimmung – Wo bleibt mein Leben?

Fremdbestimmung

Wenn ich Hundert Stiefmütter frage, was ihr größtes, individuelles Problem ist, bekomme  ich wahrscheinlich Hundert unterschiedliche Antworten. Auf die Frage, welches ihr jeweils zweitgrößtes Problem ist, antworten dann fast alle das Gleiche: Die Fremdbestimmung.

Kaum jemand kann sich vorstellen, wie übermächtig die Fremdbestimmung im Leben einer Vizemutter ist, wie sehr ihr Leben oft von Anderen abhängen kann. Übrigens nicht nur von den Launen einer Ex-Frau oder pubertierender Stiefkinder. Ganz andere Abgründe der Fremdbestimmung können sich auftun.

Fremdbestimmung im Alltag

Ich weiß, ich weiß, gleich wird wieder der berühmte Satz kommen: „Aber sie wusste doch, dass er Kinder hat und es dazu auch eine Mutter gibt.“ Klar wusste sie das, aber keine Vizemutter kann sich anfangs vorstellen, was das wirklich bedeuten wird. Keine ahnt bereits in den ersten verliebten Tagen oder Wochen, wie oft sie ihre Zähne noch zusammenbeißen wird. Gerade dann nicht, wenn sie selbst bisher noch keine Kinder hat und dem Thema Familie etwas romantisierend gegenüber steht. Aber was bedeutet Fremdbestimmung eigentlich in ihrem Alltag? Das kann ganz unterschiedlich aussehen. Und hängt zum Beispiel auch davon ab, wie das Verhältnis zwischen ihrem Mann und der Ex aussieht. Daran kann ein ganzer Rattenschwanz hängen.

[bctt tweet=“Werden Sie in Ihrem Alltag zu oft fremdbestimmt?“]

Zum einen gibt es die Fremdbestimmung auf der privaten Ebene. Die Wochenendplanung einer Vizemutter wird gerne man von seiner ExFrau bestimmt, ihr finanzieller Rahmen oft von seinen Kindern, und wenn es um das Thema Urlaub geht, ist sie nicht selten das letzte Glied in der Kette derer, deren Wünsche gehört werden. Der Zeitrahmen wird zum Beispiel von der Mutter gesetzt, die sagt, wann sie Urlaub nimmt und welche Wochen dann also für den Vater übrig bleiben. Auch wenn die Vizemutter vielleicht gerne einmal in die Karibik fliegen würde – mit kleinen Kindern geht es nun mal eher nach Bayern oder Dänemark – oder man bleibt im eigenen Garten. Und zwei Urlaube, einmal mit und einmal ohne Kindern, sind finanziell selten drin. Wobei das tatsächlich oft vorhersehbare Dinge sind, auf die man sich tatsächlich in einer Beziehung mit einem Mann mit Kind einstellen sollte.

Vater+Kind / Stiefmutter

Viele Stiefmütter erzählen mir, dass sie an den Kinderwochenende zwar prima einkaufen dürfen, und putzen, und Wäsche waschen, und Ausflüge organisieren … aber sich nicht bei der Erziehung einmischen sollen. Egal ob die Kinder rotzfrech sind, sie ignorieren oder einfach randalieren – sie geht das nicht an. Es passiert zwar direkt neben ihr, vielleicht wird sie sogar körperlich angegriffen oder gezielt gemobbt, aber der Vater (und auch viele Mütter) sind der Meinung, sie solle sich raushalten.

Nicht selten ergreift der Vater sogar die „erzieherische Maßnahme“, mit dem Kind nach einer Attacke auf die Stiefmutter Eis essen zu gehen. Oder macht einen kleinen Papa-Kind-Ausflug. Für sie stellt sich das als Belohnung für das Kind dar, der Vater denkt, es sei eine gute Methode, die Situation zu beruhigen. Räusper.

Wer mischt sich im Leben der Vizemom ein?

Sind sich ihr Mann und seine Ex auch noch spinnefeind, kann es der Vizemom passieren, dass ihre Wohnung oder gar ihr Leben vom Jugendamt oder Verfahrensbeiständen kontrolliert wird. Unangemeldet, versteht sich. Monieren die etwas, sollte sie dem besser sofort nachgeben und für Änderung sorgen. Ist ihr Sachbearbeiter im Jugendamt besonders prinzipientreu, wird er nicht mit ihr reden – auch dann nicht, wenn die Kinder bei ihr leben. Vor dem Familiengericht wartet sie draußen auf dem Flur, wie eine Unbeteiligte. Ein Mitspracherecht hat sie nur in sehr geringem Ausmaß, aber die Entscheidungen, die von Behörden getroffen werden, muss sie mittragen.

Sogar auf das Berufsleben einer Vizemutter kann die erste Familie Einfluss nehmen. Ein Punkt, bei dem das Familienrecht erneut ins Spiel kommt, und von dem wirklich kaum eine Stiefmutter vor ihrer Beziehung gehört hatte. Kann ein Mann den Mindestunterhalt für seine Kinder nicht zahlen, muss seine neue Frau ihm gegebenenfalls „Taschengeld“ zahlen, welches dann direkt an die erste Familie geht. Falls die aber von Hartz vier lebt, kommt dieses „Taschengeld“ gar nicht bei Ex und Kindern an. Der Staat steckt sich das Geld, indirekt, in die Tasche. Ich kenne Frauen, die nur halbtags arbeiten, da das Geld, welches sie mit einem Vollzeit Job verdienen würden, ansonsten an die Jobcenter der jeweiligen Mütter ginge. Und ich kenne Frauen, die ständig Überstunden schieben, damit erste und zweite Familie versorgt werden können.

Hätte die Stiefmutter das vorher wissen müssen?

Das sind extreme Spitzen, zugegeben. Aber würden Sie auch so einer Vizemutter sagen, das hätte sie doch vorher wissen müssen? Ich habe Patchworkerinnen erlebt, die sind freiwillig in die Psychiatrie gegangen, weil sie ihren fremdbestimmten Alltag nicht mehr ertragen haben. Andere stehen kurz vor dem Burn-Out. Viele gehen zu Psychologen, weil sie hier ihre Probleme schildern können, ohne angegriffen und beschimpft zu werden. Respekt für ihren Job als Vizemutter ernten nur sehr wenig Frauen.

Wer jetzt meint, eine Mutter hat es als Vizemutter einfacher, der irrt. Deren Probleme sind anders, aber nicht weniger belastend. Darüber werde ich demnächst schreiben. Wie immer gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel und ich freue mich über Input.


Wo empfindet Ihr Fremdbestimmung in Eurem Leben? Wie habt Ihr das Problem in den Griff bekommen? Bitte E-Mail mit Stichwort „Frenmdbestimmung“ an: Stiefmutterblog@gmail.com oder einfach einen Kommentar hinterlassen.

In eigener Sache: Ich weise darauf hin, dass der Stiefmutterblog kein juristisches oder medizinisches Forum ist. Ratschläge, die hier gegeben werden, sollten ggf. von Ihrem Familienanwalt oder Arzt geprüft werden. Ich übernehme keine Haftung für die Ratschläge oder Links, auch nicht in den Kommentaren, freue mich aber sehr über die vielen guten Tipps, die hier gegeben werden.

19 Kommentare
  1. SrD1997
    SrD1997 sagte:

    Ich verstehe Ex – Frauen nicht. Ich lebe seit fünf Jahren mit einem Mann zusammen, der zwei Kinder hat. Seine Ex -Frau hat ihn für einen anderen verlassen. Am Anfang war alles kein Problem. Sie hat angerufen wenn das Auto kaputt war und er ist hin. Sie hat angerufen wenn das Kind krank war und er ist hin. Sie hat ihn jahrelang über Facebook auf den neuesten Stand gehalten was in ihrem Leben passiert, auch wenn es nichts mit den Kindern zu tun hat. Über jeden Mist wurde er informiert und das obwohl sie mit dem neuen Mann zusammen war. Sie hat dann über mich abgelästert, sie hat sich über mich lustig gemacht und ihn zu sich nach Hause eingeladen wenn er es nicht mehr aushält. Um einen zu Trinken – wie früher. Sie hat ihm Nachrichten geschickt wie : Es war schön das du da warst – das hat mir voll viel bedeutet. Und dann war aus bei mir. Er hat mich nicht verteidigt, er stand wohl da und hat sich nichts dabei gedacht.
    Seitdem ist nichts mehr kein Problem und auch wenn wir noch zusammen sind und sie endlich damit aufgehört hat ihn über alles zu informieren ertrage ich die Treffen zwischen ihm und seiner EX nicht mehr auch wenn es nur um die Kinder geht. Es ist eine Zerreißprobe. Ich weiß nicht warum ich bleibe, ich bin dumm. Ich streite viel mit ihm. Und über alles. Ich stelle regeläßig unsere Beziehung in Frage. Das hat alles kaputt gemacht. Ich habe immer das Gefühl ich bin die Böse, die die immer Streit sucht. Ich weiß nicht wie ich ihm wieder vertrauen soll. Und ich weiß nicht warum ich immer wieder bleibe, warum ich nicht einfach gehe. Es wird sich nicht ändern, die Kinder sind noch klein. Er muß mit ihr zu tun haben wegen den Kindern. Mir geht die Kraft aus- waren dann fünf Jahre für nichts?

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    • Manuela Meister
      Manuela Meister sagte:

      Ich verstehe eher Deinen Mann nicht oder vielleicht auch Dich nicht. Es ist mehr als offensichtlich, dass es Dinge gibt die Du nicht weißt, die zwischen den Beiden vorgefallen sind. Gehe mal davon aus, dass er Dir das Meiste verschwiegen hat. (Ich hatte auch so ein Exemplar. Was hinterher so alles an Lügen herauskam. Die Ex war gar nicht so schlecht wie er sie dargestellt hatte). Zu Deinem Exemplar. Er hat sie nicht verwunden und wenn sie schnippt wird er sofort wieder zurück hecheln zu ihr. Sei froh, dass es nur 5 Jahre sind und nicht das ganze Leben und vor allem, dass ihr keine gemeinsamen Kinder habt. Da hilft nur gaaaaaaaaaaaaanz schnell das Weite suche.

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    • Ma
      Ma sagte:

      Ich habe mal gelesen, dass es jahrelang so laufen kann, weil die Expartner einfach noch nicht mit der Beziehung abgeschlossen haben. Alles scheint scheinbar unkompliziert zu sein, bis ein neuer Partner, eine neue Partnerin auftaucht.
      Ist ein guter Artikel. Hilft dagegen, die Fehler bei sich selber zu suchen. Denn es sind die Expartner die ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, bzw ihre Beziehung einfach getrennt wohnend weiter führten mit neu gewonnenen Freiheiten.

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  2. Manuela Meister
    Manuela Meister sagte:

    Irgendwie ist man im Leben immer fremdbestimmt.
    Wenn man selber Kinder hat ist man genauso fremdbestimmt.
    Wie unrealistisch die Ansprüche an das Familienleben oft sind merkt man erst wenn man tatsächlich selber Kinder hat.
    Mein 14 Jahre älterer kinderloser Bruder war ziemlich irritiert als er sah, dass ich meinen Kindern, damals 2+3 Jahre alt, die Zähne putzte. „Warum können die Beiden das nicht allein?“ „Weil sie noch zu klein sind, liebes Brüderchen! Sie beherrschen noch nicht die Feinmotorik, die man für diese Tätigkeit benötigt!“
    Nach einem gemeinsamen Wochenende war mein großer Bruder schwer beeindruckt was ich so alles wuppe. Ihm war gar nicht bewusst um was man sich alles kümmern muss und wie sehr man oft selber hinten ansteht. Dabei hatte er nur einen Bruchteil erlebt.

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  3. Kerstin
    Kerstin sagte:

    3. Januarwochenende (am 1. ist man wieder mal spontan nicht aufgetaucht). Ich wusste, dass meinem Mann das nicht gefallen wird – aber ich gleich so: „Frohes neues Jahr – danke auch für das Weihnachtsgeschenk – ups, nee – von euch habe ich ja mal wieder nichts bekommen! Nur so zur Info: Ab diesem Jahr werde ich mich auch nicht mehr an euren zahlreichen Geschenken beteiligen!“

    Ich fürchtete kurz, dass mein Mann gleich heulend zusammen bricht, weil ich ja sooooo böse zu den kleinen Hascherln war (mittlerweile 10 und 12 Jahre alt – sind hier seit sie 1 1/2 und 3 Jahre alt waren). Aber nööö – nach jetzt gut 9 Jahren Gemache und Getue und die „Kleinen“ dürfen stets machen, was sie wollen, da lass ich mir das nicht mehr bieten!! Es werden klare Absprachen mit Füßen getreten (bis Mittwoch Abend Bescheid geben, ob man freitags auftaucht oder eher nicht – entsprechend kann ich donnerstags einkaufen). 2000 mal gesagt – klappt nicht… (siehe oben – 1 Januarwochenende entfiel spontan – am 3. steht man urplötzlich auf der Matte, ohne sein Doch-Erscheinen-Wollen anzumelden).

    Ich lasse mich nicht mehr „Fremdbestimmen“ – im Zweifel habe ich bereits mein eigenes Ding geplant. Mein Gatte versucht immer zu vermitteln, dass wir, die hier leben die Familie sind und seine Kinder sind der BESUCH. ABER von Besuch erwartete ich, dass er sich so verhält, dass jeder damit zurecht kommen kann. Und wenn diese Erwartung nicht erfüllt wird, dann bin ICH definitiv nicht der Gastgeber… Und da diese Kinder nie in vernünftige, geordnete Bahnen gelenkt worden sind, bin ich auch nicht bereit, dass ich das mit trage. Ich bin die Erwachsene und ich sage etwas, wenn mir etwas nicht passt oder überhaupt nicht tragbar ist.

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  4. FLORENTIN
    FLORENTIN sagte:

    Auch bei mir ist es ähnlich. Ich bin 25 mein Freund 33. Er hat 2 Kinder (12 Jahre und 10 Jahre) und Sie leben bei uns, sind nur alle zwei Wochen bei der Mutter. Urlaub für meinen Freund und mich, gibt es nicht, weil es mittlerweile so ist, das wir in den Schulferien weg fahren, damit die kinder auch mal etwas anderes sehen und die Mutter eh keine Lust hat die Kinder über die Ferien zu nehmen….

    Mein komplettes Leben habe ich umgestellt um mit meinem Freund etwas aufbauen zu können. Nach der Arbeit komme ich nachhause, putze,wasche, mache Abendbrot, gucke ob die Kinder Hausaufgaben gemacht haben und wenn sie es nicht getan haben, helfe ich Ihnen dabei.

    Manchmal wünsche ich mir einen Ausweg aus diesem ganzen Chaos, manchmal wünsche ich mir wieder meine eigene kleine Wohnung zurück,meine Ruhe und mein Leben zurück.

    Wie am anfang beschrieben… Ich konnte mir vorher gar nicht vorstellen was es bedeuten würde einen Mann zu haben der 2 kinder hat. Die Rosarote Brille spielt eine große Rolle.

    Gefühlsmäßig muss ich sagen, empfinde ich für die Kinder manchmal mehr und manchmal weniger etwas. Es gibt aber auch Phasen da sehe ich Sie als reinen störfaktir weil meine Arbeit keinerlei annerkannt wird, es wird nicht einmal danke gesagt für das was ich für meinen Freund und seinen Kindern aufgeopfert habe. Das ist manchmal schon etwas deprimierend.

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    • Susanne Petermann
      Susanne Petermann sagte:

      Entschuldige die späte Freischaltung. Du warst im Spam Ordner gelandet. Den schaue ich nur einmal die Woche durch. Keine Ahnung warum. LG, Susanne

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  5. Sina
    Sina sagte:

    Auch ich stecke seit Monaten in einer sehr schwierigen und belastenden Situation.
    Nach 8 Jahren mit 2 Kindern allein habe ich einen Mann mit Kind kennengelernt. Eigentlich alles kein Problem, denn ein 3. Junge kann ja Aktivitäten wie schwimmen, Fußball spielen usw. am Besuchswochenende beim Papa prima mitmachen. Warum nicht? Dachte ich.

    Dann habe ich den damals 8jährigen kennengelernt. Er war (1. Klasse) gerade für 3 Tage von der Schule suspendiert. Das wiederholte sich immer mal wieder. Ebenso ein „runder Tisch“ in der Schule mit Schulrektorin, Klassenlehrerin, Förderlehrerin, Jugendamt und den Eltern. Sein Papa hat mir nach solchen Treffen erzählt, die Lehrer hätten sich bei den Eltern entschuldigt für den Aufwand, denn es sei ja viel besser geworden. Ich habe vorsichtig eingeworfen, dass ich eine solche Aussage vor allem bei wiederholten Treffen etwas unglaubwürdig finde, woraufhin ich nichts mehr erzählt bekam.

    Der Junge ist unselbständig, kann sich nicht anziehen, wenn er keine Sachen herausgelegt bekommt, unterbricht jedes Gespräch und mischt sich in jede Unterhaltung ein, erwartet, dass sich alle – auch meine nur sehr wenig älteren Jungs – um ihn kümmern und ihn beschäftigen und bespielen, nimmt zum Essen seinen Teller und setzt sich damit vor den Fernseher und ist ganz irritiert, wenn alle anderen gemeinsam am Tisch sitzen und dort essen, er spricht sehr fehlerhaft deutsch, obwohl das seine Muttersprache ist, kann jetzt, Ende der Grundschule kaum über den Zehner rechnen oder das kleine Einmaleins und sobald sein Vater nicht anwesend ist, versucht er meine beiden Kinder dazu zu bringen, dass sie tun, was er will. Folgen sie dem nicht, passiert etwas und insbesondere mein fast gleichaltriger Jüngster bekommt Ärger. Die Liste ist noch länger. Die Freunde meiner Jungs kommen nicht mehr, wenn der Junge da ist, deren Eltern möchten ihn auch nicht mehr bei sich willkommen heißen. Auch meine Freunde vergewissern sich erst einmal, ob der Junge da ist, er sei ihnen zu anstrengend und unterhalten könne man sich auch nicht. Auch meine Sitter, die ich seit 6-7 Jahren beschäftige, weil ich manchmal abends arbeiten muss, verweigern auf den Jungen aufzupassen. Wir sind sozial isoliert. Mein Partner meint dazu nur, dass ich mich solidarisch gegenüber ihm und seinem Sohn verhalten solle.

    Das alles passiert in meiner Wohnung, weil mein Partner nur eine extrem kleine Wohnung hat und sich gewünscht hat, dass alles in meiner relativ großen zusammen abläuft.
    Das habe ich vor 2 Monaten beendet indem ich dem Mann erklärte, dass sein Sohn so lange und so oft zu seinem Papa kommen könne, mit mir und meiner Wohnung (und meinen Kindern) habe das aber zunächst einmal nichts zu tun, es gäbe da keine Selbstverständlichkeit oder Automatismus zu mir, da er ja seine eigene, wenn auch kleinere Wohnung habe. Ob es dann gemeinsame Ausflüge gäbe o. ä., könne man dann ja ausmachen, aber dass der Junge von der ersten bis zur letzten Minute in meiner Wohnung ist, unterbinde ich inzwischen. Es ist das (einzige) Zuhause meiner Kinder und deren Schutzraum. Es gab 2 Monate Streit zwischen meinem Partner und mir und die Schuld steht fest: ich bin´s. Weil ich den Jungen nicht leiden könne.

    Wir haben dann festgelegt, dass jeder seine Altlasten allein stemmen müsse. Vor allem ich habe darauf bestanden, denn ich habe 3 Jobs und 2 Kinder und brauche keine Mehrbelastung. Seine Arbeitslosigkeit, seine Schulden, sein Kind muss er allein stemmen, ich kann das nicht, obwohl ich ihn verstehe, denn heute ganz gut dazustehen war ein harter, langer Weg.

    Doch seit gestern ist der Druck wieder da. Wie schon so oft werde ich von meinem Partner emotional unter Druck gesetzt und auch irgendwie erpresst, dass der Junge wieder zu mir kommen soll. Mir wird kein Ausweg gelassen außer dem, widersprechen & aktiv werden zu müssen und das macht mich ganz fertig. Mich überspült eine Welt, von der ich nicht mal wusste, dass sie existiert. Wie das wohl ausgehen muss, weiß ich. Aber es fällt mir so furchtbar schwer.

    Ich wäre sehr dankbar für Kommentare, Anregungen usw.

    Vielen Dank.

    Antworten
  6. Angela
    Angela sagte:

    Da kann ich in der Ferienzeit gerade wieder ein Lied von singen. Mein Mann und ich müssen immer die letzten drei, mittlerweile 3 1/2 Wochen Urlaub nehmen da die Kinder in der ersten Woche in die Betreuung gehen können, sie somit nur 2 Wochen Urlaub nehmen braucht und dank Teilung der Oster- und Herbstferien eine Woche alleine mit ihrem Freund wegfahren kann. Dass wir also 3,5 Wochen Sommer sowie je eine Woche Herbst- und eine Osterferien abdecken müssen, keinen eigenen Urlaub haben und dann wann ihr es passt, interessiert sie gar nicht. Dann holt sie die Kinder zwischendurch einzeln ab für einen Tag um mal jeweils was alleine mit einem Kind machen zu können. Klar, sonst sind sie ja auch jedes 2. Wochenende bei Oma und Opa. Die totale Verwahrungsstation unter dem Deckmänntelchen Umgangsrecht.
    Ich frag mich immer wer die Kinder eigentlich wollte damals. Sie alleine!
    Aber wer fragt mich schon. Reicht ja wenn ich nach ihrer Pfeife tanze, wenn ich schon mit ihren Exmann lebe, den sie übrigens entsorgt hat. Kümmern ja, einmischen nein, Familienfeiern nein, Einschulung, Konfirmation nein!
    Es ist zum k…

    Antworten
    • Mone
      Mone sagte:

      Mir geht’s genauso. Wenn es nach unserer Else gehen würde Geld ja aber um die Kinder kümmert ihr euch. Eine lebt schon bei uns. Bin gespannt wann sie die 2. abschiebt. Alles ohne Worte.

      Antworten
  7. J.
    J. sagte:

    Hallo,

    klar, als Mutter ist man ebenfalls fremd bestimmt. Aber da ist doch eindeutig eine Abgrenzung: Man lässt sich doch lieber fremdbestimmen von den eigenen Kindern, die man mehr liebt als das eigene Leben, als beispielsweise von einer Person, die man nicht kennt, die einem das Leben schwer macht, die einem ziemlich unsympatisch ist. Ich persönlich empfinde es eher als „Jammern“, wenn man sich über die Fremdbestimmung durch die eigenen Kinder mockiert, wenn ich ehrlich bin. Da wären wir fast bei Thema #regrettingmotherhood…

    Ich bin zweifach Mama und Vize-Mutter eines 8-Jährigen, der seit mehr als einem halben Jahr beinahe JEDES Wochenende bei uns ist, weil seine Mutter froh ist, wenn sie die Zeit für sich und ihren Freund haben kann, die sich beschwert, dass es als Alleinerziehende ja sooooo schwer ist, alles unter einen Hut zu bringen. Ich möchte hier aber anfügen, dass sie mit ihrem Sohn im Haus ihrer Eltern lebt (ca. 60 km von unserem Wohnort entfernt – mein Mann fährt IMMER die komplette Strecke, das hat sie sich im Scheidungsvertrag sichern lassen). Sie selbst kocht nicht, putzt nicht und unternimmt keinerlei Freizeitaktivitäten mit ihrem Sohn (das wissen wir von dem Kleinen), was entweder ihre Eltern oder eben mein Mann machen. Urlaub macht der Junge auch nur mit uns. Zur Zeit hat er jeden Samstag Fußballturnier – wer fährt immer die Strecke hin? Mein Mann natürlich! Er versucht, die mangelnde Aufmerksamkeit der Mutter auszugleichen – und, zugegeben, auch sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Ich könnte endlos weitermachen, aber möchte hier nicht strapazieren.

    Fremdbestimmung muss man also definitiv in Abstufungen darstellen: Und das „normale“ Mutter-Sein ist für meine Begriffe und meinen Erfahrungen nach, wenig vergleichbar mit dem Vize-Mutter-Sein…

    Antworten
    • Manuela
      Manuela sagte:

      Da ich Beides hinter mir habe, kann ich nur sagen, dass es ein großer Unterschied ist, denn als „Vize-Mutter“ (was ein doofes Wort) hat man letztendlich keine Verantwortung zu tragen.
      Den Stiefmutter-Job fand ich nie so anstrengend wie den der richten Mutter.(Hat aber nichts mit regretting Motherhood zu tun. Meine Kinder bereue ich sicher nicht)
      Ich merke allerdings bei den ganzen Beiträgen hier, dass keiner merkt wie fremdbestimmt die leiblichen Mütter sind.
      Ich finde es zBsp nicht witzig, dass sich seine Neue überall einmischt und meinen Kindern das Leben total schwer macht.
      Sie ruiniert die Beziehung zwischen den Kindern und ihrem Vater.
      Mein Sohn will inzwischen gar nicht mehr hin, weil er das Gekreische dieser Frau nicht mehr aushält.
      Ihre Jungs, die deutlich älter aber körperlich kaum größer sind als er, ärgern ihn wo sie nur können und nutzen aus, dass er ihnen aufgrund des Altersunterschiedes geistig unterlegen ist. Wenn er sich dann wehrt, da er ihnen wiederum körperlich überlegen ist, wird er als aggressiv von ihr dargestellt und ich soll mit ihm zum Psychiater.
      Da werden fiese Psychospielchen auf dem Rücken meiner Kinder gespielt und mein Ex ist zu dämlich zu erkennen was läuft.
      Da das nun auch seine 3.Familie ist, muss er schön kuschen um nicht wie der letzte Vollpfosten dazustehen der es mal wieder verbockt hat.
      Wegen seiner Unfähigkeit müssen zwei kleine Kinder leiden.
      Ich war selber 2x Stiefmutter aber so wie diese Person mit meinen Kindern umgeht wäre ich mit meinen Stiefkindern nie umgegangen.
      Meine Ex-Stieftochter, hat mich vor kurzem besucht als sie bei ihrem Vater war. Die Kind ist mir richtig um den Hals gefallen, so glücklich war sie mich zu sehen. Im Gegensatz zu Frau Nr.3 hab ich mich nämlich nie in alles eingemischt und hab dafür gesorgt, dass Vater und Tochter viel Zeit allein zusammen verbringen damit sie ein Gutes Verhältnis zu einander haben.
      Wenn man sich selbst nicht so wichtig nimmt und meint immer im Mittelpunkt stehen zu müssen, wird der Stief-Job um einiges einfacher und das Verhältnis zum Kind um ein vielfaches besser.

      Antworten
  8. Gast
    Gast sagte:

    Na, dann wissen Sie ja, wie wenig Respekt echte Mütter erhalten für Ihre Arbeit, auch von Ihnen und Ihrem Ex. Hören Sie auf zu jammern und fangen Sie mal an, die Arbeit der echten Mutter wertzuschätzen und das vielleicht auch Ihrem Partner mal zu sagen. Meinen Sie etwa, der Alltag einer Mutter ist weniger fremdbestimmt?

    Antworten
    • Susanne Petermann
      Susanne Petermann sagte:

      Liebe Unbekannte,
      Schade, dass Sie meinen Blog als „Jammern“ interpretieren. Ich schildere einfach das Leben aus der Sicht einer Stiefmutter. Aber ich freue mich natürlich, wenn Mütter, die keine Stiefmutter sind, hier mitlesen und somit die Chance erhalten, auch die andere Seite kennen zu lernen. Wenn sie denn wollen.

      Liebe Grüße,
      Susanne

      Antworten
    • Angela
      Angela sagte:

      Sorry aber von wem werden Sie fremdbestimmt? Von den Kindern? Falls ja, welche Vorstellung hatten Sie als Sie sich Kinder gewünscht haben?
      Ich mache immer öfter die Erfahrung dass es wohl doch nur um Fortpflanzung geht im Leben. Man lebt nur noch für die Kinder. Sie gehen immer vor, ihre Bedürfnisse müssen immer erfüllt werden. Eigenes Leben gibt es nicht mehr bis sie ihre eigenen Wege gehen.
      Sowas weiß man vor der Schwangerschaft meist nicht. Aber wenn ich Kinder habe weil ich sie wollte dann muss ich wohl in den sauren Apfel beißen.
      Also wirklich kein Verständnis für „Stiefmütter“ die sich nie bewusst für („fremde“) Kinder entschieden haben?
      Für die eigenen tut man alles. Für fremde, die 12 Tage nicht da sind und dann 2 Tage voll ist das sehr sehr schwierig. Dann der Rattenschwanz mit Exfrau, Schwiegereltern etc. die immer mitmischen und einen eh nicht für voll nehmen.
      Es geht immer nur um die Kinder. Auch die die man dazu bekommen und nicht 9 Monate sehnlichst erwartet hat. Und um die ganz besonders.

      Antworten

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